Ein bisher einmaliges Triple
Deutscher Verband für Facility Management vergibt Förderpreise / Drei von sechs Preisträgern kommen von der FH Münster
Hauptpreis für Erika Morosov: Die 26-Jährige wurde mit dem GEFMA-Förderpreis 2020 ausgezeichnet. In ihrer Abschlussarbeit im Masterstudiengang Immobilien- und Facility Management der FH Münster entwickelte sie ein Reifegradmodell, mit dem die Digitalisierung von Facility-Management-Prozessen bewertet werden kann. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)
Daniel Thamm, dessen Thema die Entwicklung einer Strategie zur Verwendung von BIM für ein wertschöpfendes Facility Management war, hat den GEFMA-Förderpreis 2020 in der Kategorie BIM-Strategie erhalten. (Foto: privat)
Für seine ausgezeichneten Leistungen in seiner Masterarbeit an der FH Münster wurde Dennis Hepp mit dem GEFMA-Förderpreis 2020 in der Kategorie CO2-Neutralität gewürdigt. (Foto: privat)
Münster/Stuttgart (17. Juli 2020). Es ist in zweifacher Hinsicht außergewöhnlich, was am Freitagmittag (17. Juli) bei der Preisverleihung passiert ist. Erstmals in seiner 23-jährigen Geschichte hat der Deutsche Verband für Facility Management (German Facility Management Association, GEFMA) seine Förderpreise virtuell überreicht. Außergewöhnlich auch, dass eine Hochschule so viele Ausgezeichnete stellt. Drei der sechs GEFMA-Förderpreisträger 2020, unter ihnen die Trägerin des Hauptpreises, kommen von der FH Münster: Erika Morosov, Dennis Hepp und Daniel Thamm wurden für ihre Abschlussarbeiten im Masterstudiengang Immobilien- und Facility Management geehrt.
„Das hatten wir noch nie, dass eine Hochschule so viele Preise bekommt“, sagte Prof. Dr. Markus Lehmann, Jury-Vorsitzender und GEFMA-Vorstand, während der Videoübertragung aus Stuttgart. Der Verband vergibt die mit insgesamt 8.000 Euro dotierten Preise für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Facility Management (FM). Zu den Bewertungskriterien zählen vor allem Innovationsgrad und Relevanz.
Die Hauptpreisträgerin Erika Morosov hat in ihrer Masterarbeit ein umfassendes, theoretisch fundiertes und für die Praxis anwendbares Reifegradmodell entwickelt, mit dem sich der Digitalisierungsgrad von relevanten Facility-Management-Prozessen bewerten lässt. Morosov transferierte die Erkenntnisse aus dem Modell anschließend in ein IT-gestütztes Bewertungstool. Es ermöglicht FM-Beratern effizient zu ermitteln, auf welcher Reifegradstufe ein Kunde in Bezug auf Digitalisierung eingeordnet werden kann, um in einem weiteren Schritt den Prozess voranzutreiben. Prof. Dr. Frank Lattuch von der FH Münster und Katharina Kroll vom Institut für Site und Facility Management (ISFM) betreuten die Arbeit. Morosov, die schon während ihres Bachelorstudiums an der FH Münster als Werkstudentin im ISFM arbeitete, freute sich sehr über die Auszeichnung. „Es ist eine große Wertschätzung.“ Modell und Tool, die sie in der Theorie entwickelt hatte, wird sie demnächst selbst nutzen können. Die 26-Jährige ist Unternehmensberaterin im ISFM am Standort Münster.
Dennis Hepp überzeugte die Jury in der Kategorie CO2-Neutralität. In seiner Masterarbeit am Beispiel des Produktionswerks der Audi AG in Mexiko entwickelte er vor Ort ein ganzheitliches Konzept für die kohlendioxidneutrale Automobilproduktion bis 2030, das Immobilien inklusive Produktionsanlagen und interne Fahrzeuge umfasst. Seine Lösungsansätze, die auf den drei Säulen Effizienz, Substitution und Kompensation fußen, zeigen Wege zur CO2-Neutralität auf. „Ich habe inzwischen erfahren, dass sie im Audi-Werk in Mexiko bereits umgesetzt werden und das Ziel auf 2025 vorverlegt wurde“, so Hepp. Dr. Thomas Böning von der FH Münster und Sven Bachmann vonseiten der Audi AG waren seine Betreuer. Der 26-Jährige ist jetzt bei der BMW Group am Standort München Projektleiter für FM-Technologien und Digitalisierung.
In der Kategorie BIM-Strategie wurde Daniel Thamm ausgezeichnet. Thamms Masterarbeit dreht sich um das Thema Building Information Modeling. BIM ist eine Methode, bei der alle relevanten Immobiliendaten in einem digitalen Modell erfasst werden. In der Phase der Planung und des Baus von Immobilien hat BIM sich zunehmend etabliert, während es bei ihrem Betrieb noch in den Anfängen steckt. Unter welchen Voraussetzungen kann also im Facility Management ein erster Einstieg mit BIM in die digitale Welt gelingen? Welche Wertschöpfungspotenziale können daraus erwachsen? Ausgehend von diesen Fragen hat Thamm eine Strategie für Unternehmen entwickelt und Kernfragen dazu in einem Leitfaden zusammengefasst. „Die Auszeichnung ist ein schöner Abschluss“, so der Alumnus, den Prof. Dr. Torben Bernhold von der FH Münster und Katja Strehler von der Basic Facility Management GmbH betreuten. Auch Thamm hatte zuvor seinen Bachelorabschluss an der Hochschule gemacht. Der 25-Jährige ist inzwischen bei der Schott AG im globalen strategischen FM-Einkauf tätig.
Bernhold, der den Masterstudiengang Immobilien- und Facility Management leitet, zeigte sich beeindruckt von dem Erfolg der drei Alumni. „Sie können stolz auf sich sein. Ich selbst empfinde es als Privileg, junge Menschen auf diesem Weg eine Zeit lang begleiten zu dürfen und zu sehen, wie sie sowohl fachlich als auch persönlich in diesen Jahren reifen.“
Lesen Sie auch hier:
- Masterstudiengang Immobilien- und Facility Management
- Bachelorstudiengang Immobilien- und Facility Management
- Alumni-Netzwerk Academic Real Estate Professionals (AREP)
- Center for Real Estate & Organization Dynamics
- Prof. Dr. Torben Bernhold
- Deutscher Verband für Facility Management (German Facility Management Association, GEFMA)