Das berufliche Lehramtsstudium wird am Hochschulstandort Münster von der Fachhochschule und der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) gemeinsam verantwortet. In das Projekt der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) der WWU (April 2016 bis Juni 2019) ist die Fachhochschule im Kontext der beruflichen Lehramtsausbildung in das Teilprojekt I Heterogenität als durchgängiges Thema im Curriculum miteinbezogen.
Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutsamkeit, die der Professionalität der Lehrkräfte zukommt, zielt die Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) unter dem Titel Dealing with Diversity. Kompetenter Umgang mit Heterogenität durch reflektierte Praxiserfahrung (DwD) darauf, die Themenbereiche des professionellen Umgangs mit Heterogenität und Inklusion curricular zu verankern und durch reflektierte Praxiserfahrung in Schule und Unterricht zu ergänzen (vgl. Westfälische Wilhelms-Universität o.J., S. 2). Auf der einen Seite wird damit sowohl die Dimension des Wissenserwerbs, auf der anderen Seite die reflektierte praktische Erfahrung in den Fokus der Lehramtsausbildung gerückt, damit handlungsrelevantes Wissen hinsichtlich eines professionellen Umgangs mit Heterogenität und Inklusion bei Studierenden aufgebaut werden kann (vgl. ebd., S. 5). Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften verfolgen entsprechende Maßnahmen gemeinsam im Rahmen von vier Teilprojekten (vgl. ebd., S. 5-8). In Teilprojekt I Heterogenität als durchgängiges Thema im Curriculum liegt der Schwerpunkt auf der genauen Analyse der Ausgangssituation und darauf, die Themenbereiche Heterogenität und Inklusion durch die Entwicklung innovativer Lehrformate in der Lehramtsausbildung stärker zu verankern (curriculare Ebene). Hingegen zielen die Teilprojekte II bis IV darauf, reflektierte Praxiserfahrungen bei Lehramtsstudierenden nicht nur in quantitativer, sondern auch in qualitativer Hinsicht durch die Konzeption von Lehr-Lern-Laboren, videobasierten Lehrmodulen und Praxisprojekten in Kooperationsschulen zu ermöglichen (strukturelle Ebene) (ebd.).
Intention des Teilprojekts I ist es, den professionellen Umgang mit Heterogenität und Inklusion sowie die Auseinandersetzungen mit dem Prinzip der individuellen Förderung verstärkt in Lehrveranstaltungen an der WWU und der FH Münster zu integrieren. So ist es das Ziel, Lehrveranstaltungen zu konzipieren, welche den "potenzialorientierten Umgang mit Heterogenität und Inklusion" (ebd., S. 5) thematisieren.
Zur Erreichung dieser Ziele wurden im Rahmen der QLB vier Arbeitspakete abgeleitet, welche an der WWU und am IBL für die berufliche Lehramtsausbildung umgesetzt und erweitert werden.
Raum für Inklusion
Frau Jeanne Lengersdorf (MEd.) fokussiert im Rahmen ihrer Dissertation den mit Inklusion verbundenen Perspektivwechsel, bezogen auf die Konstruktion von Gelingensbedingungen im Kontext der beruflichen Schule, um einerseits die Individualisierung von Lernarrangements zu ermöglichen und andererseits eine notwendige multiprofessionelle Teamarbeit zu gewährleisten. Dies erfordert sowohl die pädagogische als auch die räumliche Rahmung von Lern- und Arbeitsprozessen, um im ganzheitlichen Denken Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen und den sich verändernden Lernort Schule auszugestalten.