Das Seminar zielt darauf ab, angehende Architekten für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren und ihnen ein Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu vermitteln.
Die Studierenden werden dazu ermutigt, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und sich in die Lage von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu versetzen. Dies geschieht beispielsweise durch Rollstuhltests, das Tragen einer speziellen Brille zur Simulation von Sehbehinderungen und den Einsatz eines Langstocks zur Orientierung.
Die Selbsterfahrung dient als Grundlage für Diskussionen und regt die Studierenden an, den Gedanken der Inklusion in ihre architektonischen Entwürfe einzubeziehen. Durch eine Exkursion zur Oberfinanzdirektion in Münster wird verdeutlicht, welchen Einfluss Barrierefreiheit auf die Architektur haben kann, wenn sie von Anfang an berücksichtigt wird oder nachträglich umgesetzt werden muss.
Barrierefreiheit kommt nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern auch Eltern mit Kinderwagen, Personen auf Lastenrädern und älteren Menschen. Das Seminar betont jedoch, dass nicht alles barrierefrei sein muss. Die Teilnehmer lernen die fachlichen Aspekte der Barrierefreiheit kennen, einschließlich der entsprechenden Gesetze, Verwaltungsvorschriften und Normen.
Sie erhalten Einblicke in Planungswerkzeuge, mit denen Architekten Barrierefreiheit realisieren können. Ein solches Werkzeug ist das seit Januar 2020 erforderliche Barrierefrei-Konzept, das bei öffentlich zugänglichen Gebäuden mit den Bauvorlagen eingereicht werden muss.
Die Teilnehmer des Seminars erstellen derzeit ein solches Konzept, um ihre Fähigkeiten in der konzeptionellen Planung zu schärfen. Das Seminar "barrierefrei planen" ist somit ein weiterer Schritt unserer Hochschule zur Förderung von Inklusion und sozialer Verantwortung in der Architektur.
Die FH Münster setzt sich für eine vielfältige und zugängliche Umgebung ein, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können.