Im Software-Unternehmen im Süd-Osten Münsters ist sie seit diesem Sommer als ERP-Consultant im Trainee-Programm tätig. Die Absolventin unseres Fachbereichs Wirtschaft – der Münster School of Business (MSB) – unterstützt die Kund*innen der Firma bei Digitalisierungsprozessen im Enterprise-Ressource-Planning (kurz: ERP), das der Verwaltung wichtiger Geschäftsprozesse dient. „Ich habe im vergangenen Jahr bereits hier als Werkstudentin meine Bachelorarbeit über Internationalisierungsstrategien geschrieben“, sagt Paula. „Ich freue mich sehr, dass ich nun auch nach meinem Abschluss hier arbeiten kann.“
Vor ihrer Zeit bei GWS war Paula studentische Mitarbeiterin unserer Hochschule. INTERLOCALITY, bei dem unsere Hochschule gemeinsam mit internationalen Bildungspartner*innen Qualifizierungs- und Trainingsangebote für internationale Studierende und Unternehmen anbietet, um Talente in der Region zu halten, hat Paula gleich angesprochen. „Ich habe die Stellenausschreibung des International Office‘ gesehen und wollte sofort bei dem Projekt mitmachen. Schon vorher habe ich internationalen Studierenden geholfen, die gerade hier in Münster angekommen sind.“
Als Projektmitarbeiterin von INTERLOCALITY hat Paula weiterhin internationale Studierende unterstützt, sich aber auch um Social Media-Arbeit gekümmert und dem Projektteam bei Veranstaltungen geholfen – etwa dem Format „Meet & Match“, bei dem Unternehmen und Studierende in einer Art Speed-Dating miteinander in Kontakt kommen können. „Da habe ich dann auch die GWS kennengelernt“, so Paula. „Dieses Jahr war ich dann sogar für GWS bei einem Meet & Match, auf der anderen Seite sozusagen, und habe erzählt wie es ist, als internationale Studentin hier im Unternehmen anzufangen“, sagt sie. „Ich bin hier direkt willkommen geheißen und immer gut unterstützt worden.“
Wer nicht in Deutschland aufgewachsen ist, aber hier studiert und einen Job sucht, habe oft nicht das Selbstvertrauen, sich auf eine Stelle zu bewerben, sagt Paula. „Es ist natürlich schwer, hier im Münsterland Fuß zu fassen, wenn man nicht gut Deutsch spricht. Deshalb muss man aus seiner Komfortzone heraustreten und es einfach probieren“, sagt die Kolumbianerin. „Viele haben dann Angst, zum Beispiel in ein Vorstellungsgespräch zu gehen, weil sie nichts Falsches sagen wollen. Im Rahmen von INTERLOCALITY sind aber auch Workshops entstanden, wie man sich in einem Bewerbungsgespräch verhalten sollte, außerdem gibt es den Austausch mit Alumni der FH Münster, die über ihre Erfahrungen sprechen.“
Paula lebt seit 2019 in Deutschland, zog zunächst nach Halle an der Saale, später nach Münster und begann dann im September 2021 ihr Bachelorstudium an unserer Hochschule. Sich hier eingelebt habe sie vor allem, indem sie Deutschkurse besucht und ein freiwilliges soziales Jahr in einer Kita absolviert hat. „Da lernt man dann quasi mit den Kindern zusammen. Das war wirklich gut“, erinnert sie sich.
Von Frederik Tebbe
Zum Thema: Unsere Hochschule kann die „International Talent Journey“, die auch Paula durchlaufen hat, als Grundidee des Interlocality-Projekts mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des DAAD-Projekts „FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ weiterführen und internationale Talente auf ihrem Weg durch das Studium und in den Arbeitsmarkt auch in den nächsten Jahren gut unterstützen. Weitere Infos gibt es unter fh.ms/int-talents.