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RESSOURCE.WDVS - Ressourceneffiziente Nutzung von qualitätsgesichertem Sekundär-EPS sowie der mineralischen Fraktionen aus WDVS

Nach einer aktuellen Studie wurden in Deutschland von 1960 – 2012 rd. 900 Mio. m² Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verbaut (allein 31,2 Mio m² WDVS in 2015). WDVS bestehen aus mehreren, miteinander verbundenen Schichten (z.T. verklebt und/ oder verdübelt). Diese haben die Aufgabe, das Außenmauerwerk zu dämmen und das Gebäude nach außen hin abzuschließen.

Als Dämmmaterial wurde zu über 80 % auf expandiertes Polystyrol (EPS) zurückgegriffen (aktuell liegt der Markatanteil von EPS bei ca. 66 %), während andere Dämmstoffe wie Mineralwolle, Polyurethan-Hartschaum oder natürliche Dämmstoffe wie Holzfasern deutlich geringere Marktanteile aufweisen. Da die Systeme mit EPS die zz. kostengünstigste Variante der Fassadendämmung darstellen, ist auch zukünftig mit hohen Zubauraten in diesem Bereich zu rechnen. Insbesondere die Systeme mit EPS sind aber in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen verstärkt in die Kritik geraten (u.a. auf Grund des Flammhemmers HBCD). Unter anderem ist auch die Entsorgung der mittel- und langfristig deutlich zunehmenden Mengen aus dem Rückbau dieser Systeme (z. B. im Rahmen von Sanierungs- oder Abbruchmaßnahmen) noch nicht gelöst.

Für diese Mengen sind neue Entsorgungswege zu erschließen und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen die Stoffströme möglichst ressourceneffizient verwertet werden können. Dabei stehen neben den HBCD-haltigen und HBCD-freien EPS-Stoffströmen auch die weiteren Fraktionen (wie Putz- (mineralisch oder organisch), Kleber, die Gewebe-Fraktionen aus Glasfaser sowie die mechanischen Befestigungssysteme), die bis zu 90 Gew.-% des Gesamtsystems ausmachen, im Fokus.

 

Der im Rahmen des Projekts verfolgte Lösungsansatz strebt  eine Optimierung der Verwertungsoptionen im Sinne des Kreislauswirtschaftsgesetzes an. Dadurch sollen die vorhandenen Ressourcenpotenziale dieser Stoffströme effizient genutzt und gleichzeitig die vorhandenen Schadstoffe sicher zerstört werden.

Mit der Zielsetzung des Aufbaus einer optimierten Verwertungsstrategie für WDVS sind im Rahmen des Projektes sowohl für den Rückbau, die Logistik und insbesondere für die anschließende mechanische Aufbereitung der Abfallströme umfassende Entwicklungen (u. a. hinsichtlich der Anlagenkonfigurationen und der am Markt eingesetzter Aggregate) notwendig, die sich an den jeweiligen Spezifikationen der nachgeschalteten Verwertungswege ausrichten. Die Ganzheitlichkeit des hier verfolgten Ansatzes wird durch ein zu entwickelndes Qualitätssicherungssystem und eine begleitende Ökoeffizienzanalyse vervollständigt.

■ Erfassungs- und Rückführungskonzept, das den Aufbau des WDVS an der Anfallstelle berücksichtigt (Auswahl einer im Hinblick auf die Verwertung geeigneten Rückbautechnik,  optimierte Logistik und hierbei auch sichere Trennung der EPS-Qualitäten (HBCD-frei/ HBCD-belastet))

■ Effiziente Aufbereitungstechnik zur Trennung der WDVS-Komponenten in Stoffströme, die den Spezifikationen der nachgeschalteten Verwertungsstufen entsprechen.

■ Verwertungsoptionen für verschiedene Stoffströme aus EPS-basierten WDVS.

■ Qualitätssicherungssystems für die WDVS-Komponenten, das die gesamten, hier betroffenen Handlungsfelder einschließt.

■ Ökoeffizienzanalyse der gesamten Entsorgungskette für die verschiedenen Optionen.

■ Entscheidungsmatrix, die die optimierte Entsorgung von EPS-basierten WDVS beschreibt

 

Projektleitung


Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Fachbereich Bauingenieurwesen
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65253
Fax: 0251 83-65260

flammefh-muensterde

Prof. Dr.-Ing. Hans-Arno Jantzen

Mitarbeitende


  • M.Sc. Niklas Heller

Projektzeitraum


vom 01.08.2018 bis 01.01.2021

Kooperationspartner


  • BASF SE
  • Doppstadt Systemtechnik GmbH
  • Fischer GmbH
  • Forschungsinstitut der Zementindustrie GmbH
  • Portlandzementwerk Wittekind Hugo Miebach Söhne KG
  • Sto SE
  • Wilhelm Knepper GmbH

Finanzierung


  • BMBF FH ProfUnt
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