Warum sollten sich Organisationen mit Performance Support auseinandersetzen?
Mitarbeitende müssen immer mehr Informationen durch die zunehmende Digitalisierung verarbeiten und gleichzeitig komplexere Systeme bedienen können. Die Welt verändert sich schneller als Organisationen mit dem Training hinterherkommen können. Durch Performance Support jedoch wird Wissen im Workflow direkt zur Verfügung gestellt, z.B. durch Checklisten oder Anleitungen, und Prozesse können somit von Mitarbeitenden durch eine nahtlose Unterstützung effizienter ausgeführt werden. Beispielsweise werden Suchzeiten und somit auch Arbeitsunterbrechungen minimiert. Zusätzlich wird der Transfer von Wissen aus absolvierten Trainings unterstützt.
Wann tritt der Bedarf an Wissen auf?
Beim Workplace Support geht es um die Erbringung von Leistungsangeboten, welche auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden an einem Arbeitsplatz zugeschnitten sind. Grundsätzlich werden fünf "Moments of Need", bei denen der Bedarf an Wissen auftritt, unterschieden:
- Wenn etwas zum ersten Mal gelernt wird (Neu)
- Wenn das eigene Wissen vertieft werden soll (More)
- Wenn das Gelernte angewendet werden soll (Apply)
- Wenn ein Problem auftritt (Problem solving)
- Wenn sich Dinge verändern (Change)
Workplace Support wirkt dabei unmittelbar in diesen Momenten des Bedarfes und unterstützt das situative Lernen, denn besonders das formelle Lernen in Form von Workshops, Seminaren oder auch Webinaren kann nur die ersten beiden Momente des Bedarfs abbilden. So sollen nach der bekannten 70:20:10 Regel, nach der 70 Prozent "Learning by doing" sind, genau diese 70 Prozent durch Performance Support aktiviert werden. Somit ergänzt Performance Support die klassischen Ansätze des formellen Lernens.
In welchen Momenten bietet sich Performance Support statt formellen Lernen an?
Die direkte Unterstützung der Mitarbeitenden in Form von Performance Support bietet sich besonders an, wenn bestimmte Tätigkeiten nur selten ausgeführt werden müssen, Aufgaben unter Einhaltung bestimmter Reihenfolgen oder Befolgung relevanter Regeln erbracht oder auch eine hohe Fluktuation besteht, sodass häufig neue Mitarbeitende oder Vertreter*innen eingearbeitet werden müssen. In diesen Situationen müssen Mitarbeitende schnell mit Informationen versorgt werden und das nächste Training liegt oft zeitlich zu weit entfernt. So können sich gerade neue Mitarbeitende schneller in unbekannte Prozesse einarbeiten oder bei seltenen Tätigkeiten diese auch nach längerer Zeit ohne große Verzögerungen ausüben.