Der Kongress "Future of Reading", kurz "FURE" an der Münster School of Design, der FH Münster bietet eine Plattform für den Austausch von Positionen und Visionen bekannter GestalterInnen, Medienschaffenden und Wissenschaftlern, die sich mit analogen und digitalen Umsetzungen von Magazinen, Büchern und Zeitungen auseinandersetzen. Gastgeber waren Prof. Rüdiger Quass von Deyen vom Fachbereich und Leiter des Kompetenzzentrums Neudenken.Now in Kooperation mit Patrick Marc Sommer, Gründer von Typoint sowie Mitherausgeber und Redakteur des Blogs "Design made in Germany".
Immerwährende Frage dabei: Welche neuen Rollen kann Print in Zeiten der Digitalisierung einnehmen? Welche Ideen und Möglichkeiten gibt es beim digitalen Lesen? Wie verändert sich dadurch unser Leseverhalten? Aktuell lesen viele Menschen mehr denn je. Aber anders, als vor zehn Jahren. Die neuesten Snaps und Whatsapp-Nachrichten vom Smatphone, das E-Book während der Zugfahrt, die digitale Tageszeitung auf dem Tablet. Als Auflockerung gibt es Emoticons, eingebettete Videos und Fotos. Wie kann sich Lesen gegen andere kulturelle Techniken wie Spielen, Zuhören oder Zuschauen durchsetzen?
Boris Kochan, Präsident des Deutschen Designtags, Sprecher der Sektion im Deutschen Kulturrat, Vorsitzender des Beirats der tgm und geschäftsführender Gesellschafter der Designagentur KOCHAN & PARTNER, eröffnete die Reihe von vielfältigen Vorträgen. Er referierte über die heutigen Ansprüche an Typografie und die Wichtigkeit jedes einzelnen Buchstabens.
Über die Wirkung von Typografie auf Lernende, sprach die Germanistin und Biologin Rosalie Heinen in ihrem Vortrag. Ihre Arbeit beinhaltet die Forschung zum Verhalten und der Nutzung von Schulbuchtexten auf Kinder. Dabei fand sie heraus, dass neben der Sprache auch Typografie und Grafik und deren Zusammenspiel bei Kindern für die Aufnahme von Informationen von Bedeutung sind und in diesem Kontext immer noch unterschätzt wird.
Rosalie Heinen war neben Saskia Kraft, Albert-Jan Pool, Björn Schumacher und Roland Stieger eine der Vortragenden, die durch die Schilderung ihrer Arbeit am Buch "Lesbar: Typografie in der Wissensvermittlung" neue Erkenntnisse in der Lesepädagogik mit zur FURE brachten.
Zum Abschluss des Tages sprachen die beiden Kreativ-Direktorinnen Malin Schulz (ZEIT) und Frances Uckermann (STERN). Sie sehen sich vor die Herausforderung gestellt, die Menschen weiterhin mit Printmedien zu begeistern. Dabei vertreten beide die Einstellung, dass spannende Geschichten, die aus hervorragender journalistischer Arbeit entstanden sind und mit Hilfe herausragender Gestaltung kommuniziert werden, auch weiterhin zur Entscheidung der Leser gegen gratis online Nachrichtendienste und zum Griff zu Zeitungen und Magazinen führen wird.
Die FURE Konferenz trägt mit ihren interdisziplinären Beiträgen dazu bei, dass die extreme Veränderung des Leseverhaltens durch die digitale Medien, näher an heutige Gestalter herangetragen wird und dabei die Sensibilität für Details wächst. Denn Designer spielen in der modernen Wissensvermittlung eine wichtige Rolle und damit wächst auch deren Verantwortung.
Prof. Rüdiger Quass von Deyen,Clara Weinreich
Philippe Großmann (Fotos: Ayleen Behrens)
Boris Kochan (Fotos: Ayleen Behrens)
Markus Elsen (Fotos: Ayleen Behrens)
Rosalie Heinen (Fotos: Ayleen Behrens)
Saskia Kraft (Fotos: Ayleen Behrens)
Jan Albert (Fotos: Ayleen Behrens)
Björn Schumacher (Fotos: Ayleen Behrens)
Roland Stieger (Fotos: Ayleen Behrens)
Leonie Schäffer (Fotos: Ayleen Behrens)
Ryan Abdullah (Fotos: Ayleen Behrens)
Henning Skibbe (Fotos: Ayleen Behrens)
Malin Schulz (Fotos: Ayleen Behrens)
Frances Uckermann (Fotos: Ayleen Behrens)
Die Sprecher (Fotos: Ayleen Behrens)
(Fotos: Ayleen Behrens)
(Fotos: Ayleen Behrens)
(Fotos: Ayleen Behrens)
(Fotos: Ayleen Behrens)
(Fotos: Ayleen Behrens)