Zur Idee kam der 25-Jährige über seine Bachelorarbeit im Architekturstudium. Darin hat er sich mit großformatigem 3D-Druck beschäftigt, mit den Prozessen vertraut gemacht und so schließlich Möbel hergestellt. Als er Jimena dann im Fablab in Münster kennengelernt hat, begannen sie zu überlegen: Was könnte man mit dieser Technologie noch schaffen, und vor allem: Was gibt es noch nicht? „Jimena hat lange Zeit als Architektin gearbeitet, ich war gerade mit dem Bachelor fertig und da haben wir geschaut, welche Möglichkeiten wir mit dem 3D-Druck haben.“ Inzwischen hat Moritz auch sein Masterstudium erfolgreich beendet.
Der Dritte im Bunde, Alexander, bringt wiederum ein abgeschlossenes Informatikstudium mit zu UNIKAT.railings und kümmert sich um die IT. Das System zum Design der Geländer befindet sich laut Moritz derzeit noch in der Prototypenphase, ein Förderantrag für ein EXIST-Stipendium läuft. „Wir hoffen, dass wir das alles so schnell wie möglich umsetzen können“, sagt Moritz. Doch in der Zwischenzeit ist das Team nicht untätig und treibt die Planungen weiter voran. An die Plattform sollen sich Unternehmen anschließen können, die die Geländer später produzieren. „Wir sind gerade in Gesprächen mit Firmen, um den Markt deutschlandweit zu adressieren, damit wir die Geländer in der Nähe der jeweiligen Kund*innen produzieren lassen können.“
Unterstützung dafür erfährt das Gründungsteam von der TAFH Münster GmbH. Sie berät UNIKAT.railings bei den nächsten Schritten und hilft dabei, Förderanträge auszufüllen. Außerdem sind die Nachwuchsunternehmer*innen im Inkubatorprogramm REACH, das von der WWU Münster in Zusammenarbeit mit der FH Münster, der University of Twente und dem Digital Hub münsterLAND geleitet wird. REACH unterstützt Gründungsinteressierte und prüft ihre wissenschaftliche Arbeit unter dem Aspekt der Unternehmensgründung.
Das konkrete Handwerkszeug für die Arbeit des Start-ups hat Moritz derweil in seinem Studium an unserer Hochschule gelernt. Er kümmert sich bei UNIKAT.railings unter anderem darum, dass die Treppengeländer in allen erdenklichen Variationen digital abgebildet werden können. „Ich schreibe permanent an einem Algorithmus, der das ermöglicht. Das würde man von einem Architekten vielleicht nicht erwarten, da es eigentlich eine Programmieraufgabe ist. Allerdings haben wir dies auch im Studium gelernt. Das nennt sich visuelles Programmieren, um Gebäude effizienter planen zu können.“
Von Frederik Tebbe