„Das war ein toller Moment“, erinnert er sich. Hinter ihm liegen fünf Semester Studium – und das berufsbegleitend. „Als Corona so richtig im Gange war, habe ich nach etwas Sinnvollem gesucht, um die Zeit effektiv für mich nutzen zu können.“ Damals war der studierte Elektrotechniker bereits rund neun Jahre lang als Ingenieur im Projektgeschäft und im Vertrieb bei einem mittelständischen Unternehmen im Bereich der Energiewirtschaft tätig. „Ich wollte mich beruflich gern noch mal weiterentwickeln und mir betriebswirtschaftliches Wissen aneignen. Das fehlte mir.“ Dann erzählte ihm ein ehemaliger Kollege vom MBA am Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unserer Hochschule. Jan war sofort Feuer und Flamme und schrieb sich ein.
Fortan arbeitete er unter der Woche in Vollzeit, am Wochenende nahm er an den Seminaren und Vorlesungen teil – wegen der Pandemie größtenteils online –, und vertiefte im Selbststudium das theoretische Wissen. Zwischendurch standen Hausarbeiten, Klausuren und Treffen mit seiner Lerngruppe auf dem Programm. „Allein zu büffeln, ist nichts für mich. Also habe ich mich einer Lerngruppe angeschlossen. Wir haben uns gegenseitig motiviert und auch schwierige Phasen zusammen durchgestanden.“ Dass es die gab, daraus macht Jan kein Geheimnis. „Natürlich hatte ich mal Momente, in denen ich die Entscheidung für das Studium sehr kritisch hinterfragt habe. Manchmal wurde mir alles zu viel.“ Sein Ehrgeiz hielt ihn davon ab, den MBA abzubrechen – und sein kleiner Sohn, der nur wenige Monate nach Studienstart auf die Welt kam. „In meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit Photovoltaik-Geschäftsmodellen beschäftigt. Das Thema hat mich danach nicht mehr losgelassen und ich habe entschieden, mich beruflich noch mal neu herauszufordern – auch mit dem Ziel, meinem Kind eine bessere Welt zu bieten.“
Sein großes Ziel verwirklichte er mit seinem Abschluss: Jan wechselte den Arbeitgeber und fing bei einem Energiedienstleister als Projektingenieur und Produktmanager im Bereich Photovoltaik und Elektromobilität an. „Bei energielenker unterstütze ich in der Planung und Umsetzung innovativer Projekte. Als Projektingenieur berate ich zu PV- und E-Mobilitätslösungen, erstelle Machbarkeitsstudien und technische Konzepte. Zudem verantworte ich als Produktmanager zusätzlich die Weiterentwicklung bestehender Produkte und die Erschließung neuer Geschäftsfelder.“ Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit jederzeit remote zu arbeiten, bieten dem 34-Jährigen die Chance, viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen und seinen Sohn zu betreuen. „Für meine berufliche Veränderung war auch das Thema Vereinbarkeit ein wichtiger Aspekt für mich.“
Die Entscheidung für einen MBA am ITB würde er jederzeit wieder treffen. „Ich habe während des Studiums nicht nur tolle Leute kennengelernt, sondern wichtige Einblicke in andere Bereiche gewonnen, mich selbst besser kennengelernt und meine Stärken gefunden – sowohl im Beruf, als auch persönlich.“
Von Katharina Urbaniak