Extremwetterlage, Extremhochwasser, Erderwärmung. Hat der Klimawandel das Münsterland erreicht? - Wie kann ein in den Medien überstrapaziertes Thema trotzdem spannend und mit einem regionalen Bezug in der Öffentlichkeit vermittelt werden? Dieser Aufgabe stellte sich eine Gruppe von jeweils sechs Studierenden der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in den Allgemeinen Studien und des Fachbereichs Design der Fachhochschule Münster im Sommersemester 2010 im Rahmen der "Expedition Münsterland". Eine Ausstellung und eine offene Expertenrunde sollen die regionalen Phänomene des Klimawandels beleuchten.
Die Studierenden der unterschiedlichen Fachrichtungen und Hochschulen erarbeiteten dazu wissenschaftliche Inhalte zu den vielfältigen Phänomenen, Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels, die anschaulich und nachvollziehbar gestaltet wurden. Globale Phänomene zum Thema Klimawandel werden anhand lokaler Beispiele im Münsterland gezeigt und im öffentlichen Raum umgesetzt. An von der Projektgruppe ausgewählten markanten Standorten sollen so für die Öffentlichkeit aufbereitet, Aspekte des Klimawandels sicht- und erfahrbar gemacht werden.
Jeder einzelne Standort erklärt ein lokales Phänomen des Klimawandels und soll gleichzeitig zu einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem anregen. Dazu soll auch die Gestaltung der weißen Kuben beitragen, die leicht gekippt in der Landschaft platziert wurden. Die geringe Neigung der begehbaren Kuben soll den Betrachter irritieren und zum Nachdenken anregen. Aus den schlicht erscheinenden weißen Kuben werden so sogenannte »Denkstationen«. Das Innere der Denkstationen informiert den Besucher mit unterschiedlichen Informationen, Fragen, Aussagen etc. zum Klimawandel. Die Kuben als Informationsträger sind dabei modular aufgebaut und können so auf verschiedene Sachverhalte und unterschiedliche natur- und kulturräumliche Situationen im Münsterland hinweisen.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Möglichkeit, bekannte und auch unbekannte Orte im Münsterland mit neuen und zunächst fremd erscheinenden Themen zu verbinden oder diese ganz neu zu verknüpfen. Gleichzeitig wird dem Besucher ein Denkanstoß mithilfe der fachlichen Inhalte der Kuben gegeben.
Im Arbeitsprozess der interdisziplinären Projektgruppe mussten sich die Studierenden nicht nur den selbstorganisierten Aufgaben und Projektzielen stellen, sondern vielmehr dafür auch eine fächerübergreifend sinnvolle Organisationsform entwickeln, die sowohl inhaltlich als auch gestalterisch eine gelungene Umsetzung ermöglichte. Unterstützt wurden die Studierenden dabei organisatorisch von Dr. Petra Lütke des Fachbereichs Geowissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie gestalterisch von Prof. Claudia Grönebaum und Prof. Hermann Dornhege von Seiten der Fachhochschule Münster.
Das Konzept der Projektgruppe, im Münsterland große, weiße und begehbare Kuben als »Denkstationen« zu platzieren, um den Klimawandel lokal erfahrbar zu machen und zur Diskussion anzuregen, wird am 3. Oktober 2010 in einer Ausstellung im Eiskeller in Altenberge (Gooiker Platz/Borndalschule) präsentiert.

Seminarteilnehmer: Zuzanna Badziong (FH Münster, FB Design), Christine Dedeck (WWU Münster, Romanistik), Nadine Esche (WWU Münster, Biologie/Kunst), Tina Gajewski (WWU Münster, Niederlandistik/Niederlande-Deutschland-Studien), Wiebke Hagenauer (FH Münster, FB Design), Tonia Kahl (WWU Münster, Erziehungswissenschaft), Nina Osterholt (WWU Münster, Kommunikationswissenschaft), Steven Rattey (FH Münster, FB Design), Lilith Schubert (FH Münster, FB Design), Johannes Skolaude (FH Münster, FB Design), Thi Ngoc Hao Bui (WWU Münster, Soziologie/Pädagogik), Tim Ziola (FH Münster, FB Design)
Das Seminar wurde zusätzlich unterstützt von Dr. Wilhelm Bauhus, Mayke Stauch und Brigitte Heeke M. A.

 

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