1. zu einer Welt, in der alles mit allem in Beziehung steht
Architektur kann niemals losgelöst betrachtet werden, sie ist immer eingewoben in ein hochkomplexes Beziehungsgeflecht: Architektur ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Zustandes und somit Produkt eines Zeitgeistes.
Der Lehransatz, die Studierenden zu ermutigen, sich zu Beginn einer Projektaufgabe Inspiration aus benachbarten Disziplinen, wie z.B. der Kunst, der Soziologie oder Naturwissenschaften zu holen, trägt dem oben genannten Sachverhalt Rechnung. Zusammen mit einem gewollten subjektiven Andocken entwickeln die Studierenden Motivation, weil sie sich über selbst gewählte Aspekte, die sie interessieren, individuellen Zugang zur Aufgabe schaffen können.
2. zu einer Welt, in der alles Konsequenzen hat
Wir haben Verantwortung, wir haben Einfluss. Das eigene Handeln als eine Conclusio aus vorangegangen Entscheidungen zu begreifen, welches wiederum selbst Konsequenzen zur Folge hat, heißt in der architektonischen und konstruktiven Konzeptfindung Beliebigkeit durch Logik zu ersetzen. Die Studierenden erarbeiten sich neben einer Haltung zur Welt, die Fähigkeit sich hochkomplexen Problemen zu stellen und diese zu durchdringen. Denn ein Raum, ein Detail oder was auch immer es zu entwerfen oder zu konstruieren gilt, ist ein Resultat, welches am Ende eine Vision von Gesellschaft und wie diese im besten Fall zu sein hat, materialisiert.
3. zu einer Welt, in der Konstruktion Faszination ist
Die Neugierde, das Wesen von Material und Fügungen verstehen zu wollen, soll genauso gefördert werden wie das kritische Hinterfragen: Wenn gesagt wird "das geht nicht, das haben wir noch nie so gebaut" sollen die Studierenden erst Recht beginnen zu forschen und sich trauen, eigene und neue Wege zu beschreiten. Dabei darf experimentiert werden und der Weg dabei auch mal in eine Sackgasse führen. Den Studierenden einen sicheren Raum dafür zur Verfügung zu stellen, ist uns ein Anliegen.
4. zu einer Welt, in der wir eine Zukunft haben
"Wenn das Wenige mit dem Wesentlichen übereinstimmt, dann ist das Glück"
John von Düffel
In einer Zeit der notwendigen Transformation, werden die Studierenden aufgefordert, die architektonischen Projekte im Sinne einer Nachhaltigkeit intensiv auf ihre Angemessenheit hin zu befragen. Die Faszination des Einfachen und des Verfügbaren steht dabei nicht zuletzt in Sachen Baukonstruktion im Fokus. Gleichzeitig machen uns die großen Herausforderungen vor denen wir gerade stehen auch deutlich, dass wir diese nicht alleine bewältigen können. Das interdisziplinäre Lernen und Arbeiten im Team wird dabei ein Schlüssel sein.
Der Bestand als das zukünftige Spielfeld für uns Architekt*innen spielt eine große Rolle. Den Studierenden werden entsprechende Werkzeuge an die Hand geben, so dass sie den Bestand, jedweder Art, verstehen lernen und weiterentwickeln können.