1950 hat der Unternehmer Max Braun mit der Produktion des elektrischen Trockenrasierers S50 begonnen. 1956 gelangte der Phonosuper SK4, umgangssprachlich "Schneewittchensarg" genannt, auf den Markt. Und bis heute findet sich in manchem Haushalt das Küchengerät Multimix. Das sind nur drei Produkte des namhaften Unternehmens Braun, das Anfang der 60er-Jahre mit einer Abteilung für Formgestaltung die Basis für ein eigenes Produktdesign legte: Schlicht und funktionell sollte es sein, das Braun-Design. Alles nur ein Mythos?
Dieser Frage widmete sich ein studentisches Team im Projektseminar am Fachbereich Design. Unter der Leitung von Prof. Claudia Grönebaum und Prof. Dr. Reinhold Happel untersuchten elf Studierende 15 Braun-Produkte der 1950er- bis 1970er-Jahre aus der Studiensammlung des Fachbereichs. Die Ergebnisse ihrer Analyse sind nun in einer Ausstellung zu sehen.
Nutzerfreundliche Bedienbarkeit, materialgerechte, puristisch-sachliche Formgebung, Einfluss der Gestaltung auf die Entwicklung des Corporate Designs - das sind die Fragen, denen die Studierenden nachgegangen sind und deren Antworten sie in sieben thematischen Ausstellungsstationen liefern.
"Die Studierenden haben für die Besucher eine attraktive räumliche Inszenierung umgesetzt", macht Grönebaum neugierig auf die Präsentation im Foyer des Fachbereichs. Von der Gestaltung über die organisatorische Planung lagen alle Detaillösungen in studentischer Hand. Happel lobt die Ausstellung als ein multimediales Ereignis, das die Informationen über unterschiedlichste Formen transportiert. "Das Team hat richtig gute Arbeit geleistet."
Davon können sich nun alle interessierten Besucher selbst überzeugen. "Designstücke 1: Braun" läuft vom 14. April bis 8. Mai, montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr, Leonardo-Campus 6 in Münster. Am 13. April um 18 Uhr ist die Ausstellungseröffnung. Dies ist zugleich der Auftakt der neuen Reihe "Designstücke".