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Digitales Lernen komplexer Inhalte verbessern

Werden Studieninhalte digitalisiert, so ist dies häufig mit einer erheblichen Reduktion von Inhalt bzw. von Komplexität verbunden. Die Aufmerksamkeitsspanne von Studierenden hinter dem Bildschirm ist eher kurz, digitales Lernen ist trotz Corona (noch) nicht zur Routine geworden, so dass Inputs eher kurz und einfach gehalten werden (PP Folien, Erklärvideos) und sich in der Regel auf vereinfachtes Basiswissen und Themeneinführungen beziehen. Eine vertiefte Auseinandersetzung oder gar Reflexion im Plenum ist hingegen in der Onlinelehre meist nur schwer umsetzbar. Dazu wird dann häufig auf Fachtexte verwiesen. Diese wiederum werden in ihrer Komplexität ohne Anleitung, Austausch oder Nachbereitung jedoch nicht immer von den Studierenden erfasst.


Das beantragte Projekt will die komplex angelegten Videos aus dem Kooperationsprojekt mit der Hochschule Hannover mit verschiedenen digitalen Lernhilfen und Tools ergänzen und evaluieren, welche davon aus Sicht der Studierenden hilfreich sind. Dabei lautet der Grundsatz: So einfach wie möglich, aber nicht einfacher. Angedacht sind beispielsweise der Einsatz visueller Strukturierungshilfen, angeleitete Rechercheaufgaben zum Verstehen komplexer Sachverhalte, Einsatz motivierender Meilenstein-Etappenziele, Interaktive Fallbeispiele mit etappenweise wählbaren Lösungsoptionen, Podcast als Diskussionsformat, neue Formen der Selbstlernkontrolle, angeleiteter Austausch oder Erstellung von Lernübersichten bzw. Portfolios über zielgruppenspezifische Medien (WhatsApp/Instagram) und angeleitete Pausen-/Motivationsabschnitte (Spaß). Der Einsatz solcher Tools und Lernhilfen erfolgt bislang (wenn überhaupt) eher wenig systematisch und wird meist nicht auf Tauglichkeit und Effekte hin überprüft. Im vorliegenden Projekt ist eine differenzierte Evaluation vorgesehen: Neben der Bewertung der Tools durch die Studierenden anhand einer standardisierten Befragung soll anhand der (anonymisierten) Prüfungsergebnisse in den Modulen beim Einsatz der digitalen Tools ausgewertet werden, ob eine vertiefende Vermittlung komplexer Inhalte tatsächlich gelungen ist. Hierbei bietet sich entweder ein Notenvergleich zu Semestern ohne digitale Tools an oder eine fachliche Bewertung der Arbeitsergebnisse durch die Modulverantwortlichen.

Das aktuelle Projekt schließt an das sehr erfolgreiche, interdisziplinäre Kooperationsprojekt mit der Hochschule Hannover an: "Digitalisierung komplexer Inhalte: The big 5 online". Ziel dieses Kooperationsprojekts war es, komplexe Lerninhalte so in Videos aufzubereiten, dass sie das regelmäßig eher simple Niveau Erklärvideos verlassen und komplexe Lerninhalte in all ihren Facetten abbilden, ohne jedoch zu langweilen oder zu überfordern. Der vorliegende Antrag will Synergieeffekte mit diesem Kooperationsprojekt nutzen und es erweitern. Lerninhalte aus den kostenintensiv produzierten Videos werden auf Themenbereiche der Sozialen Arbeit bezogen und um weitere, vor allem interaktive digitale Lernelemente erweitert. Ziel ist die Verbesserung der digitalen Lehre in den Studiengängen des Fachbereichs Sozialwesen. Die Lehre in diesen Bereichen soll den gestiegenen Ansprüchen der Studierenden an digitale Lehre gerecht werden und das Lernergebnis durch die Implementierung interaktiver Tools, Lernhilfen und gesteuerter Selbstlernelemente verbessern. Das rezeptive Lernen soll zugunsten des Erfahrungslernens zurücktreten, der Austausch der Studierenden untereinander in digitalen Kontexten soll verstärkt praktiziert und dadurch verbessert werden. Das Projekt trägt dazu bei, nicht nur digitale Lernunterstützung zu gestalten, sondern auch zu evaluieren, welche Formen dieser Unterstützung für Studierende besonders hilfreich und erfolgversprechend sind.

 

Projektleitung


Prof. Dr. Ruth Linssen M.A.
Fachbereich Sozialwesen
Friesenring 32
48147 Münster
Tel: 0251 83-65819
Fax: 0251 83-65702

linssenfh-muensterde

Mitarbeitende


  • Prof. Dr. phil. Julian Löhe
  • Prof. Dr. phil. Michaela Berghaus

Projektzeitraum


vom 01.10.2020 bis 30.09.2022

Finanzierung


  • Mittel zur Verbesserung der Qualität der Lehre des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Münster
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