My FH: I belong! Zugehörigkeitsgefühl am Fachbereich Sozialwesen

Das Projekt „My FH: I belong!“ möchte partizipativ und nachhaltig herausfinden, wie Zugehörigkeit am Fachbereich Sozialwesen der FH Münster gefördert werden kann und entsprechende Maßnahmen in Gang setzen. Ziel ist es, zu einem diversitätssensibleren Fachbereich für alle Hochschulangehörigen beizutragen, sodass produktiveres Lernen, Lehren, Arbeiten und Leben am Fachbereich möglich sind. Dabei sollen die Ergebnisse nicht nur dem Fachbereich Sozialwesen dienen, sondern es sollen Materialien entwickelt werden, die es auch anderen Fachbereichen erlauben, Zugehörigkeit zu fördern.

Bin ich (hier) richtig? Zugehörigkeitsgefühl am Fachbereich Sozialwesen
Jede Person kennt das Gefühl sich ein bisschen fremd zu fühlen. Irgendwie anders als die anderen. Sei es auf einer Party, auf der man niemanden kennt, am ersten Tag im neuen Job, bei dieser Veranstaltung, bei der man anscheinend das falsche Outfit anhat, oder bei dem Workshop, in dem man plötzlich Gruppen bilden soll …

Was trivial klingt ist längst wissenschaftlich bewiesen: Wer sich nicht fremd und anders, sondern wohl und sicher – also zugehörig fühlt, kann seinen Fokus auf die Aufgaben lenken, die wichtig sind. Sei es in der Schule, auf der Arbeit oder an der Hochschule.

Was ist Zugehörigkeit?
Zugehörigkeit ist das subjektive Gefühl, Teil einer Gruppe, einer Organisation eines Ortes zu sein. Es wird oft als ein positives Gefühl der Verbundenheit erlebt. Sich zugehörig zu fühlen, ist für viele Menschen ein Grundbedürfnis, dessen Befriedigung angestrebt wird.

Warum ist das wichtig?
Das Zugehörigkeitsgefühl ist ein wichtiger Prädiktor für Bildungserfolg. Eine verstärkte Infragestellung der Zugehörigkeit kann dazu führen, dass Studierende typische Herausforderungen – z. B. Schwierigkeiten, Freund*innen zu finden oder eine Prüfung nicht zu bestehen – als Zeichen dafür ansehen, dass sie nicht dazugehören, was zu einer Distanzierung mit dem Studienfach und der Hochschule, zu schlechteren Bildungsergebnissen bis hin zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Das Projekt „My FH: I belong!“
An Hochschulen nimmt die Vielfalt zu.

Je mehr Vertrautes man an Leuten und Orten entdeckt, desto leichter fällt es einem, sich auf die Menschen und das Geschehen vor Ort einzulassen. Daraus ergibt sich schnell folgende Formel: Je größer die Gruppe statistischer Mehrheiten, denen ich angehöre, desto einfacher fällt es mir zurecht zu kommen. Beispielsweise werden also weiße Menschen ohne Behinderung, die perfektes Hochdeutsch sprechen, schneller eine Gruppe von Menschen finden, die ihnen ähnelt, als z.B. eine schwarze Person mit Behinderung, die einen starken Dialekt hat. Dies bedeutet für marginalisierte Gruppen ein großes Risiko von Zugehörigkeitsunsicherheit. Sie stellen sich entsprechend häufiger die Frage: „Gehöre ich wirklich dazu und/oder hierhin?“

Wie wird damit bei uns am Fachbereich umgegangen?
Mit dieser Frage setzte sich die Arbeitsgruppe Diversität auseinander, durch die das Projekt “My FH: I belong!” ins Leben gerufen wurde. Zwischen dem Wintersemester 2023/24 und dem Wintersemester 2024/25 beschäftigt sich das Projekt mit den Themen Vielfalt und Inklusion.

Der besondere Ansatz dabei: Das Projekt rückt die systematische Förderung des Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühls in den Vordergrund, anstatt sich auf einzelne Diversitätsdimensionen, wie z.B. Herkunft, Geschlecht, mentale und körperliche Beeinträchtigungen oder Sexualität zu fokussieren.

Das Projekt ist an ein Praxis- und Theorieprojekt angedockt, um die Partizipation der Studierenden zu fördern. Es umfasst mehrere Maßnahmen, die nach und nach umgesetzt werden.

Das Projekt gliedert sich in mehrere Phasen:

Wintersemester 2023/24

• Start des Praxis- und Theorieprojekts (Prof. Dr. Agostino Mazziotta, Nadine Binder, Rasmus Hasenjäger)


• PhotoVoice Workshop (Andrea Frisch)


• Befragung der Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen

Sommersemester 2024:

• Umsetzung der Projekte im Rahmen des Praxis- und Theorieprojekts


• Workshop am Tag der Lernkultur 2024


• Ausstellung und Evaluationsparcours PhotoVoice


• Befragung der Mitarbeitenden des Fachbereichs Sozialwesen

Ausblick:

Auch im Wintersemester 2024/25 wird das Projekt aktiv sein.