Arbeitsteilung wie im echten Leben
Design- und Informatikstudierende der FH Münster entwickeln gemeinsam Mini-Games
Münster (22. Februar 2022). Ein kleiner Oktopus, der sich in den Untiefen des Meeres gegen Fressfeinde zur Wehr setzen muss, ein Waschbär, der im dunklen Wald herumliegenden Müll einsammelt oder ein Escape-Room-Spiel, in dem ein gruseliges Monster besiegt werden muss: Diese und weitere Videospiel-Szenarien haben sich Design- und Informatikstudierende der FH Münster in einem interdisziplinären Projekt gemeinsam ausgedacht und auch tatsächlich realisiert.
Insgesamt neun kurze Spiele sind im Seminar „Five Minutes − Entwicklung eines Mini-Games“ entstanden, unter der Leitung von Prof. Tina Glückselig, Prof. Henning Tietz, beide vom Fachbereich Design, der Münster School of Design (MSD), und Prof. Dr. Kathrin Ungru vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik (ETI). Zum Abschluss präsentierten die angehenden Designer*innen und Informatiker*innen nun ihre Ergebnisse. „Die entstandenen Spiele sind wirklich originell und sehr unterhaltsam − es ist beeindruckend, was die Studierenden in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, erklärt Glückselig. „Von den ersten Ideenskizzen, der Planung der einzelnen Spielprozesse und der Gestaltung aller Spiel- und Interfaceelemente bis hin zur Entwicklung und Software-Programmierung waren völlig unterschiedliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Techniken gefordert“, sagt die Professorin für interaktive und Online-Medien.
„Die Zusammenarbeit ist für die Studierenden beider Fachbereiche sehr gewinnbringend, weil sie nur durch die Kombination ihrer Kompetenzen solche komplexen Projekte auch wirklich umsetzen können“, ergänzt ihre Kollegin Ungru, Professorin für Visual Computing. „Das ist eine Arbeitsteilung, wie sie im echten Berufsleben an der Tagesordnung ist.“ „Wir verfolgen einen interdisziplinären Ansatz, durch den sich fächerübergreifende Projekte im Bereich interaktive, visuelle Medien, insbesondere in den Fachgebieten Virtual Reality, Motion Design und Game-Entwicklung realisieren lassen“, erläutert Tietz, Professor für Bewegtbild, die Beweggründe der Hochschullehrer*innen für ihre Kooperation in der Lehre. Die Drei bieten regelmäßig gemeinsame Seminare an.
Und diese Herangehensweise kommt bei den Studierenden sehr gut an: „Es war eine außergewöhnliche Erfahrung, in einem Team zu arbeiten, das auf so unterschiedliche Begabungen zugreifen kann und hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert“, sagt Informatikstudentin Ute Schmidt. „Besonders spannend war für mich, wie viel Einblicke wir während der Zusammenarbeit in die Arbeitsweise von Entwicklerinnen und Entwicklern bekommen haben. Letztendlich haben wir uns sogar auch in bestimmte Prozesse mit eingearbeitet und verschiedene Aufgaben übernommen, an die ich mich vorher bestimmt nicht herangetraut hätte“, ergänzt Johanna Oehmen, ihre Kommilitonin vom Fachbereich Design. Alle Projektgruppen hoffen nun darauf, dass es ihnen gelingen wird, ihre entwickelten Mini-Games auch tatsächlich auf den Markt zu bringen.