Eine hohe Messlatte
Absolventin der FH Münster erhielt für ihre Dissertation den Immobilien-Forschungspreis 2017
Dr. Vanessa Lellek (4. v. r.) hat für ihre Dissertation den Immobilien-Forschungspreis 2017 der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) erhalten. Die Absolventin der FH Münster hatte Messinstrumente für die Produktivitätsbewertung von Dienstleistungen entwickelt. (Foto: Andreas Fuchs)
Münster (11. Oktober 2017). Produktivität ist Output geteilt durch Input. Was nach einer scheinbar einfachen Formel klingt, erweist sich im Detail als sehr komplex, wie Dr. Vanessa Lellek weiß. In ihrer Dissertation hatte sich die Absolventin und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin der FH Münster damit befasst, wie man die Produktivität von Dienstleistungen misst. Das Ergebnis ist so herausragend, dass die Arbeit nun mit dem Immobilien-Forschungspreis 2017 ausgezeichnet wurde; sie erhielt den zweiten Platz in der Kategorie Promotionen und Habilitationen. Insgesamt waren etwa 50 Abschlussarbeiten eingereicht worden. Lellek nahm die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung während eines Symposiums an der Universität Regensburg entgegen. Stolz sei sie und glücklich über die Auszeichnung, so Lellek.
Mit dem Preis würdigt die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) e. V. einmal im Jahr Abschlussarbeiten, die neue Methoden und Ansätze liefern und einen Mehrwert für die Praxis haben.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin hatte einen Messansatz für die Produktivitätsbewertung von Dienstleistungen am Beispiel von Facility Services entwickelt. „Vanessa Lellek hat mit ihrer Arbeit völlig neue Impulse für die Steuerung von immobilienbezogenen Dienstleistungen geliefert“, sagt Prof. Dr. Torben Bernhold vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster. Der Betriebswirt hatte mit seinem Kollegen Prof. Dr. Martin Müller von der Universität Ulm die Arbeit betreut.
Während es im Sachgüterbereich bereits erprobte Instrumente für die Bewertung der Produktivität gegeben hat, standen für Dienstleistungen bisher keine konsistenten und praxistauglichen Messinstrumente zur Verfügung. Lellek hat nun relevante, kennzahlgestützte Bewertungsinstrumente identifiziert. Die Ergebnisse seien auch auf andere Branchen anwendbar, so Bernhold.
Die ehemalige Münsteranerin sieht in dem Preis nicht nur eine persönliche Anerkennung, sondern auch eine Würdigung der relativ jungen Wissenschaftsdisziplin des Facility Managements. „Die Kennzahlen rund um die Steuerung von Facility Services sind eng verzahnt mit anderen Teilbereichen der Immobilienwirtschaft und maßgeblich für eine erfolgreiche Strategie in diesem Gebiet“, so Lellek, die sowohl den Bachelor- als auch den Masterstudiengang in Facility Management an der FH Münster absolviert hatte.
Inzwischen arbeitet die 30-Jährige als Facility-Management-Consultant bei ECE in Hamburg. Bei dem Tochterunternehmen des Otto-Konzerns entwickelt Lellek Steuerungskonzepte für Dienstleistungen und setzt sie um. Die Instrumente, die sie in ihrer Doktorarbeit entwickelt hatte, habe sie schon oft anwenden können.
Lellek, Vanessa (2016): Produktivitätsmessung von Dienstleistungen – Entwicklung eines Messansatzes für die Produktivitätsbewertung von Dienstleistungen am Beispiel von Facility Services. Universität Ulm, Dissertation