Nicht nur das reichhaltige Buffet mit Suppen, Sandwiches, Pizza-Schnecken, Kuchen und Keksen, das der Ista organisiert hatte, hielt die Studierenden bei Laune und Kräften, sondern auch der informelle Rahmen: neben ihren Laptops, die für Inspiration und Informationen sorgten, griffen die Studierenden gerne auf die Nachschlagedatenbank und die Bibliothek zurück, die von den Organisatoren der »Nachtgestalten« angeboten wurde. Ideengebende Bücher zum Thema Revolution wurden dabei genauso durchblättert wie allgemeinere Werke unter dem Label Design, aber auch Ratgeber in Fragen nach Kreativtechniken. Das haptische Angebot stärkte den kreativen Charakter der Arbeit, so berichtet Carola Sieverding, eine der Veranstalterinnen: "Natürlich hatten die meisten einen Laptop mit Internet an ihrem Platz stehen - trotzdem ist die kleine Bibliothek meiner Meinung nach sehr wichtig - man findet Quellen, Begriffe und Inhalte, auf die man mit einer normalen Google-Suche nie kommen würde." So ist der Designmarathon auch eine kleine Hommage an die wirkliche, analoge Welt, in der die Gestalter nicht alleine zuhause oder im Büro vor dem Computer sitzen, sondern in der Gemeinschaft arbeiten.
Auch ein alter Bekannter kam zu Besuch: Udo Weißer, ein Münsteraner Künstler, der die FH bereits aus Tagen kennt, als der Fachbereich Design noch Werkkunstschule hieß, schaute für ein paar Stunden vorbei, gab sich erstaunt über die so verbreitete Nutzung der digitalen Medien im Alltag eines Gestalters. Und die konzentrierte Arbeit in der Gemeinschaft hat ihre Früchte getragen: Torben Weit, einer der Teilnehmer, schaffte es in den 24 Stunden, seine Arbeit zu vollenden. Er hatte mit einem Grafiktablett an illustrierten Szenarien gearbeitet und dürfte nach dem Designmarathon wohl auch noch von diesen geträumt haben. So mag es auch Milou Keute ergangen sein: Auch sie hielt die 24 Stunden durch und gestaltete immerhin 37 Seiten für einen Comic.
Einige der Teilnehmer hatten sogar Schlafsäcke mitgebracht, so war zwischen den verschiedenen Projekten aus allen Bereichen des Themas Design das ein oder andere Schnarchen zu vernehmen. Manche zog es dabei auch irgendwann ins heimische Bett. Am Morgen waren aber immerhin noch 15 Leute da, die beim Aufräumen halfen. Sie alle waren sich einig: Das war bestimmt nicht der letzte Designmarathon. Der Erfolg der »Nachtgestalten« wird auch für alle nachvollziehbar sein, die nicht ihren Weg ins Foyer gefunden haben. Sowohl online als auch in Form einer geplanten Ausstellung sollen die Ergebnisse der »Nachtgestalten« bald öffentlich gemacht werden.


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