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Rationalisierung der Krankenpflege in Westdeutschland und den USA, 1945 bis Anfang der 1970er Jahre. Eine Vergleichs- und Transfergeschichte

 

Die Frage, wie die Pflege alter, kranker und hilfsbedürftiger Menschen gestaltet werden kann, ist angesichts des demografischen Wandels derzeit Gegenstand intensiver politischer Kontroversen. Das Forschungsprojekt greift diese Debatten auf und verfolgt sie in historischer und transnationaler Perspektive in Westdeutschland und den USA nach 1945. Im Mittelpunkt stehen zwei unterschiedliche Pflegetraditionen: das christliche und das zweckrationell-instrumentelle Pflegemodell. Während das Leitbild des christlichen „Liebesdienstes“ die westdeutsche Pflegegeschichte noch bis in die 1960er Jahre prägte, setzten sich in den USA schon seit Ende des 19. Jahrhunderts Vorstellungen zweckrational organisierter Krankenversorgung durch. Nach 1945 nahmen die USA international eine Vorreiterrolle bei der Akademisierung der Pflege ein, während Westdeutschland bis heute als pflegewissenschaftliches Entwicklungsland gilt.

Diese, an dem US-amerikanischen Modell orientierte Fortschrittsperspektive wird in dem Forschungsprojekt kritisch überprüft. Mit diesem Ziel werden die verschiedenartigen Pflegekonzepte in ihren nationalen Kontexten verortet und nach ihrem sozialen Sinn befragt. Die Studie konzentriert sich auf die Diakonissenmutterhäuser und die Vorreiterinnen einer Akademisierung der Pflege jeweils in den USA und Westdeutschland. Untersucht werden die biografischen Hintergründe, das pflegerische Selbstverständnis, die Motivationen, Ziele und Erfahrungen der verschiedenen Schwesterngruppen im Prozess der Verwissenschaftlichung, Ökonomisierung und Technisierung der Krankenpflege nach 1945.

 

Projektleitung


Prof. Dr. phil. habil. Susanne Kreutzer
Fachbereich Gesundheit
Hüfferstraße 27
48149 Münster
Tel: 0251 83-65583

kreutzerfh-muensterde

Projektzeitraum


vom 01.05.2010 bis 01.09.2013

Finanzierung


  • Deutsche Forschungsgemeinschaft
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