Die neuen Medien spielen eine entscheidende Rolle für salafistische und dschihadistische Kommunikationsstrukturen sowie für Gewalt legitimierende Erzählungen. In Ansprachen, Predigten und Liedtexten wird die Welt in ein übersichtliches Freund-Feind-Schema geordnet, das sich in der Aussage verdichtet, der "Westen" führe einen Krieg gegen die Muslime und diese seien jetzt aufgerufen, sich unter Einsatz aller verfügbaren Mittel zu verteidigen. Jeder Anschlag wird so zur Selbstverteidigung stilisiert. Die verbalen Botschaften werden durch visuelle Inszenierungen heroischer Kämpfer ergänzt, die an Vorlagen aus Computerspielen oder Abenteuerfilmen angelehnt sind. Die Figur des euphemistisch zu einem "Löwen der Ummah" verklärten Dschihadisten zeigt die Faszination von Heldenstereotypen in einem postheroischen Zeitalter.