Laufzeit: 01.06.2020 - 31.05.2023
Leitung: Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FB Gesundheit, FH Münster)
Projektträger: Initiative "Bewegt studieren - Studieren bewegt! 2.0" des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbandes und der Techniker Krankenkasse
Hintergrund des Projekts: Laut der Studie "Gesundheit Studierender in Deutschland 2017" (Grützmacher, Gusy, Lesener, Sudheimer & Willige, 2018) kommen nur 26,7% der Studierenden den WHO-Empfehlungen (WHO, 2011) resp. der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (Rütten & Pfeifer, 2016) nach, mindestens 2,5 Stunden pro Woche moderat körperlich aktiv zu sein. Studierende sind damit im Vergleich mit Gleichaltrigen, die nicht studieren, in geringerem Umfang körperlich aktiv (RKI, 2014).
Diese Ergebnisse sind zum einen von Bedeutung, da "körperliche Aktivität […] positive Wirkungen auf […] die kognitive Leistungsfähigkeit" hat (nach Rütten & Pfeifer, 2016, S. 27), welche im Studium in hohem Maße gefordert ist. Zum anderen steht Bewegungsmangel auch bereits bei Studierenden in Zusammenhang mit psychischen Belastungs- und Überforderungssymptomen (Wolf & Rosenstock, 2017).
Eine zur Bewegung aktivierende Umgebung könnte vor diesem Hintergrund sowohl einen gesundheitsförderlichen als auch leistungssteigernden Effekt bewirken. Bislang jedoch verstärken die (Infra-)Strukturen an den gewohnten Lernorten - z.B. Hörsäle, Bibliotheken, Selbstlernräume, Campuscafés - jedoch vorrangig sitzendes Verhalten.
Ziel: Im Rahmen der gemeinsamen Initiative der Techniker Krankenkasse und des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbands "Bewegt studieren - Studieren bewegt 2.0!" sollen partizipatorische Modelle zur nachhaltigen Bewegungsförderung von Studierenden in der Lebenswelt Hochschule gefördert und gestärkt werden.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die Zeit der moderaten Bewegung der Studierenden der Fachhochschule Münster zu erhöhen. Fokussiert werden diejenigen Studierenden, die in der Studie von Grützmacher et al. (2018) nicht in die Gruppe der "körperlich Aktiven" fallen. An Fachhochschulen sind dies 76,6% aller Studierenden. Um die eher inaktive Arbeitsweise der Studierenden aufzubrechen und mehr Bewegung anzubahnen, ohne den Studierenden die Verantwortung für ein Mehr an Bewegung zu übertragen, ist eine Veränderung der Umgebungsgestaltung ein erfolgsversprechender Ansatz.
Durchführung/Methode: Im Projekt werden gemeinsam mit den Studierenden Gestaltungsideen für den Hochschulcampus entwickelt, die zu mehr Bewegung im Alltag der Studierenden motivieren sollen.
Mit Unterstützung durch ein interdisziplinär aufgestelltes Team unter der Leitung von Professorin Dr. Menzel-Begemann sind vor allem Studierende der FH MS an der Zusammenstellung von Ideen (Ideenplattform: https://yrpri.org/group/3475) sowie der Entwicklung und Ausarbeitung von Umgebungskonzepten (im Rahmen von Studierendenprojekten) beteiligt.
Neben der durchgängigen Einbindung von Studierenden arbeitet das Projektteam zudem mit Lehrenden verschiedener Fachbereiche sowie dem betrieblichen und studentischen Gesundheitsmanagement der FH MS zusammen.
Das Besondere an dem Projekt ist der Ansatz, Bewegungsförderung nicht (primär) über eine direkte Ansprache der Studierenden zu erreichen, sondern indirekt über die Gestaltung einer Lernumgebung. Diese setzt aufgrund eines hohen Aufforderungscharakters Bewegungsanreize und "stupst" so zu mehr Bewegung an. Der Ansatz wird auch als Nudging bezeichnet.
Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Durch die technisch-naturwissenschaftlichen und medizinisch-sozialen Hintergründe der beteiligten Professoren, Einrichtungen und Mitarbeiter kann das IGTA ganzheitliche Lösungen und Konzepte erarbeiten und übernimmt somit die Rolle eines "Enabler" für Interdisziplinarität in diesem Projekt.
Weitere Informationen:
Ansprechpartnerin:
Verena Schindelhauer B.A.:
bptpfh-muensterde