„Ich arbeite an einigen Forschungsprojekten mit“, erzählt sie von ihrem Arbeitsalltag als wissenschaftliche Mitarbeiterin. „Das ist spannend, wir haben hier vielversprechende Projekte am Laufen. Und ich kann mein bisher erlerntes Wissen aus dem Bachelor gut einsetzen.“ Auch den hat die 25-Jährige bei uns gemacht, und zwar dual in Kooperation mit GEA Westfalia Separator in Oelde. „Ich bin Erstakademikerin, in meiner Familie hatte niemand Ahnung, wie ein Studium verläuft und wo man sich Infos dazu holt. Da habe ich mir gedacht: Falls es mit dem Studium nicht richtig klappen sollte, habe ich immer noch die Ausbildung.“
Neben der Sicherheit hatte Anna so auch ein festes Einkommen, mit dem sie alle ihre Ausgaben in Steinfurt bezahlen konnte. Und geklappt hat es ganz wunderbar: Sie schloss das duale Studium mit sage und schreibe 1,0 ab. „Man muss sich schon durchbeißen, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt“, erzählt sie. „Und glücklicherweise ist das duale Studium hier auf vier Jahre angelegt – an vielen anderen Hochschulen soll man Studium und Ausbildung irgendwie in drei Jahren schaffen. Das ist unrealistisch.“
Sicherheit ist auch Annas fachliches Faible. Besonders spannend fände sie es, im Beruf Security mit Embedded Devices zu kombinieren, also mit eingebetteten Kleinsystemen. „Da geht es zum Beispiel um Sicherheitszubehör für Autos, Chips in Kreditkarten, Smartwatches oder auch um Raspberry Pis“, erzählt die gebürtige Sauerländerin.
Ende November war sie außerdem auf der Fachkonferenz „BlackHoodie“ in Luxemburg, bei der Vorträge und Workshops zum Thema Reverse Engineering auf dem Programm standen. Dort ging es darum, bestehende Systeme oder Programme zu analysieren und herauszufinden, wie sie funktionieren. So können zum Beispiel Fehler und Sicherheitslücken gefunden oder Viren und Erpressungstrojaner untersucht werden. Das Besondere: Die Konferenz war nur für Informatikerinnen. „Die Atmosphäre war richtig cool! Ich bin einfach nicht mehr aufgefallen“, sagt Anna. „Man kann es nämlich nicht anders sagen, Frauen gehören in der Informatik leider zur Minderheit. Auch bei uns in Steinfurt. Aber es ist nicht schlimm, irgendwann bemerkt man es gar nicht mehr – aber plötzlich nur unter Frauen fiel es doch auf.“
Dabei steht Anna gar nicht so gerne im Mittelpunkt. Aber mehr weibliche Unterstützung ist ihr lieb, deshalb würde sie gerne zusammen mit Kommilitonen Schulen besuchen und Werbung machen. „Es ist einfach etwas anderes, wenn da kein Mann, sondern eine Frau vor den Schülerinnen steht und sagt: Informatik ist geil!“
Von Theresa Gerks
Anna ist auch Stipendiatin des DeutschlandstipendiumPlus. Dabei bekommt sie nicht nur eine monatliche Finanzspritze von 300 Euro, sondern weitet auch ihr Netzwerk zu Unternehmen mit ihren Geschäftsführungen und Personalverantwortlichen sowie natürlich zu anderen Stipendiaten aus. Im Herbst können sich Studierende unserer Hochschule wieder auf das Stipendium bewerben!