„Das hat es deutschlandweit bisher noch nicht gegeben“

FH Münster eröffnet food lab muenster mit NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze


Münster (7. Februar 2017). NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Sternekoch Thomas Bühner, fast das gesamte Präsidium der FH Münster und rund 100 geladene Gäste aus Lebensmittelhandwerk, Ernährungswirtschaft, Gastronomie und Wissenschaft: Sie alle sind am Montagnachmittag (6. Februar) der Einladung von Prof. Dr. Guido Ritter zur offiziellen Eröffnung vom food lab muenster an der Hochschule gefolgt. „Ist das nicht ein bisschen zu viel der Ehre?“, fragte FH-Vizepräsident Carsten Schröder mit einem Augenzwinkern, um anschließend klarzustellen: „Heute findet tatsächlich etwas Bemerkenswertes statt.“ Mit dem, was im food lab muenster passiere, könne die Hochschule ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gewinnen.

Das habe es deutschlandweit bisher noch nicht gegeben, so der wissenschaftliche Leiter Ritter. „Das food lab muenster will die Lücke zwischen Handwerk, Wissenschaft und Gastronomie schließen“, sagte der Ernährungswissenschaftler und Lebensmittelchemiker. Es solle ein Kristallisationspunkt und Thinktank für innovative Produktentwicklung, Esskultur und Nachhaltigkeit sein.

Auf die Bedeutung des food labs muenster für den Transfer ging Ministerin Schulze ein. Aus der Wissenschaft käme der aktuelle Forschungsstand zu Ernährung und Produktionstechnologien. Praktiker wie Thomas Bühner könnten dieses Wissen an ihre Bedürfnisse anpassen. „Die so entstandenen Innovationen tragen sie gemeinsam dorthin, wo sie gebraucht werden – in die Lebenswelt der Menschen“, so die Ministerin.

Bühner, der drei Guide-Michelin-Sterne hat und dessen Restaurant „La Vie“ in Osnabrück mit 19 von 20 möglichen Gault-Millau-Punkten bewertet wurde und damit zu den weltweit besten zählt, wolle das Niveau halten und sich weiterentwickeln. Es ergäben sich dabei immer wieder Fragen, etwa zu technologischen Prozessen. Er sei froh, nun mit dem food lab einen Ansprechpartner für solche Fragen zu haben. „Das führt auf beiden Seiten zu enormem Erkenntnisgewinn, den wir an die Studenten weitergeben können.“

Auch Oberbürgermeister Lewe präsentierte mögliche Themen für den Austausch. Das Münsterland sei eine Region, in der hochwertige Lebensmittel entstehen. Es gelte nun, die Produktstärke weiter zu vermarkten. In diesem Zusammenhang nannte Ritter den Bereich der geschützten Ursprungsbezeichnung für Lebensmittel als Beispiel.

Und an die Gäste gerichtet, stellte der Ernährungswissenschaftler Möglichkeiten der Zusammenarbeit und bisherige Aktionen vor, wie etwa studentische Projekte, Forschungsanträge, innovative Produktentwicklungen und Workshops. „Wir sind offen“, sagte er. Dass auch aufseiten der Praxis eine große Bereitschaft besteht, zeigte sich an der Resonanz der Gäste. Ann-Paulin Söbbeke von der Hafenkäserei in Münster etwa kann sich ein Projekt mit Oecotrophologie-Studierenden im food lab muenster vorstellen – um das große Potenzial von Käse weiter zu erkunden. „Sehr schön, direkt vor Ort gemeinsam Neues schaffen und Ideen vereinen zu können“, so Söbbeke.

Zum Thema:
Das food lab muenster ist ein Projekt des Instituts für Nachhaltige Ernährung (iSuN) an der FH Münster. Es setzt sich zusammen aus einem Kompetenzteam aus Wissenschaftlern, Autoren, Lebensmittelhandwerkern und Kochkünstlern. Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Guido Ritter. Zudem gehört ein studentisches Team unter der Leitung des Lebensmitteltechnologen Albrecht Fleischer zum food lab muenster. Arbeitsort ist das Labor für Lebensmitteltechnologie am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management.

 


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