Webtool zur Ableitung des Referenz-Wasserhaushaltes für Siedlungsflächen (NatUrWB)
An der Uni Freiburg wurde im Rahmen einer Abschlussarbeit ein Webtool zur Ableitung des Referenz-Wasserhaushaltes für Siedlungsflächen entwickelt. Das Model baut auf dem Wasserbilanzmodel RoGeR_WB_1D der Uni Freiburg auf und simuliert für alle Flächen Deutschlands einen Referenzwert für die naturnahe urbane Wasserbilanz (NatUrWB).
Die Methodik des Webtools beruht auf der im Projekt WaSiG entwickelten Herangehensweise. Der Referenzzustand des Wasserhaushaltes wird durch den Wasserhaushalt des gleichen Gebietes mit nicht urbaner Landnutzung definiert.
WASIG Abschlussveranstaltung im Rahmen der Wassertage Münster 2019
Die Wassertage Münster am 26. und 27. Februar 2019 widmen sich dem Themenfeld "Wasser im Siedlungsraum " mit jeweils wechselnden Schwerpunkten aus Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wasserbau, Limnologie sowie Stadt- und Freiraumplanung.
Unter dem Leitthema "Starke Kommunen!" werden die WTM 2019 maßgebende Beiträge von und für Kommunen aus den Bereichen blau-grüne Infrastruktur, Gewässerentwicklung, Hochwasservorsorge, stoffliche Belastungen sowie kommunale Planung vereinen. Mit zwei Keynote Lectures vom Oberbürgermeister Dr. Dudda der Stadt Herne und von Dr. Alecke vom BMBF werden die Aspekte nachhaltiger Stadtentwicklung und Forschung für Kommunen als Handlungsrahmen beleuchtet.
Die WTM 2019 sind auch eine der regionalen Abschlussveranstaltungen für den BMBF-Schwerpunkt ReWaM (https://bmbf.nawam-rewam.de/), in dem die FH Münster das Projekt WaSiG (https://bmbf.nawam-rewam.de/projekt/wasig/) führen und bearbeiten durfte. Das BMBF wird auf der Tagung vertreten sein.
Das einzügige Veranstaltungsformat beinhaltet Keynotes, Fachvorträge, Projektforen und Workshops je nach Themenfeld der Veranstaltung. Die Wassertage Münster werden gemeinsam von der FH Münster, den NRW-Landesverbänden von DWA und BWK sowie der Deutschen Gesellschaft für Limnologie organisiert. Im zweijährlichen Turnus führen sie regelmäßig etwa 200 Teilnehmer aus Kommunen, Ingenieurbüros, Behörden und Hochschulen zusammen.
Aktuelles
WaSiG in Freiburg
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis am 23.11.17 mit Prof.Dr. Uhl und Sonja Kramer
Das Umweltschutzamt der Stadt Freiburg ist Projektpartner in dem vom BMBF geförderten Projekt "Wasserhaushalt Siedlungsgeprägter Gewässer" (WaSiG) im ReWaM-Verbund. Ein grundlegendes Ziel des WaSiG-Projekts ist die bessere Vernetzung und der Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft. Dieser Wissenstransfer konnte im Rahmen einer erweiterten Dienstbesprechung der Unteren Wasserbehörden mit dem Regierungspräsidium Freiburg am 23.11.17 und den WaSiG Projektpartnern, vertreten durch Prof. Dr. Uhl (IWARU - FH Münster) und Sonja Kramer (Tiefbauamt Münster), gestärkt werden. Hierbei lag der Fokus auf dem Inhalt des neuen Arbeitsblatts DWA-A 102/BWK-A 3 bei dem Prof. Dr. Uhl als Autor mitwirkt. In dem neuen Regelwerk galt es in erster Linie eine Heterogenität einzelner bestehender Arbeitsblätter zu schaffen. Das DWA-A 102 ist in einen Teil A (Emissionsbezogenen Bewertung) und Teil B (Immissionsbezogene Bewertung) gegliedert. Ziele von Teil A sind der Erhalt des lokalen Wasserhaushalts nach einer Bebauung, aber auch stoffbezogene Bewertungskriterien. Letztere sollen mit Hilfe von Grenzwerten des AFS63 (Abfiltrierbare Stoffe < 63 µm) als Leitparameter abgedeckt werden. Im Besonderen ging Prof. Dr. Uhl auf das Softwaretool WABILA für eine relativ einfache Berechnung des Wasserhaushalts und deren Vergleich vor und nach einer Bebauung ein. Teil B des DWA-A 102 enthält Empfehlungen zur Immissionsbetrachtung für Niederschlagswassereinleitungen aus Misch- und Trennsystemen in Gewässer. Schließlich präsentierte Prof. Dr. Uhl das Konversionsgebiet "Oxford-Kaserne" in Münster, welches einer der ersten Standorte in Deutschland ist, der gemäß DWA-A 102 umgesetzt wurde. Sonja Kramer berichtete darauf folgend über die Implementierung des Wasserhaushalts nach DWA-A 102 in kommunalen Planungsprozessen an Hand von mehreren aktuellen Beispielen aus der Stadt Münster. Zudem stellte sie erste Erfahrungen und Managementmaßnahmen auf Grund des Starkregenereignisses vom 28.07.2014 (ca. 300 mm/6 Stunden) in Münster vor. Hierbei unterschied sie zwischen Sofortmaßnahmen, kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen sowie der Information und Beratung von Bürgern. Das Interesse an dieser Veranstaltung war sehr groß. So waren ca. 50 Personen aus den umliegenden Kommunen Freiburgs, der Stadtverwaltung Freiburg, des Regierungspräsidiums, sowie Interessierte aus Ingenieurbüros und der Universität Freiburg anwesend.
Akzeptanzanalyse
Das online Magazin WWT (Wassserwirtschaft und Wassertechnik) berichtet über die im Rahmen des Verbundprojektes WaSiG durchgeführte Umfrage zum Umgang der Bürger und Bürgerinnen mit Regenwasser.
Verzögerter Abfluss - Versickerung - Vedunstung - Nutzung
Was halten Bürger und Bürgerinnen von Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung?
Der Ergebnisbericht stellt Antworten vor: Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts "Wasserhaushalt Siedlungsgeprägter Gewässer" (WaSiG), das vom IWARU koordiniert wird, wurde durch eine Arbeitsgruppe der Humangeographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, eine großangelegte quantitative Studie zur Akzeptanz von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen bei Bürger/innen durchgeführt. Innovative und naturnahe Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen sind in vielen deutschen Städten aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen immer häufiger vorzufinden. Bereits in den 1990er-Jahren wurden die Akzeptanz und Handlungsbereitschaft von kommunalen Akteuren und Akteurinnen bezüglich dieser Maßnahmen untersucht. Über die Wahrnehmung und Akzeptanz durch die (städtische) Bevölkerung ist jedoch abgesehen von individuellen Erfahrungsberichten nur wenig bekannt. Ziel der durchgeführten Befragung im Jahr 2016 war es daher, Informationen über Erfahrungen und Einschätzungen der Bevölkerung sowie das Maß und die Einflussfaktoren der aktuellen gesellschaftlichen Zustimmung gegenüber verschiedenen Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen zu erhalten. Diese Informationen werden im nun veröffentlichten Ergebnisbericht dargestellt, um sie der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Bericht wendet sich insbesondere an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der verschiedenen städtischen Ämter und Behörden, die für Regenwasserbewirtschaftung zuständig sind. Ebenso richtet er sich an Planungsbüros, Ingenieure und Ingenieurinnen sowie an Anwohner und Anwohnerinnen, die Interesse an Regenwasserbewirtschaftung und den Ergebnissen unserer Akzeptanzanalyse zeigen.
Aktuelles
August 2017
Wohin mit dem Regenwasser?
Erneut sind Starkregen niedergegangen und haben erhebliche Schäden in weiten Teilen von Nord- und Mitteldeutschland angerichtet. Besonders Niedersachsen hat es getroffen. Nicht nur die Kommunen sind betroffen, wenn auf öffentlichen Flächen, wie Marktplätzen, Straßen, Tunneln und Schienenwegen das Wasser nicht abfließt und unter Umständen Schäden an öffentlichen Gebäuden verursachen. Neben den Beeinträchtigungen z.B. im Verkehr, sind viele Bürger und Bürgerinnen durch starke Regenfälle betroffen, wenn Wasser in Keller oder Wohngebäude eindringt. Das Gleiche gilt für Betriebsgebäude die durch außergewöhnliche Regenfälle Schaden durch Wassereinbruch nehmen. In der Regel sind diese Ereignisse nicht besonders gut vorhersagbar, wie die Meldungen über solche Ereignisse in den letzten Jahren immer wieder gezeigt haben. Deswegen sind Vorsorgemaßnahmen zum Schutz sinnvoll. Die Arbeitsgruppe um Prof. Uhl vom Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen und Umwelt (IWARU) beschäftigt sich schon lange mit den Auswirkungen von Starkregen und wie ihre Auswirkungen am besten abgemildert werden können. Das IWARU arbeitet in dem Verbundprojekt WaSiG gemeinsam mit Kommunen, Ingenieurbüros und Hydrologen und Humangeografen der Albert-Ludwig-Universität Freiburg an der Entwicklung anwendungsorientierter Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung. Dabei konzentrieren sich die Partner auf die effiziente Regenwasserversickerung und -verdunstung durch z.B. Gründächer oder teildurchlässige Flächenbeläge.
Wichtige Modellregionen für diese Untersuchungen und die Erprobung von Maßnahmen sind ausgewählte Quartiere in Münster, Freiburg und Hannover. Vom Juli-Starkregen bzw. Juli Dauerregen war Münster nur marginal betroffen. Das Gleiche gilt für Freiburg. In Hannover allerdings bescherte der Dauerregen der Leine - ein Nebenfluss der Aller - rekordverdächtige Pegelstände. Die Schäden waren erheblich: vollgelaufenen Keller, Schließung der Herrenhauser Gärten, Sperrung von Radwegen und das Kanalsystem ist an der Grenze seiner Kapazität. Im Wohngebiet am Kronsberg in Hannover allerdings, in dem schon zur Jahrtausendwende Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung umgesetzt wurden, gibt es keine nennenswerten Folgen durch den Starkregen. Die für die Versickerung extra angelegten Mulden links und rechts der Straßen, sowie Versickerungsstrecken auf den Grundstücken selbst, sorgten für eine langsame aber stetige Versickerung des Regenwassers in den Untergrund. Der Ansatz der Forscher setzt zur Vermeidung von Hochwasserschäden darauf, Regenwasser vor Ort zu versickern, verdunsten oder verzögert abfließen zu lassen. Konzept solcher Anlagen ist die Anpassung des Wasserhaushalts des städtischen besiedelten Bereichs an den naturnahen Wasserhaushalt einer unbebauten Fläche. Dieses Konzept wird weiterentwickelt, um es auch auf andere Kommunen übertragbar zu machen.Schwer umsetzbar scheint das auf den ersten Blick, denn der Anteil versiegelter Fläche, von denen Regenwasser nicht unmittelbar versickern kann, ist hoch. Sicher ist das Ziel auch nicht vollständig zu erreichen. Dennoch gibt es Maßnahmen, die dazu beitragen das Rückhaltevermögen (Retention) von Niederschlagswasser auch im urbanen Bereich zu erhöhen.
Oktober 2016
WaSiG bedankt sich bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Fragebogenaktion
Als Dankeschön für die Teilnahme an unserer Fragebogenaktion zum Regenwasserbewirtschaftung in Freiburg, Münster und Hannover, haben wir unter allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen 10 Gutscheine im Wert von 50 Euro für einen Einkauf bei Amazon, der Deutschen Bahn oder Galeria Kaufhof ausgelost.
Die Gewinner / Gewinnerinnen sind:
Laubscher Thomas,
Klenner Janina,
Iankov Dimitre,
Hachmeister Bernd,
Koch Bernhard,
Swienteh Thomas
und vier weitere Personen, die der Veröffentlichung Ihrer Namen nicht zugestimmt haben.
Das WaSiG-Forschungsteam bedankt sich ganz herzlich für alle ausgefüllten und zurückgesendeten Fragebögen.
Juni 2016
WaSiG startet Befragung zum Umgang mit Regenwasser
Regenwasser ist für das Leben in der Stadt von großer Bedeutung. So werden unter anderem Parks und Gärten durch den Niederschlag mit Wasser versorgt. Starke Regenfälle können aber auch zu Überschwemmungen führen, wenn die Kanalisation an ihre Grenzen stößt. Neben der direkten Ableitung gibt es weitere Möglichkeiten mit Regenwasser umzugehen: dieses kann bspw. in den Boden versickert, auf Gründächern zurückgehalten oder im Garten genutzt werden.
Im Forschungsprojekt WaSiG führt die Universität Freiburg in Kooperation mit den Städten Freiburg, Hannover und Münster eine Befragung zum Umgang mit Regenwasser in der Stadt durch. Befragt werden ab dem 23. August bis Ende September insgesamt 18.000 Bürgerinnen und Bürgern in ausgewählten Stadtteilen der drei teilnehmenden Städte. Ziel der Befragung ist es, Informationen über die Erfahrungen der Bevölkerung mit verschiedenen Regenwasseranlagen zu erhalten. Diese Informationen sollen Eingang finden in aktuelle Diskussionen zur Gestaltung bestehender und neuer Stadtquartiere und Freiräume.
Juli 2016
Experten diskutieren am IWARU die "Vermessung des Wassers"
Erstes Arbeitstreffen des ReWaM-Querschnittsthemas "Probenahmestrategien und Methoden"
Bessere Nutzung von Regenwasser: BMBF fördert Verbundprojekt
Regenwasser in Kommunen nachhaltig nutzen zu können - darum geht es in einem Projekt am Institut für Wasser - Ressourcen - Umwelt (IWARU). Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mathias Uhl bekommt für ihr drei Jahre laufendes Projekt 'Wasserhaushalt siedlungsgeprägter Gewässer' (WaSiG) finanzielle Unterstützung.
Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert IWARU-Projekt
Die Entscheidung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung ist gefallen: Aus über 100 Projektvorschlägen für Forschungsvorhaben im Bereich Wasserressourcen-Management wurden 15 zur Förderung ausgewählt. Mit dabei ist Prof. Dr. Mathias Uhl und seine Arbeitsgruppe vom Institut für Wasser - Ressourcen - Umwelt (IWARU) der FH Münster.
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