FH Münster beruft Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Maren Urner
„Alles beginnt in unserem Kopf“, sagt Prof. Dr. Maren Urner. Die Neurowissenschaftlerin beschäftigt sich intensiv mit menschlichen Gewohnheiten und setzt sich für aktive Transformation ein, damit Menschen eine lebenswerte Zukunft haben. Zum Wintersemester wurde sie an unsere Hochschule berufen.
Prof. Dr. Maren Urner wurde zum 1. September an die FH Münster berufen. (Foto: FH Münster/Katharina Kipp)
Prof. Dr. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin, Autorin und Hochschullehrerin – seit dem 1. September lehrt und forscht sie an der FH Münster. Die Hochschule hat die 39-Jährige als Professorin für Nachhaltige Transformation berufen. Zudem leitet sie den neuen Masterstudiengang Nachhaltige Transformationsgestaltung, der im Wintersemester erstmals startet. „Mir ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, Transformation aktiv mitzugestalten. Wie wir Menschen wohnen, essen und arbeiten, all das wird sich verändern. Darüber müssen wir dringend ehrlicher sprechen. Und natürlich sollten wir auch handeln“, sagt sie.
Urner wechselt von der Media University of Applied Sciences in Köln, wo sie zuvor Professorin für Medienpsychologie war, an die FH Münster und damit in eine Stadt, die sie gut kennt: Hier gründete sie 2015 mit Han Langeslag „Perspective Daily“, das erste werbefreie deutschsprachige Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus. Sie verließ die Redaktion 2019, um sich wieder der Forschung und Lehre zu widmen. Urner untersuchte als Neurowissenschaftlerin die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich ein Leben lang zu verändern und Neues zu lernen. „Was die Transformation betrifft, ist die Menschheit seit vielen Jahren an etlichen Stellen falsch abgebogen – obwohl das wissenschaftliche und technische Wissen vorhanden ist, um es eigentlich besser zu machen“, sagt Urner. „Ich möchte Menschen ausbilden und motivieren, Transformation aktiv mitzugestalten und die Angst vor Veränderung zu nehmen.“ Mit der Professur an der FH Münster sei sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. „Hier habe ich das Gefühl, in einem dynamischen Umfeld etwas bewegen zu können und einige sehr interessante Projekte und Forschungsvorhaben zu starten.“
Die Professorin hat an der Universität Osnabrück, der McGill University in Kanada und der Radboud Universiteit Nijmegen in den Niederlanden Kognitions- und Neurowissenschaften studiert. 2013 wurde sie am University College London in Neurowissenschaften promoviert. Von der Gründung 2015 bis zu ihrem Ausstieg 2019 bei „Perspective Daily“ war sie Geschäftsführerin und Chefredakteurin. Anschließend wurde sie Professorin in Köln. Die Wissenschaftlerin hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt im Mai 2024 „Radikal emotional: Wie Gefühle Politik machen“. Darin fordert sie, das rationale Politikverständnis zu überdenken und aufzuhören, Verstand und Emotionen voneinander zu trennen. Gefühle machen Politik, sagt Urner, weil Menschen immer und überall von den eigenen Emotionen mitbestimmt werden.
Zum Thema: Der interdisziplinäre Masterstudiengang Nachhaltige Transformationsgestaltung ist eine echte Gemeinschaftsleistung der FH Münster. Neben dem Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI), an dem der Studiengang verankert ist, sind weitere neun Fachbereiche an der Entwicklung und Umsetzung beteiligt: Maschinenbau (MB), Münster School of Business (MSB), Bauingenieurwesen (BAU), Elektrotechnik und Informatik (ETI), Energie – Gebäude – Umwelt (EGU), Oecotrophologie – Facility Management (OEF), Münster School of Architecture (MSA), Sozialwesen (SW) und Design (MSD).