„Im NRW-Forum wird die Ausstellung des Deutschen Jugendfotopreises stattfinden, die wir aktuell planen, erzählt Jonna Krauß, die das Modell gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Julia Munt gebaut hat. „Es ist ein besonderes Projekt. Der Deutsche Fotopreis ist ein renommierter Wettbewerb. Dass wir die Möglichkeit bekommen, die Ausstellung zu konzipieren und realisieren, ist eine großartige Chance“, so Julia. In Düsseldorf ist die Ausstellung bis zum 4. Oktober zu sehen, bevor sie weiterzieht ins Fotoforum nach Dresden.
„#OK Boomer,!?“ lautete das Jahresthema des Fotowettbewerbes. Daran haben sich die Studierenden orientiert und einen Titel für die Ausstellung entwickelt. „Wir wollten das ursprüngliche Thema des Zusammenlebens der Generationen aufgreifen. So entstand ‚Dürfen wir Ihnen das Du anbieten‘ “, erklärt Marie Burkhart. Dieser Titel soll auf die Spannung hinweisen, die zwischen den Generationen herrscht, und zugleich ein Schritt zur Überwindung dieser darstellen – auch indem er auf ironische Weise mit Konventionen bricht.
Die Ausstellung soll durch die präsentierten Fotografien und die Gestaltung der Räumlichkeiten zeigen, wie die junge Generation die Welt wahrnimmt. „Wir haben uns gefragt, welchen Platz sich junge Menschen in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch nehmen dürfen. Der Ausstellungsbereich soll genau diesen Platz repräsentieren. Einen Ort, den wir uns aneignen, gestalten und in dem die Fotos Teil des Raumes werden. Gleichzeitig soll aber auch ein Treffpunkt für die verschiedenen Generationen entstehen, ein Ort des Dialogs“, erklärt Luca Hoppe, der für die Szenografie der Ausstellung zuständig ist. Neben der Szenografie-Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Ausstellungsraum in eine urbane Welt der Jugend zu verwandeln, kümmert sich die Foto-Gruppe rund um Marie um den Druck und die Anordnung der Fotos. Die Kommunikations-Gruppe mit Ilvy Frommelt und Jonna ist für die Außenwirkung zuständig, während Julia als Teil des Orga-Teams das Budget sowie den Zeitplan im Blick behält.
Dabei stehen die Studierenden immer wieder vor der Herausforderung, ihre kreativen Ideen mit der Umsetzbarkeit zu vereinbaren. „Sich bei so vielen Visionen und Einfällen auf ein Konzept zu einigen, ist nicht einfach“, sagt Luca. „Und dazu kommt noch die gerechte Aufteilung des Budgets, das uns zur Verfügung steht“, so Julia. Marie stimmt zu, ergänzt jedoch: „Es ist auch eine besondere Anerkennung, dass uns diese Aufgabe anvertraut wurde. Das ist eine große Verantwortung, da sich andere auf uns verlassen.“
Unterstützt wurden die insgesamt 18 Studierenden des vierten Semesters von ihren beiden Seminarleiterinnen, Prof. Thekla Ehling und Prof. Claudia Grönebaum, und verschiedenen Kooperationspartnern. „Wir haben mit den Studierenden zunächst einige Exkursionen unternommen, damit sie die Räumlichkeiten und Kooperationspartner kennenlernen konnten. Dazu gehörten zum Beispiel Besuche in Düsseldorf, um das NRW-Forum zu sehen, sowie ein Ausflug nach Frechen, wo die Produktionsstätte der Fotodruckerei sitzt“, berichtet Grönebaum. „Im Seminar haben wir den Studierenden außerdem allgemeine Grundlagen zur Ausstellungsgestaltung vermittelt, was für die meisten der Teilnehmenden etwas Neues war, bevor sie sich dann dem konkreten Projekt widmeten“, ergänzt Ehling.
Neben dem neuen inhaltlichen Wissen zur Ausstellungsgestaltung haben die Studierenden auch wertvolle Erfahrungen gesammelt, die ihnen in ihrer zukünftigen Arbeit helfen werden. „Wir haben auf jeden Fall viel gelernt. Auch wenn es zwischendurch stressig war, hat es Spaß gemacht und wir wissen jetzt, wie viel Arbeit es ist, eine Ausstellung zu kuratieren“, resümiert Ilvy.
Von Anna-Lena Spiekermann