Für das Praxisprojekt arbeitete ein internationales Studierendenteam aus vier Nationen zusammen. Die Zusammenarbeit fand ausschließlich online statt. (Foto: privat)

Zu Beginn des Forschungsprojekts wurden zwei Subprojekte angelegt. In Projekt eins lag der Fokus auf der Untersuchung der Wahrnehmung von Ernsting's family als Arbeitgebermarke. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Jobanforderungen für die Zielgruppe IT/BIA wichtig sind. Das zweite Projekt widmete sich dem Thema mobile Arbeit in unsicheren Zeiten, und nahm die Coronakrise zum Beispiel. Dazu Albrecht: "Die Studierendengruppe sollte herausstellen, welche Möglichkeiten sich zur Erhaltung der Unternehmenswerte in Remote Work bieten, sowie Methoden zur Bewertung des psychologischen Engagements herausarbeiten." Die Studierenden erzielten ihre Ergebnisse anhand von ausführlichen Literaturrecherchen, Online-Umfragen, Mitarbeiter*inneninterviews und Benchmarking-Analysen.

Die Kernergebnisse von Projekt eins lauten: Die Zielgruppe IT/BIA nimmt den Arbeitgeber Ernsting's family als zuverlässig, engagiert, klassisch, authentisch, leidenschaftlich und traditionell wahr und assoziiert mit dem Unternehmen familiäre Werte, gute Beziehungen zu Kolleg*innen und Vorgesetzten sowie Sicherheit. Leider zeigte sich in der Online-Umfrage auch, dass die ungestützte Arbeitgebermarkenbekanntheit von Ernsting's family in der Zielgruppe IT/BIA relativ gering ausgeprägt ist. Bei der Auswahl ihrer Arbeitsstelle sind potenziellen Arbeiternehmer*innen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und die Aussicht auf Aufstiegsmöglichkeiten besonders wichtig. Diese Möglichkeiten sollten bereits klar in den Stellenanzeigen kommuniziert werden, so lautet die Empfehlung der Projektteilnehmer*innen.

Für Projekt zwei kamen die Studierenden zu dem Ergebnis, dass Online-Veranstaltungen, gemeinsame Aktivitäten und Kommunikationsrichtlinien dazu beitragen, die Interaktion unter den Mitarbeiter*innen zu fördern, wodurch wiederum das Zusammengehörigkeitsgefühl während des mobilen Arbeitens gestärkt wird. "Hierbei ist es wichtig, ein ausgewogenes Angebot an Online-Aktivitäten anzubieten, wobei die Veranstaltungen nicht immer verpflichtend sein sollten", berichtet Anna-Marie Klütz vom CECIRE. Die Befragten präferierten Hybrid-Angebote, die einen formellen, verpflichtenden Rahmen bieten, aber mit einem offenen Ausklingen der Veranstaltung enden.

Während der Online-Präsentation vor Vertreterinnen von Ernsting's family gaben die Projektteilnehmer*innen weitere wertvolle Tipps für ein erfolgreiches Employer Branding. Für eine stärkere externe Wahrnehmung der Arbeitgebermarke des Unternehmens, empfahlen die Studierenden eine intensivere Kommunikation der Werte Sicherheit und Innovation. Stefanie Gerdes, Teamleiterin Aus- und Fortbildung, zieht ein durchweg positives Resümee: "Das Projekt hat uns sehr viel Spaß gemacht. Durch die tolle Arbeit und das sehr hohe Engagement der Studierenden haben wir viele wertvolle Impulse bekommen, die nun auch weiterhin in unsere Arbeit einfließen." Verena Hullmann, Teamleiterin Recruiting Service- und Vertriebscenter, ergänzt: "Unser IT/BIA Bereich ist sehr innovativ unterwegs und bringt mit vielen Ideen und Projekten das gesamte Unternehmen weiter. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass wir in der Zielgruppe IT/BIA kaum bekannt sind und leider eher als wenig innovativer Arbeitgeber wahrgenommen werden. Das hat uns sehr bewegt und noch einmal verdeutlicht, dass wir diesbezüglich viel mehr von uns zeigen müssen."

Auch den Studierenden hat die Zusammenarbeit mit dem Praxispartner sehr gut gefallen. Alina Sicking, Masterstudentin International Marketing & Sales: "Die Zusammenarbeit mit Ernsting's family war besonders interessant, da das Projekt die Möglichkeit bot, praktische Fragestellungen aus der Textil- und Bekleidungsindustrie durch akademische Forschung zu bearbeiten und zu beantworten. Insbesondere die Themen Employer Branding und 'War for Talents' in der IT-Branche stellen ein sehr umfangreiches und spannendes Themenfeld dar." Auch Kommilitonin Ann-Christin Otten findet, dass die Zusammenarbeit in einem internationalen Team - bestehend aus vier Nationen - eine Bereicherung war und den Seminarteilnehmer*innen die Möglichkeit bot, sowohl ihr fachliches Wissen auszubauen als auch persönlich zu wachsen.

Projektleiterinnen Prof. Dr. Carmen-Maria Albrecht und Anna-Marie Klütz bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Studierenden, die erfolgreiche Anwendung vielseitiger Forschungsmethoden und betonen den regen digitalen Austausch. "In Zeiten der reinen digitalen Zusammenarbeit haben es die Masterstudierenden durch die kreative Gestaltung der wöchentlichen Meetings geschafft, einen lebhaften Teamgeist aufzubauen", fasst Klütz zusammen.

Zum Thema:
Das Textilunternehmen Ernsting's family unterstützt am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), die Professur von Prof. Dr. Carmen-Maria Albrecht, die Expertin für Retail-Themen ist. Für ihre Forschung zu dem Thema hat sie an der MSB eigens ein Forschungszentrum gegründet - das Center for Consumer Insight & Retail Excellence (CECIRE).

Informationen zum Thema Praxisprojekt am Center for Consumer Insight & Retail Excellence (CECIRE):
Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, sich für eine Zusammenarbeit im Rahmen eines Praxisprojekts zu melden. Studierende der MSB untersuchen dabei Fragestellungen eines Unternehmens (z.B. Fragestellungen zu konsumentenzentrierter Forschung, operativem und strategischem Marketing, Retail Themen), die unter Anleitung bearbeitet werden. Das Ziel soll dabei sein, dass die Teilnehmer praktische Einblicke in ein Unternehmen erhalten und der kooperierende Praxispartner im Gegenzug wertvolle Ergebnisse für seine Weiterentwicklung bekommt.

Sie möchten eine Zusammenarbeit mit dem Center for Consumer Insight & Retail Excellence auf den Weg bringen? Dann informieren Sie sich gerne auf der Website des CECIRE oder wenden sich direkt an: carmen-maria.albrechtfh-muensterde



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