Studierende optimieren betriebliche Abläufe

Seminar Geschäftsprozessmanagement der FH Münster findet bei Unternehmen großen Anklang


Münster/Steinfurt (28. Oktober 2016). „Learning by doing trifft es wohl am besten“, sagt Leon Bergmann. Er studiert den Master Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Münster und absolvierte im vergangenen Sommersemester am Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) das Seminar Geschäftsprozessmanagement von Prof. Dr. Ralf Ziegenbein. Elf studentische Projektteams besuchten zehn mittelständische Unternehmen, um betriebliche Abläufe zu analysieren und zu optimieren.

Bergmann leitete das studentische Projektteam bei AT Zweirad in Altenberge, einem Unternehmen, das Fahrräder und E-Bikes nach Kundenwünschen fertigt. Die Gruppe entwickelte eine Softwarelösung, mit der Prozesse transparent gemacht, dokumentiert und standardisiert werden können. So soll jeder Mitarbeiter nachvollziehen, in welche Prozesse er gerade eingebunden ist und wie diese im großen Ganzen einzuordnen sind. „Zu Beginn waren wir unsicher, ob man uns Studierende auch akzeptieren würde“, gesteht Marcel Wördehoff, Masterstudent im zweiten Semester. Als dann aber die ersten Resultate sichtbar geworden sind, lief es reibungslos. „Wir konnten die Geschäftsführung davon überzeugen, dass der anfänglich größere Aufwand bei der Einführung einer digitalen Prozessplattform und das anschließende kontinuierliche Prozessmanagement mittelfristig zu effizienteren Abläufen führt“, erzählt Bergmann. Volker Thiemann, Geschäftsführer der AT Zweirad GmbH, war von der Projektarbeit der Studenten beeindruckt: „Die Einführung eines Prozessmanagements steht in unserem Unternehmen ganz oben auf der Agenda! Die geleistete Arbeit der Studierenden bildet eine hervorragende Grundlage, um ein solches zu installieren und weitere Prozesse in die Plattform mitaufzunehmen.“

Eine weitere Gruppe von Studierenden führte ihre Projektarbeit in Heek bei dem Unternehmen 2G durch. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung sorgt es für eine dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme. Die Studierenden untersuchten, wie die im Betrieb und für die Produktion benötigten Artikel verwaltet und strukturiert werden können. Dadurch sollen Kosten, etwa durch eine doppelte Artikelerstellung, vermieden werden. Tobias Henke ist Qualitätsmanager bei dem Unternehmen und hat das Projekt zusammen mit den Studierenden begleitet: „Innerhalb von wenigen Wochen haben sie ein sehr komplexes Thema analysiert und unter Einhaltung von Zielvorgaben bearbeitet. Ihre Ergebnisse werden aktuell im Unternehmen dazu herangezogen, um das Stammdatenmanagement und die Artikelanlage zu optimieren.“ Christoph Gödecke, studentischer Leiter dieses Projekts, gibt zu, dass sich das Team zunächst einarbeiten musste: „Sich als Externer in die internen Prozesse einzudenken und anschließend einen optimalen Ablauf zu erstellen, war nicht einfach. Eine gute Kommunikation mit den verschiedenen Abteilungen und den Projektleitern bei 2G war dabei ganz entscheidend. Schließlich wollten wir sicherzustellen, dass wir unser Ziel nicht verfehlen!“

Seminarleiter Ziegenbein freut sich über die Projekterfolge: „Die Studierenden haben mit großem Engagement und tollen Ergebnissen eindrucksvoll gezeigt, dass sie das im Studium Erlernte qualifiziert und selbstständig in die Praxis umsetzen können.“ Sowohl beteiligte als auch neue Unternehmen haben bereits nachgefragt, ob auch nächstes Semester studentische Projektteams zur Verfügung stehen. „Das ist die wohl größte Motivation, das Seminar wieder anzubieten


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