Erste Schritte zum Verständnis der Marke und ihrem neuen Erscheinungsbild bildeten Recherchen zu Religion, Ethnien, Bevölkerung, Sprachen und Wirtschaft von Ägypten. Ein wesentlicher Aspekt hierbei war die Fragestellung, wie ein Corporate Design sowohl im europäischen, als auch im arabischen Kulturkreis verstanden werden würde. Überdies sammelte die Gruppe Informationen zum wichtigsten Rohstoff der Misr-Produkte: dem Kaffee. Seine Entdeckungsgeschichte, die anschließende Verbreitung, die im Laufe der Jahrhunderte entstandene Kaffeekultur sowie die Auseinandersetzung mit dem Anbau und den verschiedenen Sorten Kaffee, bildeten wichtige Hintergrundinformationen.
Im Mittelpunkt der Gestaltungsarbeit stand die Analyse des Unternehmens selbst. Neben Hardfacts wie Mitarbeiterzahlen, direkten Konkurrenzunternehmen, dem derzeitigen Produktkatalog, Zielgruppen oder dem Entstehungsjahr von »Misr« wurden auch emotionale Werte gesucht. Die Ergebnisse wurden in den Kategorien »Markenarchitektur«, »Markenwert«, »Unternehmensbeschreibung« weiter fokussiert und konkrete Aussagen zur Neupositionierung »Misrs« im Wettbewerbsumfeld getroffen. Der am Markt bisher eher an »NesCafé« orientierten Marke wurde so eine neue Markenidentität zugedacht, deren Philosophie sich wie folgt liest:
»Misr Kaffee, the open-minded, culture concious pioneer is a lively adventure with sensual moments. It welcomes you to share true friendship while enjoying a flavoured dulcet cup of coffee in a modern oriental atmosphere. We care about Egypt, our people, our culture, our environment. That is why we keep the cultural habits of drinking coffee and support regional projects and culture.«
Nach der Analyse der gewonnenen Markenphilosophie begann die Entwurfsphase. Den Mitgliedern der Gruppe war nach der Recherche bewusst, dass bei der Gestaltung des neuen Corporate Designs ein freundlicher, warmer Grundton im Mittelpunkt stehen würde: erdige Farben, die die Beziehung zur Natur herstellen und eine »gemütliche Wohlfühlatmosphäre« erzeugen.
Mit den ersten Entwürfen, unter denen sich auch einige der später ausgewählten Elemente befanden, wurde eine visuelle Sprache aus Farben, Typographie, Ornamentik und Piktogrammen gefunden.
Mit den ersten Entwürfen, unter denen sich auch einige der später ausgewählten Elemente befanden, wurde eine visuelle Sprache aus Farben, Typographie, Ornamentik und Piktogrammen gefunden.
Das Besondere des finalen Logos, wie die Gestaltung aller Medien, ist die zweisprachige Ausführung in arabischer und lateinischer Schrift. Darüber hinaus ermöglicht die gleich große Dimensionierung beider Versionen einen problemlosen Umgang bei der Platzierung im Gestaltungsraster.
Das Markenzeichen besteht aus der Kombination von Logo und Claim deren Einzelwirkung und Zusammenspiel von der Gruppe wie folgt definiert wurde:
Zu der Gestaltung des Erscheinungsbildes, bestehend aus Geschäftsbrief, Visitenkarte, Kurzbrief, Fuhrpark, Verpackungen, Dienstfahrzeugen und Showcars, gehörte auch die Auswahl von funktionalen Verpackungsmaterialien. Diese mussten gleichzeitig den Anspruch ansprechender visueller Anmutung und lebensmittelhygienischer Kriterien erfüllen.