Die 83 Abschlussarbeiten der Ausstellung Parcours 19 an der Münster School of Design richten dabei den Blick oftmals auf soziale Themen und stellen diese in einen gesellschaftlichen Kontext. Viele nehmen, dabei das Älter werden in den Blickpunkt, denn die Studierende wissen, dass "ältere Menschen Teil unserer Welt sind", so Dekan Prof. Ralf Beuker.

In ihrem Buch "Beige" setzt sich Maria Knaub mit dem Alter auseinander und möchte zeigen, dass Alt werden nicht schlimm ist. In Interviews mit verschiedensten Gesprächspartnern, wie Rentnern, einer Pflegekraft oder Besuchern im Altenheim, hat sie gelernt, dass jedes Alter etwas für sich hat.

Mit "Liv" wollen Hannelore Braisch und Camilla Scheplitz pflegenden Angehörigen von Schlaganfallpatienten unterstützen. Die App soll den Pflegealltag erleichtern und Freiräume für eigene Bedürfnisse schaffen. "Mit digitaler Unterstützung ist die Organisation und Ver-netzung der Pflegenden einfacher, das Patientenprofil mit wichtigen medizinischen Daten immer aktuell", erklärt Braisch, sodass die Pflege einfacher auch mal aus der Hand gegeben werden kann.

Auch Leonie Schäffer hat mit "fluuit" eine App zur Hilfe durch Selbsthilfe entwickelt und schließt damit eine Lücke, da noch nicht viele digitale Angebote für Legastheniker existieren. In ihrer App sollen erwachsene Legastheniker motiviert werden, mehr zu lesen. Durch die die gewählte Schrift-type wird das Lesen erleichtert. Ebenso werden spürbare Erfolgserlebnisse geschaffen, sodass der Nutzer den Spaß am Lesen entdecken kann.

Mit ihrem Buch "Wenn meine Mama Krebs hat" möchte auch Anne Thürnau eine Lücke schließen und 8- bis 11-Jährigen dabei helfen, zu verstehen was eigentlich Krebs ist. Eltern sind oft überfordert, wenn es um dieses heikle Thema geht, weiß Thürnau aus eigener Erfah-rung.

Auch Katharina Bergmann hat sich Gedanken über die  Zukunft gemacht. Mit ihrem Gehstock "Luna" möchte sie alten Menschen mehr Mobilität ermöglichen, denn er kippt nicht um, wenn man ihn loslässt, um die Hände frei zu haben. Weitere Möglichkeiten wären Lichtsignale, um im Dunkeln gesehen zu werden und eine App, mit der man die zurückgelegte Strecke messen kann.

Luca Koning möchte in seiner bunten Zeitung "RAW - Was dich bewegt" eine Einladung an Jugendliche aussprechen, die ihren eigenen Körper besser kennen lernen möchten. Dabei lenkt "RAW" die Aufmerksamkeit auf die Empfindungen, Wünsche und Grenzen dieser, "damit jeder den Spaß an einer guten, selbstbestimmten Sexualität entdecken und leben kann".

Mit seinem Magazin "Spot" gibt Gerrit Brocks uns einen etwas anderen Blick in Münsters Skateboardszene. Nicht die besten Tricks und gewagtesten Fahrkünste stehen hier im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Menschen und ihre Geschichten. Es geht um Kunst, Kultur und soziale Aspekte.

Julian Laß möchte mit seiner Abschlussarbeit "Restlos" für die Nachhaltigkeit tun. In seinem entwickelten Konzept zeigt er auf, wie Abfallprodukte in der Tierproduktion zurück in den Wertstoffkreislauf einfließen können.

Zwischen Unruhe und Vorfreude, Kurzsicht und Durchblick, Pflichtgefühl und Leidenschaft. Parcours ist mehr als nur eine Ausstellung. Parcours ist der Weg und das Ziel. Parcours sind Höhen und Tiefen. Parcours ist Stress und Euphorie. Kontrastreich und vielseitig, manchmal widersprüchlich, immer aber individuell und besonders. Parcours macht Gestaltung greifbar und schafft einen direkten Zugang und Austausch. Erlebe das Gestalten. Erlebe den Prozess. Erlebe Parcours.

Das Parcours-Organisationsteam sowie die Absolventinnen und Absolventen freuen sich über den Erfolg der Ausstellung.



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