Schulmensa in Billerbeck reduziert Lebensmittelabfälle deutlich

Das Mensa-Team unter der Leitung von Rosie Westerhoff versorgt die Schulgemeinde in Billerbeck Mittag für Mittag mit frisch zubereiteten Speisen. Dabei spielt nicht erst seit letztem Jahr das Thema Lebensmittelabfallvermeidung eine große Rolle. Die Küchenleiterin bekräftigt: "Bei der Produktion unseres Essens haben wir immer im Blick nur so viel zu kochen, wie auch benötigt wird." Bleibt die Frage, wie sich auch die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler für dieses wichtige Thema steigern lässt. Einen Ansatz bietet die Tellerrestewaage der schwedischen Firma Matomatic. Wie effektiv diese Waage Lebensmittelabfälle reduzieren kann und wie sich das auf die Nachhaltigkeit auswirkt, wird in dem EU-geförderten Forschungsprojekt LOWINFOOD getestet. Gemeinsam setzten sich das Mensa-Team rund um Rosie Westerhoff und das beteiligte Forschungsteam vom Institut für Nachhaltige Ernährung der FH Münster dafür ein, Lebensmittelabfälle an der Billerbecker Mensa zu verringern. Zwischen den Weihnachts- und Sommerferien animierten sie die Schülerinnen und Schüler, die Waage nach dem Essen zu nutzen und klärten über den Hintergrund der Aktion auf. Dabei, so versichert Dr. Christina Strotmann (iSuN), gehe es nicht darum, mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die ihre Portion nicht geschafft haben. "Wir wollen keine Schuldigen benennen oder kontrollieren". Es gehe vielmehr darum, den Kindern und Jugendlichen die mit dem Wegwerfen von Lebensmitteln einhergehende Verschwendung von Ressourcen aufzuzeigen und ihnen ihre eigenen Einflussmöglichkeiten zu verdeutlichen. Dazu gehöre etwa die Frage nach Probierportionen bei unbekannten Gerichten oder kleineren Portionen bei kleinem Hunger. Auch Eltern seien hier gefragt, so die Forscherin, denn bestellten diese über die Köpfe ihrer Kinder hinweg, führten unerwünschte Überraschungen bei der Essensausgabe ebenfalls zu vollen Tellern bei der Tablettrückgabe. Doch was hat das Projekt bewirkt? Rund ein Drittel weniger Lebensmittelabfälle fielen an der Schule an. Vor dem Einsatz der Tellerrestewaage waren das im Durchschnitt täglich 53 und am Ende nur noch 36 Gramm pro Person. Im Vergleich zu anderen Schulen bundesweit sind das sehr niedrige Werte, so Strotmann und bekräftigt: "Wir sind sehr stolz auf die Schülerinnen und Schüler und das Mensateam." Wie geht es weiter? Die Küchenleiterin Frau Westerhoff wünscht sich eine nachhaltige Wirkung des Projekts und hat deshalb bereits geplant, die Tellerrestewaage nach den Weihnachtsferien nochmal einzusetzen. "Dadurch sensibilisieren wir nicht nur die neuen Schülerinnen und Schüler für das Thema, sondern erinnern auch unsere Großen."