Honig aus Steinfurt und Münster
Studierende der FH Münster befassen sich interdisziplinär mit Imkerei und Biologie der Bienen
Diese Studentin hat mit Kommiliton*innen des Studiengangs Umwelttechnik freiwillig bei der Honigernte unterstützt, um mehr über die Imkerei und die Biologie der Bienen zu erfahren. Im Hintergrund zu sehen sind Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter und Prof. Dr. Guido Ritter. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)
Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter (2. v. r.), Ralf Schneider (3. v. l.) und Philipp Stejskal (M.) betreuen mit Studierenden die Bienen auf dem Campus Steinfurt. Zur Honigernte sind sie ins food lab muenster gekommen. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)
Bevor der Honig fließen konnte, mussten die Studierenden noch einige Vorarbeiten leisten. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)
Dann der große Moment: Der erste Honig fließt aus der Schleuder. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)
Münster/Steinfurt (28. Juli 2022). 13 Kilogramm Honig hat ein Bienenvolk vom Campus Steinfurt der FH Münster vorgelegt. Das regionale Lebensmittel soll vor allem als Geschenk für Gäste dienen. „Mal sehen, ob ihr das überbieten könnt“, sagte Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter, FH-Vizepräsidentin für Lehre, Nachhaltigkeit und Hochschulplanung, lachend zu „Imkerkollege“ Prof. Dr. Guido Ritter. Franzen-Reuter, die auch Hochschullehrerin am Steinfurter Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt ist, hatte für die Biomonitoring-Lehrveranstaltung Honigbienen auf dem Campus angesiedelt. Zur Honigernte war Franzen-Reuter mit Studierenden und Mitarbeitern ins food lab muenster gekommen, weil das Labor für Lebensmitteltechnologie über die notwendige Ausstattung mitsamt Honigschleuder verfügt. Dessen wissenschaftlicher Leiter Ritter begleitete die Ernte. Vor drei Jahren hatte der Ernährungswissenschaftler das Imkerei-Seminar „Schwarmintelligenz“ für Oecotrophologie-Studierende in Münster initiiert.
Ein paar Tage nach den Kommiliton*innen aus Steinfurt waren sie mit der Ernte dran. Doch bevor es losgehen konnte, trugen sie zunächst die Waben in das food lab muenster. Die Bienen leben auf einer Wiese in der Nähe des Fachhochschulzentrums, dort ist der Standort des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management. Danach erklärte Ritter die Schritte: zunächst das Wachs entdeckeln, dann Waben schleudern und den Honig sieben.
Als eine Studentin die Klappe an der Schleuder öffnete und der erste Honig durch ein Sieb in einen Eimer strömte, tönte ein Raunen durch den Raum, einige filmten den besonderen Moment. „Die Qualität stimmt“, stellte Ritter fest, nachdem er den Honig probiert und einen Blick durch das Refraktometer geworfen hatte. Mit 17,5 Prozent Wassergehalt entspricht der Honig den lebensmittelrechtlichen Vorgaben. Er schmecke würzig, im Abgang etwas bitter. Zu erkennen seien mediterrane Noten wie die von Thymian, analysierte der Sensorikexperte. „Und wir haben die Steinfurter geschlagen“, sagte Ritter mit einem Augenzwinkern. 17 Kilogramm zeigte die Waage an.
Wenn sich die Honigbienen in der kalten Jahreszeit zu einer Wintertraube zusammenschließen, arbeiten die Studierenden am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management mit dem Honig weiter. In den Laboren produzieren sie Produkte wie etwa Met, untersuchen den Honig sensorisch und analysieren die chemische Zusammensetzung sowie die Sorte anhand der Pollen.