Münster (07.01.17). Immer mehr Unternehmen planen Geschäftsbeziehungen in China aufzubauen, denn der chinesische Markt ist ein schnell wachsender und vielschichtiger Markt mit enormem Potenzial. In einem Vortrag diskutierten Alumnus und Unternehmer Joachim Kässmodel und seine Frau Dan Li-Kässmodel mit Unternehmensvertretern über kulturelle, administrative und wirtschaftliche Herausforderungen im Aufbau von Geschäftsbeziehungen in China und gaben nützliche Hinweise. Dabei berichteten sie viel von ihren eigenen Erfahrungen und erläuterten, welche Chancen und Risiken eine Expansion nach China bietet.

Für Joachim Kässmodel begann seine persönliche Expansion nach China im Jahr 2011 während einer Fahrrad-Tour von Europa nach Asien. "Als eine Art Fahrradbotschafter bin ich den Spuren von Marco Polo gefolgt und habe die Welt mit meinen eigenen Augen von West nach Ost erfahren, dabei Menschen und Länder besser verstehen gelernt und meine eigene Kultur übermittelt", erläutert Kässmodel selbst den Hintergrund seiner ungewöhnlichen Reise. Während dieser Reise erlitt Joachim Kässmodel einen Unfall in China und war dadurch gezwungen, ein Jahr im Reich der Mitte zu pausieren.

"In dieser Zeit habe ich Chinesisch gelernt und mich als Berater an verschiedenen Projekten beteiligt, beispielsweise an einem Regenwaldwiederaufforstungsprojekt in Südchina", erzählt Kässmodel, der in dieser Zeit in China auch seine Frau Dan Li kennenlernte. Sie stammt ursprünglich aus Chengdu, hat jedoch die letzten 17 Jahre in New York verbracht, wo sie die renommierte Anwaltskanzlei Ferrante Law Firm leitete. Als Paar gründeten sie gemeinsam das Unternehmen Ferrante & Partners, mit dem sich die Kässmodels darauf spezialisiert haben, ausländischen Firmen Markteinstieg und -entwicklung in China zu ermöglichen. Außerdem unterstützen sie lokale Unternehmen in China bei der Expansion im Ausland oder helfen, den geeigneten Geschäftspartner zu finden. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Region Chengdu, die die Referenten in ihrem Vortrag ausführlich vorstellten.

Chengdu ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen Zentren Westchinas und konnte bislang insbesondere in der Kfz-Industrie sowie in der IT- und Elektronikfertigung zahlreiche in- und ausländische Investoren anziehen. In zwei aktuellen Politplänen der chinesischen Regierung wird Chengdu eine Schlüsselrolle zugeteilt: Zum einen ist die Stadt wesentlicher Bestandteil der von Staatspräsident XI Jinping propagierten Wiederbelebung der alten Seidenstraßen. Zum anderen bildet Chengdu den Endpunkt der regionalen Integrationsstrategie "Yangtze River Economic Belt", welche die Regionen westlich des Shanghaier Jangtse-Deltas wirtschaftlich stärker vernetzen soll.

Kässmodel sprach insbesondere die Herausforderungen im administrativen Bereich an und erklärte die verschiedenen rechtlichen Möglichkeiten und Stolpersteine eine Firma in China zu gründen. Insbesondere kulturelle Unterschiede wurden thematisiert und auf Basis von zahlreichen Beispielen erläutert. Zusätzlich gab es wichtige Tipps für die Gründungsphase in China. Der Vortrag gestaltete sich sehr interaktiv und am Ende gab es zahlreiche Fragen. Das Feedback der Unternehmensvertreter und der Studierenden war durchweg sehr positiv.



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