Problem. Analyse. Lösung
Abschlussarbeiten der Designer auf dem Leonardo-Campus stellen sich gesellschaftlichen Fragen und bieten Antworten
Jan Altenhenger: Szenemusik – ein illustratives Magazinprojekt. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Lisa Katharina Kirsch: connectivity – Ein Integrationsspiel zur Förderung der Kommunikation zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Fabian Westen: batty – bicycle light. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Halimah Shaari-Stratomeier: SAYANG – Design Thinking und User-Experience-Forschung für die Überarbeitung der Website der People’s Association und Gestaltung einer App. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Andrej Focht (nicht im Bild) und Fabian Ludwig: Bildhafte Syntax – Kommunikationshilfe für Sprachbehinderte. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Münster (15. Juli 2016). Leidenschaft für Design, das ist der eine wesentliche Aspekt, von denen sich die Besucher auf der Ausstellung „Parcours“ überzeugen können. Der andere: „Die Abschlussausstellung dokumentiert, dass sich die Absolventen mit alltäglichen, kulturellen und umweltorientierten Fragestellungen befassen“, erklärt Prof. Rüdiger Quass von Deyen. „Und vor allem“, so der Prodekan des Fachbereichs Design der FH Münster, dass sie „Lösungen mit Hilfe von Design anbieten“. Die jungen Leute hätten ein Bewusstsein dafür, wie wir mit Ressourcen und miteinander umgehen. Es sei ganz klar ein Trend, in den Mittelpunkt der Abschlussarbeiten gesellschaftsrelevante Themen zu stellen.
Wie etwa Lisa Katharina Kirsch, die in ihrer Bachelorarbeit ein „Integrationsspiel zur Förderung der Kommunikation zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen“ entwickelt hat. Die 24-Jährige möchte damit auf spielerische Weise das gegenseitige Verständnis fördern.
Die Bedürfnisse von älteren Menschen stellt Halimah Shaari-Stratomeier in den Mittelpunkt ihrer Masterarbeit. „Dafür nutzte ich Design Thinking und User-Experience-Forschung.“ Das Ergebnis: die überarbeitete Internetseite der People’s Association in Singapur und eine App, mit der sich Senioren und Bürgerzentren besser vernetzen können.
Andere Abschlussarbeiten aus den Schwerpunkten Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign setzen sich mit religiösen Phänomenen, dem Leben mit Demenz, der Macht der Rede oder Szenemusik auseinander. Es gibt ein Konzept zur richtigen Lagerung von Obst und Gemüse außerhalb des Kühlschranks oder eins zur Umwandlung von erstrampelter Energie auf dem Fahrrad in Licht. Eine Kommunikationshilfe für Sprachbehinderte ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie ein Computerspiel, in dem die Spieler einen fremden Planeten mit längst vergangener Zivilisation entdecken. Ganz viel Münster zeigt die Arbeit „MS Günther – Kultur und Event im Hafen“ und das Corporate Design für die Bürgerstiftung Münster. All diesen Abschlussarbeiten gemeinsam ist, dass sie „Botschaften transportieren und dass die Analysefähigkeit und das handwerkliche Können entscheidend für die Qualität sind“, so Quass von Deyen.
Davon können sich die Besucher beim „Parcours“ auf dem Leonardo-Campus 6 in Münster überzeugen. Die 60 Absolventen zeigen ihre Arbeiten am Samstag (16. Juli) von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag (17. Juli) von 10 bis 18 Uhr. Die Absolventen stehen für Fragen der Besucher zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.
Die Ausbildung am Fachbereich Design der FH Münster schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang „Design – Information und Kommunikation“ an.