Marathon-Vorlesung endet nach 24 Stunden
Prof. Dr. Samir Salameh führte auf dem Steinfurter Campus der FH Münster in die Ingenieurwissenschaften ein
Lebendige Vorlesung: Im Hörsaal gab es nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen und zum Mitmachen. Lehre bedeutet für Prof. Dr. Samir Salameh, den Studierenden mehr mitzugeben als reines Fachwissen (Foto: FH Münster/Marina Oster)
Kleine Motivationshilfen bekam Salameh per Los zugeteilt. Hier gab er jedem Gast im Hörsaal ein High Five. (Foto: FH Münster/Marina Oster)
Ob Mathematik, Strömungslehre oder Fertigungstechnik: Prof. Dr. Samir Salameh nahm mehr als 100 Gäste mit auf eine Reise durch die Disziplinen des Ingenieurwesens. (Foto: FH Münster/Marina Oster)
Münster/Steinfurt (11. Juli 2023). „Dieser Mann ist mit dem Herzen dabei!“, bemerkt ein Kommentator auf YouTube, ein anderer schreibt: „So umfangreich und gut aufbereitet – eine tolle Idee.“ Innerhalb von 24 Stunden führte Prof. Dr. Samir Salameh vom Fachbereich Chemieingenieurwesen der FH Münster in die Ingenieurwissenschaften ein.
Dabei behandelte er nicht nur klassische Themen wie Strömungslehre, Data Science oder Fertigungstechnik, sondern er hielt gleich zu Beginn ein Plädoyer für eine reformierte Bildungspolitik, in der nicht so sehr Zensuren und Prüfungen im Mittelpunkt stehen sollten, sondern Vertrauen und Eigenverantwortung. Es sei ihm wichtig, dass seine Studierenden Verantwortung für das übernehmen, was sie im Studium lernen und was sie später damit machen. Nur so könnten Ingenieur*innen ihre vielfältige Arbeit im Dienste der Gesellschaft erfüllen. Unterstützt wurde der engagierte Hochschullehrer von Prof. Dr. Martin Bonnet von der TH Köln. Er schaltete sich um 22 Uhr digital hinzu und hielt eine Vorlesung zum Thema „Werkstoffwissenschaften“ – eine willkommene Pause für Salameh, in der er sein Abendessen zu sich nehmen konnte. Zeitweise waren mehr als 30 Personen im Hörsaal auf dem Campus Steinfurt und über 70 Personen im Livestream auf YouTube, um der Marathon-Vorlesung zu folgen.
Um die Motivation hochzuhalten, durfte Salameh in regelmäßigen Abständen kleine „Challenges“ ausführen, die ihm per Los zugeteilt wurden: eine Runde um das Hörsaalgebäude laufen, jedem im Hörsaal ein High Five geben oder Besucher*innen einen Kaffee bringen. Mit einem kleinen Buffet und Sitzsäcken in den Hörsälen sorgte die Hochschule dafür, dass auch die Gäste 24 Stunden durchhalten konnten – sie bekamen zum Schluss ein „24-Stunden-Ingenieur*innen-Diplom“. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und steht in den nächsten Tagen auf der Webseite der FH Münster zur Verfügung.