Alles begann vor einem Jahr, als die beiden Architekturstudenten zufällig auf die gerade im Garten stattfindende Pflanzentauschbörse aufmerksam wurden. „Wir waren auf dem Campus und sahen, dass da irgendwas los ist – also sind wir mal vorbeigegangen“, erinnert sich Alex. Das Gewächshaus fiel ihnen ins Auge. Ein Projekt, das vor Jahren ebenfalls Architekturstudierende umgesetzt haben. „Wir sind mit den Gartenleuten ins Gespräch gekommen und haben gesagt: Braucht ihr irgendwas? Wir haben Bock, was zu bauen!“, erzählt Marius.
Für die Vereinsmitglieder, die den Campusgarten organisieren, kam das Angebot genau richtig. „Unsere mobile Gartenküche war gerade fertig geworden und wir brauchten etwas, das sie vor schlechtem Wetter schützt“, sagt Fara Steinmeier, Mitglied des Campusgarten-Teams. „Die beiden kamen dann häufiger vorbei, haben uns bei der Arbeit im Garten zugeschaut um die Abläufe kennenzulernen und zu schauen, wie eine Lösung aussehen könnte.“
Zu einer Sitzung des Vereins brachten Alex und Marius dann einen Vorschlag nebst Modell mit. Statt eines Unterstands präsentierten sie ein neues Zentrum für den Garten. Ein luftiger Pavillon, der Schutz vor schlechtem Wetter aber auch Schatten bietet. Ein Ort, an dem Treffen abgehalten und Workshops veranstaltet werden können. Gebaut aus natürlichen Materialien wie Holz, Lehm und Metall. „Als wir fertig waren, haben wir erstmal in erstaunte Gesichter geschaut“, erinnert sich Alex und muss lachen. „Aber sie waren letztendlich alle überzeugt von dem, was wir entworfen hatten“, ergänzt Marius.
Dann folgte der schmutzige Teil, der Bau. „Wir haben alles selbst gemacht und das meiste zum ersten Mal.“, sagt Marius. Lehm stampfen, Verschalungen bauen, Bleche kanten – alles Dinge, mit denen sie im Studium sonst vorwiegend theoretisch in Kontakt gekommen waren. „Bauen mit natürlichen Materialien ist ein großes Thema“, sagt Alex. „Darum hat es uns auch gefreut, es jetzt praktisch auf den Campus geholt zu haben.“
Profitieren soll nicht nur der Verein vom Pavillon. „Wir möchten ihn gern für alle Fachbereiche öffnen“, sagt Fara. Designer zum Beispiel seien für Zeichenkurse bereits regelmäßig im Garten zu Gast. „Wenn es sich anbietet, hier noch andere Lehrveranstaltungen stattfinden zu lassen, dann ist das super für alle.“
Von Moritz Schäfer