10. Juli 2023 | In Kooperation mit der academy for humanitarian action (aha) veranstaltet das Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe am 5. und 6. Oktober 2023, jeweils von 9 bis 12 Uhr, eine Online-Schulung zur Säuglings- und Kleinkinderernährung in Krisensituationen. Die Schulung steht allen Menschen offen, die in der humanitären Hilfe tätig sind, anderen Fachleuten aus entsprechenden Bereichen sowie Studierenden und Absolvent*innen einschlägiger Fachrichtungen.
In Krisensituationen beeinträchtigt die Unterbrechung der Grundversorgung in den Bereichen Ernährung, Gesundheitsfürsorge, Sanitärversorgung und soziale Unterstützung die Fähigkeit von Betreuungspersonen, die Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern zu erfüllen, was sich negativ auf deren Gesundheitszustand auswirken kann. Die Unterstützung verbesserter Ernährungspraktiken unter diesen schwierigen Umständen sollte daher eine Priorität in der humanitären Vorsorge und in Hilfsmaßnahmen sein. Dazu gehören nicht nur optimale Stillpraktiken, sondern auch Beikost und industriell gefertigte Säuglingsnahrung, falls erforderlich. In fragilen Kontexten kann die unkontrollierte Verteilung von Muttermilchersatzprodukten die empfohlenen Stillpraktiken während der Notsituation und darüber hinaus untergraben und muss sorgfältig gesteuert werden.
Diese Online-Schulung bietet eine Einführung in die empfohlenen IYCF-E-Maßnahmen, die optimale Ernährungspraktiken schützen und unterstützen. Die Teilnehmenden erfahren, welche Maßnahmen im Rahmen der humanitären Hilfe erforderlich sind, um Mütter beim Stillen, bei der Zubereitung nahrhafter und sicherer Beikost und bei der Bereitstellung sicherer Muttermilchersatzprodukte zu unterstützen. Weitere spezifische Themen wie HIV und Säuglingsernährung, Stillen oder die Ernährung von Zwillingen werden ebenfalls diskutiert.
Geleitet wird die in englischer Sprache stattfindende Schulung von der Ärztin Olga Kondakova. Als erfahrene Medizinerin und Managerin von Gesundheitsprogrammen, mit Berufsausbildung im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten in Russland, Mexiko und Thailand, ist sie seit 2016 für die internationale Nichtregierungsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" in verschiedenen humanitären Kontexten tätig.