Wie Migration und Bildung verknüpft sind. Abschluss der Ringvorlesung am Leonardo-Campus
Nach sechs aktuellen und spannenden Abendvorträgen am Leonardo-Campus ging die Ringvorlesung „Bildungsprozesse in der Migrationsgesellschaft“ unter großer Publikumsresonanz zu Ende – und wird im Sommersemester 2025 fortgeführt.
Auftaktveranstaltung zur Ringvorlesung am 23. April: Vizepräsident für Forschung, Weiterbildung und Personalentwicklung, Prof. Dr. Stephan Barth vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster spricht Grußworte an die Teilnehmenden.
Auftaktreferent Prof. Dr. Luis Henri Seukwa von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg im Gespräch mit Prof.‘in Dr.‘in Mona Massumi vom Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) unserer Hochschule
Lehrerin und Staatssekretärin a. D., Saraya Gomis, referierte über „Diskriminierungskritische Schul- und Unterrichtsentwicklung“.
Türkân Heinrich und Molla Demirel von Radio-Kaktus Münster e. V., stellten ihr Projekt „Interkulturelle Soziale Arbeit im Wandel: Menschen lernen von Menschen“ vor.
Zum Abschlus kamen alle anwesenden beteiligten Initiator*innen der Ringvorlesung zusammen (v. l.): Veronica Musardo (KI), Dr. Judith Jording (IBL), Miriam Strömer (KI), Prof.‘in Dr.‘in Mona Massumi (IBL), Prof.‘in Dr.‘in Ayça Polat (Universität Oldenburg), Dr.‘in Katrin Huxel (Universität Münster), Prof. Dr. Onno Husen (Universität Münster), Prof.‘in Dr.‘in Judith Conrads (katho Münster), Kathrin Hermsen (Universität Münster), Ipek Wiesmann (KI). Auf dem Foto fehlen: Prof.‘in Dr.‘in Ulrike Krause (FH Münster, FB Sozialwesen), Prof. Dr. Agostino Mazziotta (FH Münster, FB Sozialwesen)
Mit der gemeinsamen Ringvorlesung wurde 2024 eine Tradition wieder aufgenommen, die sich vor der Pandemie als langjährige Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen – dem Kommunalen Integrationszentrum des Amts für Migration und Integration der Stadt Münster, unserer Hochschule, der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) Münster, und der Universität Münster – etabliert hat.
An sechs Abenden gingen ausgewiesene Expert*innen aus ganz Deutschland am Leonardo-Campus der Frage nach, wie Bildung und Migration miteinander verknüpft sind. Die Themen reichten von migrationsbedingten Herausforderungen sowie Diskriminierungsverhältnissen in Bildungsinstitutionen bis hin zum Wandel der interkulturellen Sozialen Arbeit. Das Angebot richtete sich sowohl an Studierende als auch an Lehr- und Fachkräfte sowie Ehrenamtliche und weitere Interessierte.
Zum Abschluss der Veranstaltung fasste Prof.'in Dr.'in Judith Conrads von der katho Münster, in ihrem Resumé die wesentlichen Aspekte aller Vorträge der Ringvorlesung zusammen: „Bei aller Verschiedenheit der einzelnen Beiträge zeigte sich, dass einige zentrale Aspekte in der Beschäftigung mit Bildungsprozessen in der Migrationsgesellschaft immer wieder auftauch(t)en. Das war zum einen die sich durchziehende Beobachtung der Erfahrungen von Ungleichheit und auch Diskriminierung, die mit tatsächlichem oder zugeschriebenem Migrationshintergrund häufig einhergehen und die zugleich in den dominierenden Diskursen und Sichtweisen wenig Platz finden.“
„Und es ist zugleich auch damit verbunden,“ so Conrads, „anzuerkennen, dass die Realität oft (noch) anders aussieht und auch Bildungsinstitutionen und -kontexte, als Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit, nicht frei von sozialer Ungleichheit, Ausgrenzung und Diskriminierung sind“ und schloss die Abschlussveranstaltung mit einem gesellschaftspolitischen Auftrag an alle Teilnehmenden: „Angesichts erstarkender rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen in Deutschland, Europa und weltweit, die (…) auch Migrationserfahrungen nicht als Teil gesellschaftlicher Selbstverständlichkeit akzeptieren wollen, wird ein Einsetzen für Bildungskontexte und (…) eine Gesellschaft, die von Demokratie, Vielfalt und der gleichwertigen Anerkennung verschiedenster Lebensrealitäten und -erfahrungen geprägt ist (…) zur Daueraufgabe für uns als Fachkräfte und als Gesellschaftsmitglieder, denen an einem respektvollen und menschlichen Miteinander gelegen ist. Dazu gehört auch eine analytische, kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Entwicklungen, so wie es die Vortragenden in dieser Ringvorlesung ermöglicht haben.“
Die Reihe wird im Sommersemester 2025 unter neuem Themenschwerpunkt in bewährter Zusammensetzung fortgeführt.