Zentrum für Zirkuläre Wertschöpfung im Bauwesen an der FH Münster
Der Bausektor hat in Deutschland neben einer großen ökonomischen Bedeutung (Umsatz 2019 ca. 314 Mrd.€, erwarteter Zuwachs ca. 1,5 %/a) vor allem in Bezug auf eine effiziente Ressourcennutzung, eine sehr große Relevanz. Mit dem Abbau mineralischer Naturstoffe zur Herstellung von Baustoffen sind erhebliche Umweltbeeinflussungen verbunden (u. a. Land- und Energieverbrauch, Emissionen). Daneben werden im Bausektor vermehrt Kunststoffe und Metalle eingesetzt, für die ebenfalls die Steigerung der Ressourceneffizienz erforderlich ist. So fallen in diesem Bereich mit ca. 210 Mio. Mg/a rd. 50 % der in D anfallenden Abfälle an. Besonders für den Bausektor besteht die Forderung auf politischer sowie gesellschaftlicher Ebene nach einem Wandel von der linearen zu einer zirkulären Wertschöpfung, unter Nutzung moderner, IT-gestützter Prozesse und Technologien.
Ziel der Antragsteller ist es, aufbauend auf den bisherigen Forschungsaktivitäten in diesem Sektor, ein interdisziplinäres Zentrum für Zirkuläre Wertschöpfung im Bauwesen an der FH Münster aufzubauen. Dies verlangt auf verschiedenen Handlungsebenen (technisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich) eine Vielzahl neuer, zukunftsfähiger Strategien, die den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken im Hoch- und Tiefbau adressieren
Angestrebte Ergebnisse des mit dem Projekt verfolgten Forschungsansatzes sind: (i) Identifikation der in den einzelnen Phasen des Lebenszyklus eines Bauwerks vorhandenen Defizite/Potenziale bei der zirkulären Wertschöpfung vor dem Hintergrund der Digitalisierung, (ii) Definition von Anforderungsprofilen (z.B. Datensätze, Formate) für verschiedenen Lebenszyklusphasen eines Bauwerks, um digitale Methoden und Instrumente einsetzen zu können, (iii) Entwicklung digitaler Werkzeuge zur durchgängigen Datenbereitstellung und (iv) Optimierungsansätze zur umfassenden Einbindung und Nutzung der Digitalisierung bei der Schließung von Kreisläufen im Bauwesen.
Aufgrund der Vielzahl der handelnden Akteure im Bauwesen mit unterschiedlichem Aufgabenumfang und -tiefe (z. B. Generalunternehmer oder Teilgewerk), aber auch bedingt durch die (wirtschaftliche) Relevanz für die unterschiedlichsten Bereiche der Gesellschaft, ist dafür eine inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich.
Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Fachbereich Bauingenieurwesen
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65253
Fax: 0251 83-65260
flammefh-muensterde
Prof. Dr.-Ing. Henriette Strotmann FB Bau, Prof. Dr.-Ing. Carsten Bäcker FB EGU
Mitarbeitende
- Erik von Lützau B.Eng.
- Jonas Wingbermühle M.Eng.
- Jenny Lorena Frahm-Peters M.Sc.
Projektzeitraum
Kooperationspartner
- VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik
https://www.vdi.de/
Finanzierung
- Programm Forschung Hochschulen für Angewandte Wissenschaften des Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW