An der Münster School of Design (MSD) heißt es am 8. und 9. Februar "schon wieder". Unter diesem Motto feiern die Absolvierenden ihren Abschluss und präsentieren den Besucher*innen der Ausstellung Parcours ihre Bachelor- und Masterarbeiten. Auch wenn die letzte Ausstellung nur wenige Monate zurückliegt, ästhetische Langeweile kommt bei Parcours nie auf. So zeigt sich auch diese Ausstellung in einem frischen Gewand und von Studierenden neu konzipiertem Design, um die Abschlussprojekte gebührend in Szene zu setzen.

Was die Besucher*innen erwartet? Die insgesamt 71 Absolvierenden haben sich in ihrem Abschlusssemester intensiv mit verschiedenen Entwicklungen und Phänomenen in der Gesellschaft auseinandergesetzt: Wie kann man Wasser aus trockener Wüstenluft gewinnen? Wie viel Tempo verträgt der Mensch? Oder was können wir tun, um in Deutschland mehr Organspender*innen zu gewinnen? Ob Umweltschutz, Gesundheit oder soziales Miteinander - die Studierenden haben erneut die großen Themen der Zeit aufgegriffen.

Gleich mehrere Projekte befassen sich mit dem Thema Resilienz, eines davon stammt von Bachelor-Absolventin Elena Tümler. Sie hat mit ihrem Projekt "Hoito" ein Mobile Game für mehr Achtsamkeit konzipiert - zur Stärkung der eigenen Widerstandskraft und Förderung der psychischen Belastbarkeit. Mit dem Thema Resilienz befasst sich auch die Arbeit von Master-Absolventin Nathalie Koch. Sie hat in einem Co-Design-Prozess Strategien im Umgang mit psychischer Überlastung erarbeitet und in ein Spiel übersetzt, das dazu anregen soll, über sich selbst, die eigenen Emotionen und den Umgang mit Herausforderungen nachzudenken.

Dass junge Menschen auch vor unbequemen Themen nicht zurückscheuen, stellen Gina Theunissen und Pandora Magri unter Beweis. Während sich Bachelorabsolventin Theunissen in ihrem illustrierten Erfahrungsbericht eindrücklich mit der Diagnose "Endometriose" beschäftigt, einer gynäkologischen Erkrankung, die starke Schmerzen verursacht und zu Unfruchtbarkeit führen kann, rückt Masterabsolventin Magri in ihrem autofiktionalen Comic "Himmelblau" die Folgen und mögliche Bewältigung häuslicher Gewalt in den Fokus. Magri bringt das Thema auf sensible Weise der Öffentlichkeit nahe und konnte mit ihrem Projekt auch den wissenschaftlichen Beirat der MSD überzeugen. Dieser zeichnete "Himmelblau" als die beste Masterarbeit des Semesters aus.  

Etwa 8.500 Menschen warten in Deutschland aktuell auf ein Spenderorgan. Demgegenüber stehen lediglich 869 Organspender*innen (Stand 2022). Ein Ungleichgewicht, dem sich die Masterabsolventinnen Sarah Köster und Sophie Rüthers mit ihrem crossmedialen Projekt "DARUM" entgegenstellen wollen. Mit ihrer Infobox, die analog und digital umfassend über das Thema aufklärt, möchten die beiden Absolventinnen Vorurteile abbauen und bestenfalls weitere Organspender*innen gewinnen helfen. Organspendeausweise zum Ausfüllen liegen am Stand bereit.

Weitere Arbeiten, die im Rahmen der Ausstellung gezeigt werden, sind unter anderem ein eigens für den Botanischen Garten Münster konzipiertes Orientierungssystem, ein Planspiel zu erneuerbaren Energien oder ein neu entwickelter Werkstoff aus recycelten Kunststoffabfällen und dem umweltfreundlichen Acrylharz Jesmonite.

Als beste Bachelorarbeit des Jahres wurde die Arbeit "Siesta" von Leander Ihme ausgezeichnet. Mit seinem etwa sechsminütigen Animationsfilm kritisiert er anhand einer Metapher den hektischen Zeitgeist einer Gesellschaft und möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Heilung auch aus der schlichten Einfachheit des Seins entstehen kann.

Parcours stellt am Wochenende neben den genannten noch gut 60 weitere Arbeiten in 16 Räumen zur Schau. Die Vernissage der Ausstellung beginnt heute (7. Februar) um 20 Uhr. Am Samstag und Sonntag (8. und 9. Februar) ist die Ausstellung von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Absolvent*innen werden vor Ort sein, um ihre Arbeiten zu präsentieren und die dahinterstehenden Ideen und Prozesse zu erläutern. Der Eintritt ist frei.

Alle Infos gibt es unter @parcours_msd bei Instagram und unter facebook.com/parcours.muenster.



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