Liebe Maja, Du bist aktuell studentische Prodekanin des Fachbereichs Design. Wann hast Du zum ersten Mal davon erfahren, dass es dieses Amt überhaupt gibt?
Von dem Amt habe ich das erste Mal von meinem Vorgänger Shajan Pieper erfahren, als er während einer Fachschaftssitzung berichtete, dass er eine*n Nachfolger*in sucht. Anfangs konnte ich mit dem Begriff "studentisches Prodekanat" nicht wirklich etwas anfangen, deshalb finde ich es wichtig, den Studierenden das Amt näherzubringen. Mit diesem Interview möchte ich das gerne tun und in diesem Zusammenhang auch für meine Nachfolge werben.
Was hat Dich daran gereizt, Dich für dieses Amt aufstellen zu lassen?
An dem Amt hat mich besonders gereizt, das Bindeglied zwischen Studierendenschaft und Dekanat zu sein. Das Dekanat ist ja die zentrale Verwaltungs- und Koordinierungsstelle unseres Fachbereichs. Neben unserem Dekan Prof. Dr. Lars Grabbe zählen Prof. Cornelia Haas, Prof. Daniel Braun und Paul Bičište zum Dekanats-Team. Und aktuell ich, als studentische Prodekanin.
Die Chance, als studierende Person etwas bewirken zu können, ist relativ selten. Deswegen fand ich es umso wichtiger, sich für die Wahl aufstellen zu lassen. Ich wollte das Dekanat gerne dabei unterstützen, die MSD noch besser zu machen, als sie es ohnehin schon ist. Ebenso wollte ich schauen, was wir als Studierendenschaft bewirken können.
Welche Aufgaben umfasst das Amt?
Generell lässt sich die Tätigkeit in drei Aufgabenfelder unterteilen.
Der erste Tätigkeitsbereich umfasst die Weitergabe studentischer Anliegen ins Dekanat. Das Dekanat ist für mich wie eine Art Steuerzentrale, wo alle wesentlichen Themen zusammenfließen und während wöchentlicher Treffen besprochen werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir Studierenden hier mitlenken und unsere Wünsche und Anregungen einbringen. Mir lag es am Herzen, allen Stimmen Gehör zu verschaffen und eine engagierte Teilnahme zu fördern. Das passiert am besten durch einen regen Austausch.
Der zweite Aufgabenbereich widmet sich dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Hier unterstütze ich Paul Bičište und Tina Mecking, helfe bei der Ideenfindung und Erstellung von Website- oder Instagram-Posts und bei größeren Veranstaltungen wie dem Hochschultag. Es gibt bei allen anstehenden Aufgaben viele Wege, sich einzubringen.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die enge Zusammenarbeit mit dem Fachschaftsrat. Diese ist wichtig, um immer up to date zu bleiben und zu wissen, was aktuell in der Studierendenschaft passiert. Der Fachschaftsrat ist das Sprachrohr der Studierenden und somit ein wesentlicher Impulsgeber für das Amt.
Was gefällt Dir an Deiner Aufgabe besonders gut?
Die Möglichkeit, die studentische Perspektive einzubringen und die vielen neuen Erfahrungen, die ich machen durfte, haben mir bislang besonders gut gefallen. Als studentische Prodekanin habe ich viele Einblicke in Prozesse bekommen, die im Hintergrund laufen. So habe ich die Hochschule von einer anderen Seite kennengelernt. Manchmal fühlt es sich so an, als hätte ich einen Backstage-Pass für das Studium. Ganz besonders gefällt mir der Austausch - sowohl mit den Studierenden, als auch mit weiteren Hochschulangehörigen. Man wechselt immer zwischen diesen beiden Welten und erlebt die MSD aus unterschiedlichen Perspektiven.
Was war Deine bislang größte Herausforderung als studentische Prodekanin?
Sich einzufinden ... Am Anfang war alles noch sehr viel und ich musste erst mal reinkommen und die Abläufe kennenlernen. Und um mich selbst mehr einzubringen, musste ich meine anfängliche Schüchternheit ein Stück weit ablegen. Das gesamte Dekanatsteam, sowie mein Vorgänger Shay haben mir jedoch sehr geholfen, festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich so herzlich empfangen wurde.
Wie viele Stunden pro Woche wendest Du für Deine Aufgabe im Schnitt auf?
Es kommt darauf an. Im Durchschnitt umfasst meine Arbeit acht Stunden, allerdings gibt es intensive und weniger intensive Phasen. Beispielsweise ist in der Zeit vor Parcours oder dem Hochschultag immer etwas mehr zu tun. In den Semesterferien ist es dafür etwas ruhiger. Davon ab gibt es Termine, die regelmäßig anstehen. Dazu zählen zum Beispiel die wöchentlichen Treffen mit dem Dekanats-Team, die Fachschaftsrat-Sitzungen, der monatlich stattfindende Fachbereichsrat und Arbeitsgruppentreffen.
Leider wirst Du uns ab Sommer aufgrund Deines Praxissemesters als studentische Prodekanin nicht mehr zur Verfügung stehen, und wir müssen den Posten neu besetzen. Warum würdest Du das Amt deinem Nachfolger / deiner Nachfolgerin ans Herz legen wollen?
Aus meiner Sicht handelt es sich um ein sehr wichtiges und schönes Amt, da man nicht nur das Hochschulsystem kennenlernt und wie es funktioniert, sondern vor allem die studentische Perspektive einbringen und mit seinen Impulsen Dinge vorantreiben kann.
Ich würde jeder/jedem das Amt ans Herz legen, da es nicht nur spannende Einblicke gewährt, sondern auch für die eigene Entwicklung ein absoluter Zugewinn sein kann. Das letzte Jahr war für mich eine einzigartige Erfahrung, denn ich durfte mein Studium und unsere Hochschule von einer ganz neuen Seite kennenlernen.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Maja Michalowska!
Interview: Tina Mecking
Fotos: Kaja Fleute