Sprachsensible Lehr-Lernmaterialien entwickeln. Abschlusspräsentation zum Projekt „Problemorientiertes Projektlernen“ (PPL) am IBL
Studierende im fachrichtungsübergreifenden Seminar „Fachdidaktische Konzeption von sprachsensiblen Lehr-Lernmaterialien“ präsentierten zum Abschluss des Sommersemesters ihre Ergebnisse aus dem interdisziplinären Projekt „Problemorientiertes Projektlernen“ (PPL) am IBL.
In der interaktiven Phase wurden hergeleiteten Strategien erprobt und reflektiert (Foto: FH Münster, IBL, Annekatrein Löw).
Madita Abeln stellte die Möglichkeiten der Überprüfung von Sprachsensibilität in Lernaufgaben vor (Foto: FH Münster, IBL, Annekatrein Löw).
Lena Mann stellte den selbst erarbeiteten fiktiven Podcast „Vanessa will’s wissen!" vor (Foto: FH Münster, IBL, Annekatrein Löw).
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse aus den Präsentationen im Plenum diskutiert (Foto: FH Münster, IBL, Annekatrein Löw).
Das vom Arbeitsbereich Fachdidaktik Gesundheitswissenschaft/Pflege am Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unserer Hochschule angebotene und von Prof. Dr. Heidi Kuckeland geleitete Seminar fokussiert eigene Problemstellungen der Studierenden im Masterstudiengang Lehramt an Berufskollegs bei der sprachsensiblen Entwicklung von fachdidaktischen Lehr-Lernmaterialien, die von den angehenden Lehrenden selbstständig bearbeitet werden.
„Um den Lernenden in den unterschiedlichen Bildungsgängen an Berufskollegs gerecht zu werden, bedarf es einer Erweiterung des fachdidaktischen Handelns um zwei Perspektiven,“ so Kuckeland, die das innovative Lehrkonzept PPL an unserer Hochschule umsetzt und mit ihren Studierenden interdisziplinär am IBL erprobt. „Einerseits ist eine verstärkte Sensibilisierung für den eigenen Sprachgebrauch im Unterricht sowie für das Sprach- und Leseverständnis der Lernenden erforderlich“, erläutert Kuckeland. Den Studierenden wurde dabei die Möglichkeit gegeben, ihre Kompetenzen zum sprachsensiblen Unterricht zu Beginn des Seminars zu analysieren. „Andererseits ist die sprachsensible Gestaltung von Unterricht, z. B. der Lern- und Arbeitsformen sowie der Lehr-Lernmaterialien ein zentraler Ansatzpunkt im fachdidaktischen Umgang mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen an Berufskollegs.“
Eine der beiden Arbeitsgruppen hatte als Thema die „Überprüfung von Sprachsensibilität in Lernaufgaben“ gewählt. Als Analysematerial standen verschiedene Lernaufgaben aus den beruflichen Fachrichtungen Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, Gesundheitswissenschaft/Pflege und Mediendesign und Designtechnik bereit. Analysiert wurden die Lernaufgaben mithilfe einer selbst entwickelten Checkliste anhand verschiedener Kriterien wie etwa dem sinnvollen Wechsel der Darstellungsformen von Text- und Gestaltungselementen und -prinzipien, sprachsensibler Textgestaltung oder der Möglichkeit zur Differenzierung anhand gestufter Hilfen.
Die zweite Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit den Möglichkeiten sprachsensibler Korrektur von Fehlern im Unterricht, identifizierte verschiedene Fehlertypen und stellte Instrumente zur sprachsensiblen Fehlerkorrektur für den Unterricht bereit. Mithilfe eines selbst erarbeiteten fiktiven Podcasts „Vanessa will’s wissen!“, in dem der Umgang mit Fehlern im Unterricht auditiv spielerisch reflektiert wurde, konnten die hergeleiteten Strategien für die mündliche Korrektur im Unterricht interaktiv mit den Teilnehmenden der anderen Gruppe erprobt werden.
Nach einer Feedbackrunde im Plenum hatten die Studierenden zum Abschluss des Seminars die Möglichkeit, ihren individuellen Kompetenzzuwachs in einem Self-Assessment im Post-Design zu reflektieren.
Die Studierenden meldeten etwa zurück, dass „die Arbeitsweise des selbstständigen Arbeitens in Gruppen nach PPL uns ab und an vor Herausforderungen gestellt“, doch „die Auseinandersetzung mit dem Thema und die kreative Gestaltung eines Produkts sehr viel Spaß gemacht“ habe und die Möglichkeit geboten habe, „für die berufliche und persönliche Kompetenzentwicklung viel mitzunehmen“. Alle Teilnehmenden waren sich abschließend einig, dass „die Beiträge der anderen Gruppenmitglieder und auch der Seminarteilnehmenden sehr hilfreich“ gewesen seien.