ENGLISH

Prof. Grüning erhält Sonderpreis für Baumrigolensystem

Im Projekt BeGrüKlim haben Prof. Dr. Helmut Grüning, Promovend Nils Siering und die Firma Humberg ein Baumrigolensystem entwickelt, das Stadtbäume bewässert und Überflutungen reduziert. Für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Handwerk bekommen sie den Seifriz-Sonderpreis für ganzheitliche Nachhaltigkeit.

Überflutungsvorsorge, Baumbewässerung und dezentrale Wasserspeicherung: Das kann das Baumrigolensystem „ALVEUS“. Entwickelt haben es Prof. Dr. Helmut Grüning und Nils Siering, beide von unserer Hochschule, in enger Zusammenarbeit mit der Firma Humberg, einem Hersteller für Baumschutzsysteme in Nottuln. Für ihr System wurden die Akteure nun mit dem Seifriz-Sonderpreis für ganzheitliche Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Der Seifriz-Preis prämiert gelungene Zusammenarbeit von Handwerk und Wissenschaft. Bei der offiziellen Preisverleihung am Mittwoch (8. Mai) in der Firma Humberg durften sie die Auszeichnung feierlich in Empfang nehmen.

„Es ist toll, wenn das gemeinsame Engagement eine solche Anerkennung findet. Und natürlich hilft der Preis dabei, unsere Forschungsaktivitäten fortzusetzen“, freut sich Grüning. Inzwischen promoviert Siering, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt, zum Thema Baumrigolen und entwickelt Konzepte für deren Bemessung. Das BMUV-finanzierte Projekt „Bewässerungskonzept für urbanes Grün während klimatisch bedingter Trockenphasen", kurz BeGrüKlim, schlossen Grüning und Siering im März 2023 ab. An drei Orten in Nottuln hat das Team die Baumrigolen getestet, auch auf dem Gelände der Firma Humberg – insgesamt drei Bäume mit Bewässerungssystem neben einem Referenzbaum ohne Reservoir. Wie ein kleines Regenrückhaltebecken speichert die Baumrigole das Wasser bei Regen und stellt es dem Baum über einen längeren Zeitraum zur Verfügung als beim normalen Versickerungsprozess. So gelangt auch weniger Wasser ins Kanalnetz, was bei Starkregenereignissen und zur Überflutungsvorsorge relevant ist. „Mit jeweils zehn Sonden pro Baum haben wir den Wassergehalt im Boden und die Wasserstände in den Speichern gemessen, denn wir dürfen den Baum weder verdursten lassen, noch ertränken“, erklärt der Professor für Wasserversorgung und Entwässerungstechnik.

Das System „ALVEUS“ bietet die Firma Humberg an. „Der Seifriz-Preis ist für uns nicht nur eine Auszeichnung, sondern vielmehr ein symbolischer Meilenstein auf unserem Weg der kontinuierlichen Innovation. Er erinnert uns daran, dass unsere Bemühungen und unser Einsatz Früchte tragen und von anderen anerkannt werden. Doch zugleich ist dieser Preis auch eine Verpflichtung, nicht stehen zu bleiben, sondern weiterhin mutig neue Wege zu erkunden, Grenzen zu überschreiten und die Zukunft unseres Fachgebiets aktiv mitzugestalten“, so Firmeninhaber Franz Humberg. 

Das System stößt auf großes Interesse. „Wir haben Anfragen zahlreicher Städte, die die Rigolen nutzen wollen, auch in großem Stil“, sagt Grüning. Und auch auf dem zukünftigen Hüffer-Campus in Münster werden die Rigolen zum Einsatz kommen und erforscht werden – der Campus befindet sich derzeit im Bau. Auch die Kooperation mit der Firma Humberg geht weiter: „Wir schauen gemeinsam, wie wir das System weiterentwickeln können“, sagt Grüning.     

Zum Thema: Der „Seifriz-Transferpreis Handwerk + Wissenschaft“ wird unter der Federführung von HANDWERK BW durch den Verein Technologietransfer Handwerk e.V. veranstaltet. Er steht für Innovation und Technologietransfer und wird bereits seit über 30 Jahren verliehen. Dabei zeichnet er herausragende Kooperationen zwischen Wissenschaft und Handwerksbetrieben aus. Über den Seifriz-Preis 2024 entschied eine Jury aus unabhängigen Expert*innen, die über eine fundierte Fachkompetenz und Erfahrung in den relevanten Bereichen verfügen.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken