THiMiB - Befragung zum therapeutischen Hilfsmittelbedarf

Laufzeit: 01.03.2023 - 31.10.2023

Leitung: Prof. Dr.-Ing. David Hochmann (FB Physikingenieurwesen, FH Münster)

Projektträger: IGTA

Hintergrund des Projekts: Immer mehr Beschäftigte im Gesundheitswesen leiden an berufsbedingten Muskel-Skelett- und/oder psychischen Erkrankungen. Und auch das Alter der erwerbstätigen Physio- und Ergotherapeut*innen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Erhalt der Arbeitsfähigkeit - gerade für diese Berufsgruppe - wird daher immer relevanter. Entgegen dem technologischen und gesellschaftlichen Wandel sowie der möglichen Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen, wird im therapeutischen Bereich bis heute vorwiegend unter Einsatz zum Teil schwerer körperlicher Anstrengungen gearbeitet. Das Auftreten von berufsbedingten Erkrankungen und Beschwerden ist gegenwärtig ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Demnach sind praktisch umsetzbare Präventionsmaßnahmen zur Reduktion bestehender Belastungen und der Vermeidung von Gesundheitsschäden nötig. Auch um eine Berufsflucht und einen Personalmangel in der Heilmittelbranche zu verhindern.

Ziel: Das Ziel des vorliegenden Projektvorhabens ist es daher, die im Berufsleben auftretenden physischen und psychischen Arbeitsbelastungen von Physio- und Ergotherapeut*innen zu identifizieren. Darüber hinaus soll erfragt werden, in welchen Tätigkeits- und Aufgabenbereichen ein Bedarf an (technischen) Unterstützungsangeboten zur Erleichterung des therapeutischen Arbeitsalltags besteht. Darauf aufbauend sollen Möglichkeiten der Umsetzung generiert werden, mit der Absicht potenzielle Folgeprojekte im IGTA zu platzieren.

Durchführung/Methode: Das Projekt wird in Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit der FH Münster von den Mitarbeiter*innen des Labors für Biomechatronik der FH Münster durchgeführt. Das methodische Vorgehen zur Bestimmung der im Berufsleben auftretenden physischen und psychischen Arbeitsbelastungen sowie eines etwaigen Bedarfs an Unterstützungstools in den therapeutischen Berufsfeldern kann grob in fünf Phasen unterteilt werden:

  1. Literaturrecherche und Marktanalyse,
  2. Fragebogenerstellung,
  3. Datenerhebung in Form einer deutschlandweiten Online-Befragung,
  4. Auswertung und
  5. Dokumentation und Verwertung der Ergebnisse.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Erst die fachbereichsübergreifende Fragebogenerstellung ermöglicht eine zielorientierte und verwertbare Befragung von Physio- und Ergotherapeut*innen. Die technischen aber auch die gesundheitlich-therapeutischen Perspektiven müssen im Rahmen des Befragungsinstruments vereint werden. Nur durch die praxisnahe Datenerhebung ist im weiteren Verlauf eine bedarfsgerechte Entwicklung technischer Unterstützungsangebote überhaupt möglich.

Ansprechpartner*in:

Ann-Kathrin Carl, M. Sc.: a.carlfh-muensterde


PräHyVife - Präanalysen zu Hybriden Versorgungsinfrastrukturen

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Laufzeit: 01.01.2023 - 30.11.2023 

Leitung: M.Sc. Johannes Isenbrandt (FB Gesundheit, FH Münster)

Projektträger: IGTA

Hintergrund des Projekts: E-Rezepte, videogestützte Visiten und Therapiesitzungen sind neue Realität in der Gesundheitsversorgung und dort nicht mehr wegzudenken. Gesundheitsversorgung wird zunehmend durch digitale Angebote ergänzt und verändert. Hybride Versorgungsinfrastrukturen, die sowohl die bisherige kontaktgeprägte Versorgung als auch die durch digitale Lösungen unterstützte Versorgung kombinieren, können den Anforderungen an eine wandel-, krisen- und pandemiesichere Versorgung mit Gewährleistung von Versorgungszugängen, Versorgungsqualität sowie der Adressierung gesundheitlicher Chancengleichheit Rechnung tragen. Nicht zuletzt heben hybride Versorgungsinfrastrukturen Potentiale für eine Magnetregion mit innovativer Gesundheitsversorgung, in der Raum entsteht u. a. für die Entwicklung innovativer Berufsbilder, moderner (hybrider) Arbeitsbedingungen und bürger*innennahe Bildungsangebote.

Ziel: Das Projekt PräHyVife stellt sicher, dass die Perspektiven von Gesundheitsprofessionellen, Patient*innen und allen weiteren an der Gesundheitsversorgung Beteiligten in der Veränderung ihrer Arbeits- und Versorgungswelten berücksichtigt werden können. Diese Präanalyse kann Forschenden, Entwickler*innen und Institutionen dazu dienen hybride Gesundheitsinfrastruktur in den nächsten Jahren bedürfnisorientiert und damit zielgerichtet, nachhaltig und akzeptiert weiterzuentwickeln.

Durchführung/Methode: Die Bedürfnisse der persönlichen und institutionellen Akteur*innen des Gesundheitswesens werden nach einem qualitativ-partizipativen Vorgehen mittels Expert*innen-Interviews und Online-Fragebogen erhoben. Das interdisziplinäre Projektteam aus den Bereichen der Technik und Gesundheit wertet die Bedürfnisse der Anwendendengruppen orientiert an den Qualitätsdimensionen (Konzept, Struktur, Prozess, Ergebnis) aus.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Zur Akzeptanz von hybriden Versorgungsinfrastrukturen muss u.a. das häufig beobachtete Versorgungsparadoxon, wonach digitale Lösungsansätze auf Personen und/oder Organisationen mit geringer digitaler (Gesundheits-) Kompetenz treffen, besonders berücksichtigt werden. Um akzeptierte und nutzbare hybride Versorgungsinfrastrukturen zu gestalten, ist deshalb eine frühzeitige Bedürfnisanalyse für die anwendenden Personen und Institutionen hinsichtlich technischer Ausstattung in der Gesundheitsversorgung nötig.

Ansprechpartner*in:

Johannes Isenbrandt M.Sc.: jisenbrandtfh-muensterde 

Annika Oberließen B.A.: annika.oberliessenfh-muensterde


ARK\evolve - Nutzerzentrierte Entwicklung eines Augmented Reality Systems für die Kardiotechnik

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Laufzeit: 01.07.2022 - 30.11.2023

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Claus Backhaus

(Kooperations-) Partner: Life Systems Medizintechnik-Service GmbH, Medizinische Hochschule Hannover

Projektträger: IGTA

Hintergrund des Projekts: Zur Behebung von Störfällen bei der ECMO-Therapie werden Kardiotechniker benötigt, deren Anreisezeiten negative Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Mit Augmented Reality (AR) ist es möglich, medizinisches Personal bei der Behebung von Störfällen anzuleiten. Es fehlt jedoch an Erkenntnissen, welche Anforderungen der Einsatz in einem Krankenhaus und in Notfallsituationen an AR-Systeme für den Remote-Support stellt.

Ziel: Ziel ist die Erhebung technischer und klinischer Anforderungen an AR-Systeme für den Remote-Support in Notfallsituationen und die nutzerzentrierte Entwicklung eines Prototyps.

Durchführung/Methode: Nach standardisierter Erprobung eines kommerziellen AR-Systems aus dem Automobilbereich werden die relevanten Versorgungsprozesse mithilfe einer Expertenumfrage erhoben. Um klinische und technische Anforderungen zu identifizieren, werden Benutzer- und Labortests durchgeführt. Ergänzend werden Literatur- und Marktrecherchen durchgeführt. Der Prototyp wird in einem nutzerzentrierten Prozess sowie in Anlehnung an das Produktentwicklungsmodell nach VDI 2221-1 entworfen und wird mit Anwendern im klinischen Nutzungskontext erprobt.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Das angestrebte AR-System bedient die Schnittstelle zwischen Intensivpflege bzw. -ärzten und Kardiotechnik und ermöglicht die effiziente Kommunikation sowie die situationsgerechte Intervention bei klinischen Notfällen.

Ansprechpartner*in:           

Simon König: simon.koenigfh-muensterde


MoRe - Mobilitätsunterstützung in der Rehabilitation

Laufzeit: 01.02.2022 - 30.11.2023

Leitung: Prof. Dr. -Ing David Hochmann

Praxispartner: St. Marien-Hospital Marsberg (MHM)

Projektträger: IGTA

Hintergrund des Projekts: Zu den wichtigsten Zielen der Physiotherapie zählt die Optimierung des Bewegungsverhaltens von Patient*innen zur Wiedererlangung oder zum Erhalt der Mobilität. Diese Aktivierung durch gezielte Maßnahmen wirkt der
Immobilisierung entgegen, beschleunigt den Heilungsprozess und kann schwerwiegenden Komplikationen vorbeugen. In der Therapie von Hochbetagten besitzt insbesondere die Gangschule einen hohen Stellenwert, denn sie verringert die Sturzgefahr bei älteren Patient*innen.

Dabei gilt es als Therapeut*in stets Patient*innen durch Fazilitation ausreichend Sicherheit zu geben und während des Gehens ein mögliches Hilfsmittel (Gehwagen/Rollator) zu stabilisieren. Während des Gangtrainings von besonders gangunsicheren Patienten werden die Therapeut*innen oftmals vor die Herausforderung gestellt, zusätzlich zur Patient*innensicherung, über die gesamte Laufstrecke einen Rollstuhl als spontane Sitzgelegenheit mitzuführen. Dies bedingt eine ungünstige Körperhaltung von Therapeut*innen, die auf lange Sicht zu muskuloskelettalen Beschwerden führen kann. Insbesondere diese Belastungen auf den Stütz- und Bewegungsapparat werden neben psychischen Belastungen als Hauptbelastungskategorien physiotherapeutischer Arbeit eingestuft.

Ziel: Aus dem erläuterten Hintergrund lässt sich ein Bedarf zur Entwicklung von zusätzlichen technischen Hilfsmitteln zur Entlastung der Physiotherapeut*innen ableiten. Im Fokus des aktuellen Projektes steht die Entwicklung einer Vorrichtung, die eine automatische Mitführung einer Sitzgelegenheit während der Gangschule ermöglicht. Auf diese Weise wird eine unphysiologische Körperhaltung, bedingt durch das kontinuierliche eigenständige Fortschieben des Rollstuhls, vermieden und muskuloskelettalen Erkrankungen vorgebeugt. Gleichzeitig können Patient*innen ebenfalls von einer solchen Vorrichtung profitieren, da eine Sitzgelegenheit jederzeit in erreichbarer Nähe ist. Zudem können Therapeut*innen mit beiden Händen unterstützend beim Gehen tätig sein. Dies vermittelt Patient*innen sowohl physische und psychische Sicherheit und stärkt das Vertrauensverhältnis zwischen Patient*in und Therapeut*in

Durchführung/Methode: Das Projekt wird gemeinsam von den Mitarbeitern des Labors für Biomechatronik der FH Münster und Therapeutinnen des MHM durchgeführt.

Das methodische Vorgehen dieses Projektes leitet sich aus dem Entwicklungsprozess
nach VDI 2221 ab. Dieses Vorgehensmodell ist, aufgrund seiner allgemeinen Form,
branchenunabhängig anwendbar und daher gut geeignet, um auf interdisziplinäre
Fragestellungen angewendet zu werden. Grob lässt sich der Arbeitsprozess in vier
Hauptphasen unterteilen:

  • Planen und Klären der Aufgabe
  • Konzipieren
  • Entwerfen
  • Ausarbeiten

Auf diese vier Phasen folgt die praktische Erprobung und Validierung des Prototyps im MHM.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Erst eine fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit der Ingenieure und Therapeutinnen ermöglicht die Bearbeitung der Problemstellung. Die Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technik wird demnach durch die Therapeutinnen des MHM und den Mitarbeitern des Labors für Biomechatronik abgebildet. Während der Projektlaufzeit werden fortlaufend Transferhemmnisse und Herausforderungen analysiert, um auf diese Weise einen Beitrag für die Beforschung der interdisziplinären Arbeit zu leisten. Aus den Ergebnissen können
Optimierungsmöglichkeiten für weitere interdisziplinäre Förderprojekte des IGTA abgeleitet werden.

Ansprechpartner*in:

Prof. Dr. -Ing David Hochmann: david.hochmannfh-muensterde

Andre Hanekamp M.Sc.: a.hanekampfh-muensterde


all for one

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Laufzeit: 01.05.2021 - 31.08.2023

Leitung:  Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FB Gesundheit, FH Münster), Prof. Dr. habil. Klaus Peikenkamp (FB Physikingenieurwesen, FH Münster)

Projektträger: Wandelwerk der FH Münster, IGTA

Hintergrund des Projekts: Interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit wird seit Langem gefordert und zunehmend wichtiger. Die Bedeutung des Erwerbs der anklingenden Fach-, Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz wird insbesondere in Zusammenhang mit den sog. "grand challenges" (WZB, 2019) und einer sich zunehmend durch Flüchtigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit kennzeichnenden Alltagswelt (auch VUCA-Welt) betont, da hier unter anderem Flexibilität, Kreativität, eine aktive Verständigung und fachübergreifendes Denken und Handeln gefordert ist. Daraus resultiert, dass auch in der wissenschaftlichen Ausbildung Studierenden immer noch nicht ausreichend Möglichkeiten geboten werden (Universitätskolleg Hamburg, 2020; Röhling, 2018), gemeinsam mit Studierenden anderer, vor allem auch entfernter, Fachrichtungen auf ein einendes Problemfeld zu blicken, hierfür fachübergreifende Fragestellungen zu entwickeln und diese sowohl vor dem Hintergrund der disziplinären Sozialisation als auch der erworbenen interdisziplinären Kenntnisse und Kompetenzen zu beantworten.

Ziel: Entwicklung und Implementierung eines potenziell hochschulweit einsetzbaren Moduls zur Stärkung der interdisziplinären Lehre.
Das Format gestattet neben der Einrichtung eines interdisziplinären Erfahrungsraumes die Nutzbarmachung der vorhandenen Professionen- und Disziplinenvielfalt sowohl der Studierenden als auch der Lehrenden an der FH Münster für die Bearbeitung relevanter Fragestellungen.

Durchführung/Methode:

Das Vorhaben unterteilt sich in fünf Phasen:

Identifizierungsphase - bereits vorhandene Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Forschung und Weiteres ermitteln

Entwicklungsphase - inhaltliche und formale Konzeptionierung, Zusammenstellung inhaltlicher und didaktischer Elemente

Implementierungsphase - Einführung des Moduls

Evaluationsphase - formative und summative Evaluation

Abschlussphase - Reflexion, Berichtswesen, Publikation und Handlungsempfehlungen

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Die Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technik bietet Möglichkeiten, um die Arbeitsfähigkeit nachhaltig zu unterstützen, z. B. bei der Entlastung körperlicher Beanspruchung während der Behandlung von Patient*innen mittels technischer Geräte. Solche und ähnliche interdisziplinäre Anwendungsbereiche können auf weitere Professionen übertragen werden, mit dem Ziel, das zu etablierende Modul über die Fachbereiche Gesundheit und Physikingenieurwesen hinaus anzubieten.

Ansprechpartner*in:

Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann: menzel-begemannfh-muensterde

Prof. Dr. Klaus Peikenkamp: peikenkampfh-muensterde

Susanne Adolphs M.A.: susanne.adolphsfh-muensterde


Be part - take part! - Bewegungsförderung durch Partizipation

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Laufzeit: 01.06.2020 - 31.05.2023

Leitung: Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FB Gesundheit, FH Münster)

Projektträger: Initiative "Bewegt studieren - Studieren bewegt! 2.0" des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbandes und der Techniker Krankenkasse

Hintergrund des Projekts: Laut der Studie "Gesundheit Studierender in Deutschland 2017" (Grützmacher, Gusy, Lesener, Sudheimer & Willige, 2018) kommen nur 26,7% der Studierenden den WHO-Empfehlungen (WHO, 2011) resp. der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (Rütten & Pfeifer, 2016) nach, mindestens 2,5 Stunden pro Woche moderat körperlich aktiv zu sein. Studierende sind damit im Vergleich mit Gleichaltrigen, die nicht studieren, in geringerem Umfang körperlich aktiv (RKI, 2014). 

Diese Ergebnisse sind zum einen von Bedeutung, da "körperliche Aktivität […] positive Wirkungen auf […] die kognitive Leistungsfähigkeit" hat (nach Rütten & Pfeifer, 2016, S. 27), welche im Studium in hohem Maße gefordert ist. Zum anderen steht Bewegungsmangel auch bereits bei Studierenden in Zusammenhang mit psychischen Belastungs- und Überforderungssymptomen (Wolf & Rosenstock, 2017). 

Eine zur Bewegung aktivierende Umgebung könnte vor diesem Hintergrund sowohl einen gesundheitsförderlichen als auch leistungssteigernden Effekt bewirken. Bislang jedoch verstärken die (Infra-)Strukturen an den gewohnten Lernorten - z.B. Hörsäle, Bibliotheken, Selbstlernräume, Campuscafés - jedoch vorrangig sitzendes Verhalten.

Ziel: Im Rahmen der gemeinsamen Initiative der Techniker Krankenkasse und des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbands "Bewegt studieren - Studieren bewegt 2.0!" sollen partizipatorische Modelle zur nachhaltigen Bewegungsförderung von Studierenden in der Lebenswelt Hochschule gefördert und gestärkt werden.

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Zeit der moderaten Bewegung der Studierenden der Fachhochschule Münster zu erhöhen. Fokussiert werden diejenigen Studierenden, die in der Studie von Grützmacher et al. (2018) nicht in die Gruppe der "körperlich Aktiven" fallen. An Fachhochschulen sind dies 76,6% aller Studierenden. Um die eher inaktive Arbeitsweise der Studierenden aufzubrechen und mehr Bewegung anzubahnen, ohne den Studierenden die Verantwortung für ein Mehr an Bewegung zu übertragen, ist eine Veränderung der Umgebungsgestaltung ein erfolgsversprechender Ansatz.

Durchführung/Methode: Im Projekt werden gemeinsam mit den Studierenden Gestaltungsideen für den Hochschulcampus entwickelt, die zu mehr Bewegung im Alltag der Studierenden motivieren sollen.

Mit Unterstützung durch ein interdisziplinär aufgestelltes Team unter der Leitung von Professorin Dr. Menzel-Begemann sind vor allem Studierende der FH MS an der Zusammenstellung von Ideen (Ideenplattform: https://yrpri.org/group/3475) sowie der Entwicklung und Ausarbeitung von Umgebungskonzepten (im Rahmen von Studierendenprojekten) beteiligt.

Neben der durchgängigen Einbindung von Studierenden arbeitet das Projektteam zudem mit Lehrenden verschiedener Fachbereiche sowie dem betrieblichen und studentischen Gesundheitsmanagement der FH MS zusammen.

Das Besondere an dem Projekt ist der Ansatz, Bewegungsförderung nicht (primär) über eine direkte Ansprache der Studierenden zu erreichen, sondern indirekt über die Gestaltung einer Lernumgebung. Diese setzt aufgrund eines hohen Aufforderungscharakters Bewegungsanreize und "stupst" so zu mehr Bewegung an. Der Ansatz wird auch als Nudging bezeichnet.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Durch die technisch-naturwissenschaftlichen und medizinisch-sozialen Hintergründe der beteiligten Professoren, Einrichtungen und Mitarbeiter kann das IGTA ganzheitliche Lösungen und Konzepte erarbeiten und übernimmt somit die Rolle eines "Enabler" für Interdisziplinarität in diesem Projekt.

Weitere Informationen:

Ansprechpartnerin:

Verena Schindelhauer B.A.:

bptpfh-muensterde


Unser Campus bewegt - Partizipative und aktivierende Umgebungsgestaltung eines Selbstlernraumes

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Laufzeit: 01.07.2022 - 31.05.2023

Leitung: Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann, Prof. Dr. Klaus Peikenkamp

Projektträger: Wandelwerk der FH Münster, IGTA

Hintergrund des Projekts: Am Institut für Interdisziplinarität in Gesundheit ∙ Technik ∙ Arbeitsfähigkeit (IGTA) startete im Juni 2020 das Projekt "Be part - take part! - Bewegungsförderung durch Partizipation" (bptp) mit dem Fokus das Thema der Bewegungsförderung an der FH Münster zu initialisieren. Es wurde online eine Ideenplattform eingerichtet, auf welcher die Studierenden die Möglichkeit haben ihre eigenen Vorschläge zur Bewegungsförderung einzubringen und für die gesammelten Ideen abzustimmen.

Der Wunsch der Studierenden nach einer aktivierenden Lern- bzw. Lehrumgebung wird insbesondere durch die zahlreichen, positiven Abstimmungen für Ideen wie bspw. "Mehr höhenverstellbare Schreibtische", "dynamisches Sitzen" oder "Selbstlernräume, Bibliothek, Seminarräume bewegt einrichten" unterstrichen. Für das Projekt "Unser Campus bewegt" bildet dieses erfasste Meinungsbild der Studierenden die Grundlage und baut folglich auf den bisherigen Vorarbeiten und Ergebnissen des bptp-Projektes auf.

Ziel: Die aktivierende Umgebungsgestaltung soll durch die Implementierung von bewegungsfördernden Maßnahmen, die vorrangig sitzende und damit eher inaktive Arbeitsweisen der Studierenden aufbrechen, denn bislang verstärken die (Infra-)Strukturen an den gewohnten Lernorten - z.B. Hörsäle, Bibliotheken, Selbstlernräume - vorrangig sitzendes Verhalten.

Das Ziel des Umgestaltungsprozesses ist, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich aktiv von den lang andauernden Sitzzeiten während einer Vorlesung zu erholen. Hierbei könnte eine zur Bewegung aktivierende Umgebung sowohl einen gesundheitsfördernden als auch leistungssteigernden Effekt bewirken.

Durchführung/Methode: Unter Einbindung der Studierenden und Mitarbeitenden erfolgt in einer anfänglichen Pilotphase die Konkretisierung der Umgebungsumgestaltung sowie die prototypische Umsetzung und Erprobung erster bewegungsfördernder Maßnahmen exemplarisch am Campus in Steinfurt.

Es schließt sich die Evaluation der Pilotphase an, welche die Identifizierung von fördernden und hemmenden Faktoren beinhaltet, um darauf aufbauend Optimierungsvorschläge für die zukünftige Umsetzung weiterer Maßnahmen zu erarbeiten.

Durch die abschließende Ausarbeitung einer Transferstrategie für die Übertragung auf weitere Standorte der FH Münster, können zukünftig neben den Steinfurter Studierenden auch jene mit Hochschulstandort in Münster von einer aktivierenden Lernumgebung profitieren.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Im Projekt bildet der Einsatz von technischen Geräten und Einrichtungselementen, die im (Studien-)Alltag zu mehr Bewegung anregen, die Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technik. Durch die Bewegungsförderung sind positive Effekte auf die physische und psychische Gesundheit sowie die kognitive Leistungsfähigkeit zu erwarten (nach Rütten & Pfeifer, 2016, S. 27).

Hinsichtlich der Gesundheitsförderung können Studierende als gesellschaftliche Multiplikator*innen angesehen werden, die das Potential besitzen das vermittelte gesundheitsförderliche Bewusstsein nach Verlassen der Hochschule in andere Gesellschaftsbereiche hineinzutragen. Folglich könnte eine ausreichend hohe Bewegung während des Studiums bereits eine wichtige Grundlage dafür schaffen, die Arbeitsfähigkeit der Studierenden und von Personen in ihrem näheren Umfeld zu steigern und langfristig über die Jahre zu erhalten.

Ansprechpartner*in:

Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann: menzel-begemannfh-muensterde

Prof. Dr. Klaus Peikenkamp: peikenkampfh-muensterde

Katharina Voß M.Sc. katharina.vossfh-muensterde


SeniorTool - Vom Bedarf zum Konzept

Laufzeit: 01.12.2022 - 15.07.2023

Leitung: Prof. Dr. Klaus Peikenkamp (FB Physikingenieurwesen, FH Münster); Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FB Gesundheit, FH Münster)

(Kooperations-) Partner: verschiedene (Pflege-/Betreuungs-)Einrichtungen für Senior*innen (St. Ida-Haus Metelen; Caritas Sozialstation Horstmar; Cathamed Pflege GmbH, Steinfurt; Diakonie Tagespflege Simeon Münster; Caritas Tagespflege am Südpark Münster; St. Elisabeth-Stift Sendenhorst; St. Magnus-Haus Everswinkel)

Hintergrund des Projekts: Um dem Wunsch vieler Senior*innen eines selbstständigen und selbstbestimmten Lebens in einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden, ist es erforderlich, maßgeschneiderte Unterstützungsmöglichkeiten bereitzustellen, um möglichen altersbedingten Beeinträchtigungen entgegenzuwirken.

Ziel: Eine zentrale Zielsetzung dieses Projektes war es, Senior*innen bei der Bewältigung der alltäglichen Aufgaben des Lebens im eigenen Zuhause mittels technischer Hilfsmittel zu unterstützen. Da die Bedürfnisse und die auftretenden Schwierigkeiten im Alltag individuell sind und eine Entwicklung der Hilfsmittel nicht aus Ingenieurssicht, sondern aus Anwendendensicht geschehen soll, galt es, vorab zu ermitteln, welche kritischen Aspekte und Tätigkeiten im Leben von möglichst eigenständig wohnenden Senior*innen auftreten. Erst in einem nächsten Schritt sollten technische Lösungen für die ermittelten Aspekte gefunden werden.

Durchführung/Methode: Die Erhebung der kritischen Aspekte im Alltag von Senior*innen wurde zweigeteilt durchgeführt. Hierbei lag der Fokus sowohl auf den Senior*innen als direkt Betroffene als auch auf den Pflegefachkräften der kooperierenden Einrichtungen als Expert*innen. Bei den älteren Menschen wurde ein strukturiertes Interview eingesetzt, das an eine Methodik aus der Literatur angelehnt ist. Diese basiert auf einem problemzentrierten Interview, eine Mischung aus Interview, Fragebogen und Dialog, welches das Thema in den Mittelpunkt stellt. Dabei verbindet es die Offenheit eines narrativen Interviews und die strikte Struktur eines Fragebogens. In einem offenen Austausch mit den Senior*innen wurde der gesamte Alltagsablauf besprochen und auf kritische Aspekte hin untersucht. Die Pflegefachkräfte erhielten einen Fragebogen, den sie eigenständig ausfüllten und der Probleme im Alltag älterer Menschen adressierte. Aus der professionellen Erfahrung und der Sicht von außen ergaben sich objektive Einschätzungen zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags.

Ergebnisse: Aus der Erhebung ließen sich verschiedene kritische Aspekte ableiten. So sind Probleme bei Arbeiten in verschiedenen Höhen, zum Beispiel auf dem Schrank oder am Boden, aufgetreten. Die Arbeitshöhen waren oft nicht an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst und erforderten längeres Stehen. Ebenso zeigte sich, dass existierende Hilfsmittel oder Gegenstände mit Griffen oft aufgrund von Handkraft oder -koordination schwer zu handhaben sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Herausforderung der Gedächtnisprobleme, die verschiedene Konsequenzen hatten. Hier könnte eine Erinnerungshilfe für die Medikamenteneinnahme oder Flüssigkeitsaufnahme hilfreich sein.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Die Interdisziplinarität des Projekts ergab sich aus der Notwendigkeit, Hilfsmittel in Zusammenarbeit mit den älteren Menschen als Anwender*innen zu entwickeln. Hierbei war der technische Fachbereich in die Auswertung der Erhebungsdaten und die Entwicklung technischer Lösungen eingebunden. Gleichzeitig lässt sich die Zusammenarbeit nicht nur auf die Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technik reduzieren. Auch der Gesundheitsfachbereich wurde durch die kooperierenden Einrichtungen repräsentiert.

Ansprechpartner: Holger Bruns M.Sc.: holger.brunsfh-muensterde


@vis - videogestützte Visite

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Laufzeit: 09/2020 bis 12/2022

Leitung: Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FB Gesundheit, FH Münster)

(Kooperations-) Partner: Klinikverbund Westmünsterland

Projektträger: Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule"; Bundesministerium für Bildung und Forschung

Hintergrund des Projekts: Die Sicherstellung einer ausreichenden Kommunikation zwischen Patient*innen und Gesundheitsprofessionen einerseits und Gesundheitsprofessionen untereinander andererseits ist angesichts des Fachkräftemangels bei gleichzeitigem demographischem Wandel künftig eine große Herausforderung. Im ländlichen Raum wird diese noch durch geringe und häufig fernliegende Versorgungsangebote potenziert. Die räumliche Distanz erschwert zudem die interdisziplinäre und indikationsübergreifende Versorgung älterer oder multimorbider Patient*innen. Video-Konferenz-Systeme wie die videogestützte Visite könnten hier Abhilfe schaffen und der Forderung nach flächendeckender, interdisziplinärer und intersektoraler Versorgung ressourcenschonend gerecht werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn der Technikeinsatz die Bedürfnisse aller Beteiligten, sprich, der Patient*innen, Gesundheitsprofessionen und Betreibenden, sowie die lokalen und regulatorischen Rahmenbedingungen angemessen berücksichtigt und von allen genutzt werden kann und wird.

Ziel: Das übergeordnete Ziel ist es, transferfördernde und -hemmende Faktoren des Technologieeinsatzes zu erheben und die Einsetzbarkeit von Videokommunikationslösungen in standortübergreifenden und ggf. interprofessionellen Visiten zu evaluieren. Vor- und Nachteile in der Versorgung per Videokontakt sollen sowohl aus Patient*innensicht als auch aus Sicht von anwendenden Berufsgruppen und Betreibenden eingeschätzt und Bedingungen benannt werden, unter denen die Einbindung der elektronischen Videosprechstunde zielführend ist.

Durchführung/Methode: Die videogestützte Visite wird im Rahmen vom Gesamtvorhaben münster.land.leben in das Leistungsangebot des Klinikums Westmünsterland integriert und damit in seiner Versorgungsregion implementiert; dieser Prozess wird mit Fokus auf die transferbezogenen Herausforderungen wissenschaftlich begleitet. Geplant ist ein partizipatives und rekursives Vorgehen, das umfangreiche Dialoge mit allen Beteiligten, die Erfassung der Umgebungsbedingungen sowie die Beobachtung und Begleitung der Implementierungs- und Nutzungsprozesse beinhaltet.

Das Implementierungsverfahren der elektronischen Visite wird an allen Standorten des Klinikums Westmünsterland prozesstechnisch begleitet und führt zu Erkenntnissen auf unterschiedlichen Ebenen, die für die weitere Ausgestaltung von Versorgungslösungen im ländlichen Raum anwendbar sind und auch versorgungssektorenübergreifend relevant sind.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Die Vereinfachung der interdisziplinären standortübergreifenden Versorgung durch den Einsatz einer videogestützten Visite soll der Kuration und Gesundheitsförderung der Patient*innen zugutekommen. Diese digitale Anwendung ermöglicht es den Gesundheitsprofessionen schnell und unkompliziert mit den Patient*innen zu kommunizieren und die gemeinsame Behandlung zu optimieren.

Ansprechpartner*in:

Johannes Isenbrandt M.Sc. und Rebecca Weiland M.Sc.:

videovisite.mllfh-muensterde


SIGMA3D - Simulationsgestützte Medizintechnikplattform zur individuellen 3D-Hilfsmittelversorgung

In der Hilfsmittelversorgung gewinnt die Vision, hochkomplexe und individualisierte Produkte mittels additiver Fertigungsverfahren herstellen zu können, immer mehr Anhänger. Einige Betriebe setzen bereits heute bei einzelnen Prozessschritten digitale Lösungen ein. Ein vollständig digitalisierter Prozess existiert jedoch noch nicht. Das liegt an vielfältigen fertigungstechnischen, regulatorischen, prüftechnischen und konstruktiven Herausforderungen, die derzeit in allen Bereichen der Prozesskette - von der Formerfassung bis zur Sicherheitsprüfung - bestehen. Regulatorisch stellt die additive Fertigung die Hersteller momentan, aufgrund fehlender Vorgaben, vor große Herausforderungen. Durch die Einführung der MDR wird die Situation noch weiter verschärft.

Das BMBF-Projekt SIGMA3D - an dem das Labor für Biomechatronik der FH Münster beteiligt ist - hat sich zum Ziel gesetzt, eine Plattform zur Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette von orthopädischen Hilfsmitteln interdisziplinär zu konzipieren, zu entwickeln und zu erproben. Durch die Plattform soll eine neuartige Entwicklungs-, Test- und Simulationsumgebung für die Orthopädietechnik entstehen. Die FH Münster übernimmt in diesem Verbundprojekt die Funktion, den notwendigen regulatorischen, prüftechnischen und konstruktiven Rahmen zu schaffen. Dieser ist eine kritische Voraussetzung für das Gelingen des Gesamtvorhabens.

Bedingt durch die Unwägbarkeit der MDR-Einführung muss die Plattform unter ständiger Beobachtung des sich entwickelnden Rechtsrahmens und in direktem Kontakt mit den Benannten Stellen und Behörden entwickelt werden.

Eine wesentliche Innovation ist die Konzeption und Implementierung validierter Simulationsverfahren für die automatisierte, normkonforme, virtuelle Belastungs-/Sicherheitsprüfung der Hilfsmittel. Diese virtuelle Prüfung muss mit geeigneten physikalischen Prüfverfahren zur Funktions- und Betriebsfestigkeitsprüfung validiert werden. Auf Grund der bisher fehlenden normativen Festlegungen im Bereich der Orthetik müssen zur Prüfung der Use-Case-Orthesen, diese systematisch und in engem Austausch mit der zuständigen Normungsgruppe nach VDI 5703 entwickelt und charakterisiert werden.

Eine weitere Zielsetzung der FH Münster in dem Projekt SIGMA3D ist, die Erarbeitung der für die additive Fertigung optimierten biomechanischen Konstruktion des Hilfsmittels, die im engen Austausch mit Anwendungspartnern erfolgt. Die Aspekte der patientenzentrierten Entwicklung übernimmt dabei das Institut für Interdisziplinarität in Gesundheit - Technik - Arbeitsfähigkeit der FH Münster.

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. David Hochmann und Ann-Kathrin Carl


EvOB - Evaluation der technisch-organisatorischen Machbarkeit eines Ortungssystems für Betten im klinischen Bereich

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Claus Backhaus (FB Physikingenieurwesen, FH Münster)

(Kooperations-) Partner: Ralf Drüge (cibX, Greven), Evgenia Epstein (cibX, Greven), Dr. Lisa Stahl (FH Münster), Monique Bruns (Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e. V.), Dr. Mark Lönnies (Christophorus Klinik Nottuln)

Hintergrund des Projekts: Ein wesentlicher Bestandteil des Aufnahme- und Entlassungsmanagements von Patient*innen im Krankenhaus ist die zentrale Bettenplanung und die Reinigung der Krankenhausbetten. Unterschieden wird zwischen der zentralen Aufbereitung in einer eigenen Abteilung des Krankenhauses und der dezentralen Aufbereitung auf den Stationen bzw. im Patient*innenzimmer. Derzeit werden Informationen zum Reinigungsstatus, der Infektiosität und der Postierung der Krankenhausbetten oft nur unzureichend systematisch gesammelt, verarbeitet und Anwender*innen bereitgestellt. Dadurch verzögern sich u. a. Patient*innenaufnahmen, da Pflegekräfte frei verfügbare Betten zeitaufwendig ermitteln müssen. Eine Möglichkeit zur schnellen Lokalisierung und Echtzeitverfolgung von Gegenständen, wie z.B. Krankenhausbetten, oder Personen in Gesundheitseinrichtungen ist der Einsatz von Ortungssystemen.

Ziel: Ziel des Projektes ist die Beurteilung der technisch-organisatorischen Machbarkeit eines Echtzeitverfolgungssystems zur Bettenortung sowie die Bewertung der Gebrauchstauglichkeit der bestehenden Software-Benutzeroberfläche.

Durchführung/Methode: In den Häusern der Christophorus Kliniken Coesfeld und Nottuln werden die Aufbereitungsprozesse von Krankenhausbetten partizipativ aufgenommen und quantitative Parameter der Bettenaufbereitung (z. B. Zeit für Bettentransporte) exemplarisch erfasst. Die Prozessanalysen werden durch halbstrukturierte Interviews mit dem Personal, das an der Bettenreinigung beteiligt ist (z. B. Pflegekräfte, Medizintechniker, Hygienebeauftragte), ergänzt. Die Ergebnisse werden als User Journey Map visualisiert. Zur Evaluation der Benutzeroberfläche des bestehenden Echtzeitverfolgungssystems soll eine Befragung von mind. 10 Anwender*innen durchgeführt werden, um - mit etablierten, standardisierten Fragebögen - die Gebrauchstauglichkeit und Anwender*innenakzeptanz der Benutzeroberfläche zu ermitteln.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Die Interdisziplinarität ist durch die Zusammenarbeit von arbeitswissenschaftlichen, medizinischen, technischen und pflegerischen Fachrichtungen im Versorgungsprozess gegeben. Weiterhin bietet ein funktionierendes Echtzeitverfolgungssystems im klinischen Setting die Chance, die Gesundheit und die Teilhabe der Patient*innen und Mitarbeitenden zu erhöhen. Darüber hinaus kann sich das Ortungssystem im klinischen Setting auch positiv auf die Arbeitsbelastung und damit auf die Arbeitsfähigkeit des Pflegepersonals auswirken.

Laufzeit: 01.10.2020 bis 30.06.2021

Ansprechpartner*in:

Elisabeth Ibenthal: e.ibenthalfh-muensterde

Niels Hinricher: niels.hinricherfh-muensterde


PiB - Patient*innen in Bewegung

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Leitung: Dr. rer. medic. Marion Grafe

Partner: UKM, Labor für Biomechatronik der FH Münster

Hintergrund des Projekts: Aktuelle wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass sich Patient*innen während eines stationären Krankenhausaufenthalts deutlich zu wenig bewegen. Dies hat kurz- und langfristig negative Konsequenzen für die körperliche Funktionsfähigkeit, die Selbstständigkeit und die assoziierten Gesundheitskosten.  Um dem entgegenzuwirken, ist eine Erfassung der körperlichen Aktivität sowohl in Hinblick auf eine patientenzentrierte Versorgung als auch im Kontext von wissenschaftlichen Studien zu dieser Thematik unbedingt erforderlich.

Ziel: Für die Aufzeichnung der körperlichen Aktivität werden Messsysteme benötigt, die nicht nur einfach in der Anwendung sind, sondern auch valide Ergebnisse liefern. Daher war das Ziel dieses Projektes eine Auswahl relevanter Parameter für die Erfassung und Bewertung der körperlichen Aktivität zu treffen, um anschließend die Validität von drei mobilen Messsystemen anhand dieser Ausgabeparameter zu überprüfen.

Durchführung/Methode: Auf Grundlage der aktuellen Literatur wurden relevante Messparameter identifiziert und im interdisziplinären Austausch in ein standardisiertes Validierungsprotokoll überführt. Mit Hilfe des entwickelten Protokolls erfolgte die Validierung von drei verschiedenen Messsystemen (Fitnessuhr Polar Vantage V, Aktivitätstracker ActiGraph wGT3X-BT, und ein inertiales Messsystem der FH Münster). Als Referenzsystem diente eine Videokamera.

Ergebnisse: Die Veröffentlichung von Ergebnissen folgt in Kürze.

Beschreibung der Schnittstellen zwischen Gesundheit und Technik: Ausgangspunkt des Projekts war ein in der Versorgungspraxis definierter Bedarf, technisch unterstützt die körperliche Aktivität der Patient*innen in der stationären Versorgung zuverlässig und objektiv messen zu können. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollten zukünftig gezielt komplexe Interventionen zur Förderung der körperlichen Aktivität während der stationären Versorgung von Patient*innen entwickelt und implementiert werden.

Inertiale Messsysteme für die mobile Bewegungsanalyse und Aktivitätserfassung sind am Fachbereich Physikingenieurwesen fester Bestandteil der Forschung. Unter anderem erfolgte bereits die Entwicklung des Messsystems SLIM (Stress Logger Inertial Measurement). Eine Anwendung im Versorgungskontext mit dem Ziel einer Validierung der körperlichen Aktivität wurde bislang noch nicht umgesetzt.

Folglich bot die bestehende Sensorik sowie die versorgungsbezogene Fragestellung aus dem UKM den Ausgangspunkt für ein gemeinsames Forschungsprojekt. Neben einer Weiterentwicklung der technischen Systeme wurde auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der sensorgestützten Bewegungserfassung aus der klinischen Perspektive anregt.

Laufzeit: 11/2019 bis 10/2020

Ansprechpartner*in: Marion Grafe: Marion.Grafeukmuensterde


Wissenschaftliche Poster bereits abgeschlossener Forschungsprojekte

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