Münster (21. März 2019). Karl-Heinz Land ist überzeugt: "Wir können unsere Erde retten - mit Hilfe des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung." Wie genau sich zum Beispiel der Klimawandel mit technischen Entwicklungen bekämpfen lässt, erläuterte der Autor, Unternehmer und Coach in einem Vortrag am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB). Eingeladen hatten ihn Vertreter des Instituts für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD).

(Foto: FH Münster)

"Wir haben lange genug dramatisch über unsere Grenzen hinaus gelebt. Wenn das alle Menschen so machen würden, wie wir in Europa, dann bräuchten wir nun schon drei Erden", sagte Land. Wachstum und Profit dürfen aus seiner Sicht nicht länger im Vordergrund stehen: "Wir müssen auf eine ökosoziale Marktwirtschaft setzen, bei der Ökologie, Ökonomie und das Soziale im Einklang stehen. Ich bin mir sicher, das ist machbar", so die Einschätzung des Unternehmers, der sich in seinem aktuellen Buch "Erde 5.0" genau mit diesem Sachverhalt auseinandersetzt.

Wie eine ökosoziale Marktwirtschaft funktionieren kann, erläuterte er am Beispiel Klimakrise: "In 30 Jahren werden auf der Welt 800 Millionen Menschen wegen der Klimaerwärmung auf der Flucht sein. Wir müssen den CO2-Ausstoß dramatisch senken, um den Menschen vor Ort ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen", so Land. Dafür macht er sich auch mit verschiedenen Unternehmen stark: "Zum einen unterstützen wir den Aufbau von Photovoltaikanalagen in Afrika, um dort Energie zu gewinnen. Zum anderen bauen wir dort Meerentwässerungsanlagen, um Wälder aufzuforsten und um 30 Millionen Afrikanern Lohn und Arbeit zu bringen, die in der Forstwirtschaft tätig sein werden." Das sei gelebte ökosoziale Marktwirtschaft, die - seiner Meinung nach - die Welt retten kann.

Durch die digitale Transformation sei eine solche Art der Wirtschaftsform erst möglich. Die Digitalisierung ändert nichts - nur alles, sagt der Referent und meint damit: Alles, was sich digitalisieren, automatisieren und vernetzen lässt, wird digitalisiert, automatisiert und vernetzt. Der Fortschritt dabei ist rasant, und das Unternehmertum, wie wir es kennen, verändert sich mit ihm. "Es entstehen ganz neue Wertschöpfungsketten, bei der Autonomisierung, Dematerialisierung, Service und Vernetzung im Vordergrund stehen."

Lands Fazit und Appell an das Publikum: "Ich glaube, wir brauchen keinen neuen Planeten, aber wir müssen in vielerlei Hinsicht unser Denken ändern, und wir müssen mehr wagen zu experimentieren statt zu planen."

Auf Einladung von Prof. Dr. Franz Vallée (l.) vom IPD hielt Karl-Heinz Land einen Vortrag am IPD. (Foto: FH Münster/MSB)


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