Motivation
Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung Deutschlands wie auch der Welt lebt in Städten - mit zunehmender Tendenz. Städte verbrauchen schon jetzt bis zu 80 % der weltweit erzeugten Energie und sind für bis zu 70 % des weltweiten Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Das Potenzial für ressourceneffizientes Wirtschaften wird in den Städten bisher nur gering ausgeschöpft. Städte bieten jedoch hervorragende Chancen, neue und wegweisende Ansätze für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen nicht nur zu entwickeln, sondern auch in der Realität zu erproben. Quartiere stellen dabei überschaubare Planungseinheiten dar und sind als Lebensorte der Menschen besonders für Wandel und Teilhabe geeignet.
Ziele und Vorgehen
Im Projekt soll der RessoucenPlan als Planungsinstrument entwickelt werden, mit dem eine systematische, effiziente und methodenorientierte Bewirtschaftung von Ressourcen (Fläche/Raum, Wasser, Stoffen) im Quartier ermöglicht wird.
Planungs- und Bewertungstools, Bau- und Verfahrenstechniken sowie Ideen für Beteiligungsverfahren zum Ressourcenmanagement werden in einem praxisgerechten "Baukasten" zusammengeführt. Planungsbehörden erhalten damit z. B. Zugriff auf verbesserte Simulationsansätze für Überflutungsereignisse und Verfahren zur Analyse und Bewertung multifunktionaler Flächennutzungen.
Die Ressourcenpläne werden in zwei Modellquartieren Herne Baukau-Ost und Pantringshof exemplarisch erarbeitet und erprobt. Das exemplarische Vorgehen im Projekt und die Überlagerung der betrachteten Ressourcen veranschaulicht Bild 2.
Erwartete Ergebnisse und Transfer
Die Erkenntnisse aus R2Q sollen auch auf andere Städte Deutschlands anwendbar sein. Damit kommt Herne als Modellkommune eine besondere Rolle zu. Das Projekt unterstützt durch einen projektbegleitenden Arbeitskreis aus geeigneten Städten gezielt den Transfer in die Praxis. Durch den modularen Aufbau der Projektergebnisse ist eine Übertragbarkeit auf andere Kommunen möglich.
Partner
Die FH Münster ist mit drei Forschergruppen des Instituts für Infrastruktur - Wasser - Ressourcen - Umwelt (IWARU) und einem Team des Instituts für Energie und Prozesstechnik (IEP) beteiligt. Weitere Verbundpartner setzen sich aus kommunalen Partnern, wissenschaftlichen Instituten und Praxipartnern zusammen.