Doktoranden des IPD (von links nach rechts): Vincent Delke, Antonia Kappel, Micha Wirth

Über drei Tage stellten die Teilnehmer insgesamt 147 wissenschaftliche Artikel zu aktuellen Themen aus dem Bereich Einkauf und Supply Management einem internationalen akademischen Publikum vor. Das IPD war auf der Konferenz mit drei Doktoranden vertreten, die von Prof. Buchholz betreut werden. Vincent Delke, Micha Wirth und Antonia Kappel nutzten die Gelegenheit, neue hilfreiche Kontakte für ihr Promotionsvorhaben zu knüpfen und sich ein Feedback zu ihrem Forschungsstand einzuholen.

Antonia Kappel präsentierte auf der Konferenz ihren Beitrag "Supplier relationships with competing customers - How can purchasers find out who is the preferred customer?", den sie gemeinsam mit Prof. Schiele von der Universität Twente und Prof. Buchholz verfasst hat. Die Autoren argumentieren darin, dass es aus Unternehmenssicht wichtig sei, den eigenen Status bei Lieferanten zu kennen, um herauszufinden, ob man in der Behandlung durch die Lieferanten bevorzugt oder benachteiligt wird. Dafür müsse auch die Beziehung der Lieferanten zu Wettbewerbern des Unternehmens untersucht und verglichen werden. In ihrem Beitrag beantworten die Autoren daher, welche Informationen über Lieferanten-Wettbewerber-Beziehungen besonders wissenswert sind, in welchen Quellen diese gesammelt werden können und in welchem Unternehmensumfeld diese Transparenz besonders wichtig ist.

Doktoranden des IPD vor dem Zappeion, einem klassizistischen Gebäude am Tagungsort

Passend zum Motto "Fostering Innovation" wurde auch der in Kooperation von Vincent Delke eingereichte Artikel "Identifying partners outside existing networks" von den Konferenzteilnehmern diskutiert. Die Autoren adressieren darin die Möglichkeit, junge und kleine Unternehmen - häufig als Start-ups bezeichnet - zu identifizieren und als Innovationspartner wahrzunehmen. Die Autoren präsentieren verschiedene Organisationsstrukturen, einen Prozess und verschiedene Werkzeuge zur Identifikation dieser möglichen neuen Partner, die sich häufig nicht im eigenen Unternehmensnetzwerk befinden. Insbesondere die erarbeiteten Identifikationswerkzeuge stießen bei den Konferenzteilnehmern auf reges Interesse. Sowohl Praktiker als auch Forscher suchen in diesem Themenfeld weitere Wege zur Systematisierung, um das Potential von Start-ups als Innovationspartner voll auszuschöpfen.

Verglichen zu den letzten Jahren fiel den Doktoranden auf der diesjährigen Konferenz vor allem eine verstärkte Präsenz der Themen Internet der Dinge und Industrie 4.0 auf. Diese wurden u.a. durch einen eigenen Themenblock mit einschlägigen Artikeln sowie durch einen Workshop in den Vordergrund gestellt, bei dem die Teilnehmer die Auswirkungen des Internet der Dinge auf den Bereich Einkauf und Supply Management diskutierten. Im Workshop wurden gemeinsame Ideen für Anwendungsfälle im Einkauf und daraus abgeleitete Forschungsfragen der Zukunft generiert. Micha Wirth nahm an dem Workshop teil und schildert seine Eindrücke: "Dieses Forschungsgebiet befindet sich laut Meinung der anwesenden Forscher noch in einem frühen Wachstumsstadium. Die diskutierte Forschungsagenda zielt vor allem auf einheitliche Begriffsdefinitionen sowie das Sammeln von Praxisbespielen ab, um somit einen kontextuellen Bezugsrahmen entwickeln zu können."

Neben vielen interessanten Beiträgen hatte die IPSERA Konferenz auch in diesem Jahr ein attraktives Rahmenprogramm zu bieten. So nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, bei bestem Wetter die Akropolis oder das nahe gelegene Panathinaiko-Stadion zu erkunden. Abends genossen sie in geselliger Runde mit Live-Musik in einer Taverne sowie beim Gala-Dinner in schicker Atmosphäre am Meeresufer die griechische Gastfreundschaft, während die besten Beiträge der Konferenz ausgezeichnet wurden. Dabei durften auch der griechische Wein sowie der obligatorische Ouzo nicht fehlen, während eifrig diskutiert wurde, ob die Industrie 4.0 nun tatsächlich Revolution oder doch nur alten Wein in neuen Schläuchen bedeutet.

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