Für alle Schüler*innen sind sprachliche Kompetenzen eine wesentliche Voraussetzung zum Lernen und damit auch für den Schulerfolg, denn Sprache ist nicht nur ein zentrales Kommunikationsmittel, sondern auch ein wichtiges Werkzeug zum Denken und Lernen. Aus diesem Grund ist die sprachliche Bildung ein ganzheitlicher Bildungsauftrag der Schule, dem alle Lehrkräfte und weitere pädagogisch Tätigen verpflichtet sind. Ziel in der Schule ist es, alle Schüler*innen durch einen sensiblen Gebrauch von Sprache individuell zu unterstützen, damit sie den Weg von der Alltags- zur Bildungs- und Fachsprache erfolgreich vollziehen lernen. Eine Reihe von Leistungsvergleichsuntersuchungen, wie PISA, IGLU, TIMSS, weist nach, dass ein enger Zusammenhang zwischen Schulleistungen und bildungssprachlichen Kompetenzen in der deutschen Sprache besteht. So wirken sich unzureichende bildungssprachliche Kompetenzen in der deutschen Sprache auch auf die Leistungschancen in anderen Fächern, wie Mathematik und Naturwissenschaften, negativ aus. Im Seminar wird aufgezeigt, inwieweit sprachliches Lernen unweigerlich mit fachlichem Lernen verbunden ist, und an Beispielen praktisch erarbeitet, wie Fachunterricht sprachsensibel gestaltet werden kann. Ziel ist es, zukünftig allen Schüler*innen gleichermaßen zu ermöglichen, den sprachlichen - und damit auch den inhaltlichen - Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Zugleich wird damit auch ein zentraler Bildungsauftrag erfüllt, wenn alle Schüler*innen gezielt und systematisch an diese Anforderungen herangeführt werden.
Dozentin: Prof. Dr. Mona Massumi
Modul: Berufspädagogik II