Ein junger Mann bereist Kolumbien.

Nachhaltigkeit als weltweites Thema: Leonard schrieb seine Masterarbeit über Energieverteilung in Kolumbien

In seichten Wellen rollt das Meer an den feinkörnigen Strand, aus einer Bar ertönt Lounge-Musik, es ist schwülwarm. Die kolumbianische Karibikküste hat auch an diesem Tage viele Einheimische und Tourist*innen zum Baden, Surfen und Entspannen angelockt. Plötzlich raschelt es in einer der vielen Palmen, der schlanke Stamm beugt sich zur Seite, während ein Mann leichtfüßig hinunterklettert und stolz eine frisch gepflückte Kokosnuss in seinen Händen hält – das ist Leonard Weiß, mitten in seinem Auslandssemester.

Nachhaltigkeit als weltweites Thema: Leonard schrieb seine Masterarbeit über Energieverteilung in Kolumbien

In seichten Wellen rollt das Meer an den feinkörnigen Strand, aus einer Bar ertönt Lounge-Musik, es ist schwülwarm. Die kolumbianische Karibikküste hat auch an diesem Tage viele Einheimische und Tourist*innen zum Baden, Surfen und Entspannen angelockt. Plötzlich raschelt es in einer der vielen Palmen, der schlanke Stamm beugt sich zur Seite, während ein Mann leichtfüßig hinunterklettert und stolz eine frisch gepflückte Kokosnuss in seinen Händen hält – das ist Leonard Weiß, mitten in seinem Auslandssemester.

„Ich wollte schon immer eine längere Zeit im Ausland verbringen“, sagt Leonard rückblickend. „Die Masterarbeit war eine gute Gelegenheit!“ Am Ende wurden es acht unvergessliche Monate, die der Absolvent unseres Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik in Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, verbrachte. Er bereiste das Land von der Karibik bis zum Amazonas, lernte Salsa tanzen, aß jeden Tag Mango und entwickelte ein Energiemonitoring für nachhaltiges Wohnen.

Ein junger Mann bereist Kolumbien.
Ein Blick auf den Campus der Universidad Pontificia Bolivariana (UPB). (Foto: privat)

Denn auf dem Campus der Universidad Pontificia Bolivariana (UPB) soll bis 2026 ein völlig autonomes Test-Haus entstehen, das seine Energie ausschließlich aus regenerativen Quellen bezieht. Grüne Energiewirtschaft ist derzeit stark im Kommen in Kolumbien, das Land bietet beste Bedingungen für Wind- und Solarenergie. Leonard fokussierte sich in seinem Teilprojekt auf das Thema Monitoring. „Energieverteilung mit erneuerbaren Energien bringt ganz eigene Herausforderung mit sich“, erklärt er. „Um frühzeitig zu erkennen, ob Strom ausfällt, muss das Netz zuverlässig und schnell überwacht werden“. Er verglich dazu verschiedene sogenannte Island Detection Methods (IDM) und evaluierte ihre Anwendbarkeit.

Ein junger Mann bereist Kolumbien.
Über den Dächern von Medellín: Leonard verbrachte acht Monate in der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Er schwärmt: „Die Stadt ist super schön und international.“ (Foto: privat)

Die Idee dahinter: Nicht jeder Punkt im Stromnetz kann dauerhaft überwacht werden, daher werden sinnvolle „Islands“, also Inseln, identifiziert, um Sensoren zu platzieren. In seiner Forschung entwickelte Leonard eine Simulation, die vier verschiedene Inselerkennungsmethoden in allen möglichen Kombinationsvarianten untersuchte. Wissenschaftlich betreut wurde er dabei von Prof. Dr. Peter Glösekötter. Durch eine sogenannte Optimierungsmatrix gelang es Leonard schließlich, in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit von zwei Sekunden eine Erkennungsrate von 99 Prozent zu erzielen. „Dieses Modell könnte nun also in die Praxis umgesetzt werden und künftig im Test-Haus zum Einsatz kommen.“

Ein junger Mann bereist Kolumbien.
Klare Botschaft: „Tu, yo, nosotros podemos transformar el mundo” – übersetzt „Du, ich, wir können die Welt verändern“ – lautet die Aufschrift eines Schildes, das Leonard am Meer entdeckte. (Foto: privat)

Wenn Leonard nicht gerade in der Universität war oder Kokosnüsse in der Karibik pflückte, erkundete er jeden Winkel seines Wohnviertels Laureles, das im vergangenen Jahr von der Zeitschrift Time Out zum coolsten Viertel der Welt gekürt wurde. „Medellín ist allgemein super schön und international. Die Menschen kommen aus aller Welt“, schwärmt er. Ihm ist wichtig zu betonen, dass die Klischees über die als einst als Drogen-Metropole bekannte Stadt „absolut nicht wahr“ sind. „Ich habe mich immer total sicher und gut aufgenommen gefühlt“, sagt er. „Klar, viele Dinge laufen anders ab als in Deutschland und die Kultur und Sprache sind am Anfang fremd, aber die Lebensqualität ist unheimlich hoch. Ich möchte die Zeit in Kolumbien nicht missen.“

Von Jana Bade


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