Projekt PlagStop.nrw

Bis Ende März 2024 lief das DH.NRW geförderte Projekt PlagStop.nrw an der FH Münster. Ziel des Projektes ist es, Strategien zur Plagiatsdetektion und -prävention zu entwickeln und an den projektbeteiligten Hochschulen zu implementieren.

Über ein Jahr wurde die Plagiatserkennungssoftware Ouriginal mit Hochschulangehörigen verschiedener Fachbereiche an der FH Münster erprobt und evaluiert. Nicht nur konnte der Bedarf für die fachbereisspezifische Nutzung von Plagiatserkennungssoftware genauer ermittelt werden, auch ist eine Einschätzung des Funktionsumfangs der Plagiatssoftware erfolgt. Ebenfalls konnte die Effektivität der in der Anwendungsrichtlinie festelegten Workflows zur Softwarenutzung auf die Probe gestellt werden. Ob an der FH Münster auch über die Projektlaufzeit hinaus eine PES zum Einsatz kommt, ist in den kommenden Monate noch auf Leitungsebene zu diskutieren.

Wie funktioniert eine Plagiatserkennungssoftware?

Aufgrund der Vielzahl studentischer Arbeiten und einer stark differenzierten Quellenlage, gestaltet sich die manuelle Korrektur von studentischen Arbeiten als immer zeitaufwendiger. Eine Plagiatserkennungssoftware (PES) kann hier unterstützend herangezogen werden, da ihr Einsatz den Korrekturprozess erleichtern und die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis fördern kann.

Es gibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten für den Einsatz von PES: Sie kann in begründeten Verdachtsfällen in die Prüfung miteinbezogen werden, aber auch ohne Anlass ist eine softwaregestützte Plagaistprüfung möglich. Textübereinstimmungen, welche von einer PES erkannt werden, bedeuten jedoch nicht zwangsläufig, dass ein Plagiat vorliegt. Nur durch eine abschließende Beurteilung eines*r Prüfenden kann festgestellt werden, ob die Funde als relevant einzustufen sind.

Alle Plagiaterkennungssoftware funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip:

Im ersten Schritt wird ein Dokument in einem gängigen Format, wie *.docx, *.pdf, *.txt oder *.odt, in die PES hochgeladen.
Je nach Softwareanbieter gibt es nun unterschiedliche Möglichkeiten für den Upload:

  • Direkter Web-Upload
  • Übermittlung an die Software per E-Mail an eine Analyseadresse
  • Über ein Lern-Management-System (LMS):
    1. In vielen Fällen bieten PES-Anbieter auch Plugins an, die in Lern-Management-Systeme integriert werden können.
    2. Die meisten PES-Anbieter verfügen über eine Schnittstelle, auch API genannt. Diese Schnittstelle ermöglicht unabhängigen Anwendungssoftwareanwendungen den Datenaustausch und die gegenseitige Kommunikation. Über eine solche Anbindung kann es auch möglich sein, eine PES in das hochschuleigene LMS zu integrieren.

Ist das zu prüfende Dokument an die PES übermittelt worden, so folgt die eigentliche Plagiatsprüfung. Hierbei findet ein Abgleich der hochgeladenen Datei mit folgenden Quellen/Datenbanke statt:

  • Internetquellen: Die meisten PES-Anbieter prüfen mit einer Suchmaschine (z. B. Bing) nach Textübereinstimmungen im Internet.
  • Externe Datenbank/Lizensierte Verlagsangebote: Einige Anbieter haben bei wissenschaftlichen Verlagen (wie zum Beispiel Springer, Wiley u. ä.) Lizenzen für Online-Werke erworben. Nicht immer liegt eine Volllizenz vor. Inwieweit relevante (z. B. deutsch- und englischsprachige) Werke inkludiert sind, gilt es im Austausch mit dem PES-Anbieter zu prüfen.
  • Hochschulinterne Datenbank: Teilweise können in der PES bereits eingereichte Arbeiten gespeichert und anderen Usern zum Abgleich mit ihrem zu prüfenden Dokument freigeschaltet werden.

Hinweis: Die Inhalte und Grafiken dieser Webseite stammen aus Materialien, die während des DH.NRW Projektes PlagStop.nrw erarbeitet wurden.
  1. Dagli-Yalcinkaya, L., Bordach, S., Deleiter, N., Poetzsch, M., Schaller, J., Schlüter-Köchling, U. & Simsek, E. (2023): Leitfaden zum Betrieb einer Plagiatserkennungssoftware im Hochschulbetrieb. Digitale Hochschule NRW/PlagStop.nrw.
  2. Deleiter, N., Schaller, J., Bordach, S., Dagli-Yalcinkaya, L., Poetzsch, M., Schlüter-Köchling, U. & Simsek, E. (2023). Materialien zur Plagiatsprävention für Lehrende. https://plagstop.dh.nrw/materialien/plagiate-im-wiss-kontext
  3. Poetzsch, M. (2023): Leitfaden Plagiat. FH Dortmund
  4. Schlüter-Köchling, U., Şimşek, E., Bordach, S., Dagli-Yalcinkaya, L., Deleiter, N., Poetzsch, M., & Schaller, J. (2024). Keine Angst vor Plagiaten! Eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten [Interaktive Selbstlernmodule]. Digitale Hochschule NRW/PlagStop.nrw.
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