FH Münster will Frauen zu Führungspositionen und Gründungen ermutigen
„WE.Lead“: Forschungs- und Entwicklungsprojekt zwischen Hochschule und münsteraner Unternehmen gestartet
Bei der Initiative „WE.Lead“ arbeitet ein Team der FH Münster und mittelständischer Unternehmen im Münsterland daran, Frauen für Führungspositionen zu ermutigen. (Foto: FH Münster/Pia Töns)
Circa anderthalb Jahre forscht das Team in den Unternehmen und spricht mit Frauen in Führungspositionen, Mitarbeiterinnen sowie Gründerinnen, um Erfahrungswerte aus der Praxis zu gewinnen. Auf dieser Grundlage entstehen Workshops und Diskussionsrunden, die in den anschließenden anderthalb Jahren als „WE.Lead Academy“ durchgeführt werden sollen. (Foto: FH Münster/Pia Töns)
Das Team traf sich zu einem ersten Auftakt-Workshop an der FH Münster. (Foto: FH Münster/Pia Töns)
Münster (7. August 2023). Das unternehmerische Verhalten von Frauen in der Wirtschaft und die Unterstützungsmechanismen für Gründerinnen im Start-up-Ökosystem untersuchen – das ist das Ziel des Projekts WE.Lead, Women Entrepreneurs Empowered to Lead, das vom Science-to-Business Marketing Research Centre (S2BMRC) der FH Münster geleitet wird. Anhand der Forschungsergebnisse und in Zusammenarbeit mit fünf mittelständischen Unternehmen aus dem Münsterland entwickelt das Team ein Weiterbildungsprogramm. Unter dem Namen „WE.Lead Academy“ entstehen Workshops und Diskussionsrunden, welche dazu beitragen sollen, das unternehmerische Denken und Handeln bei Frauen zu fördern. Um diese Forschungsergebnisse zu verstetigen, werden bis zum Projektende zwei Promotionsvorhaben angestrebt.
„Mehr als die Hälfte aller Hochschulabsolvierenden in Deutschland sind Frauen“, sagt Prof. Dr. Bert Kiel, offizieller Leiter des Projekts. Und seit 2012 gebe es laut dem „Female Founders Report“ von 2022 auch mehr weibliche als männliche Absolventinnen in der Betriebswirtschaftslehre. Dennoch sei der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft deutlich geringer. „Im Report heißt es außerdem: 2022 hatten nur 5,6 Prozent der deutschen Unternehmen eine Geschäftsführerin – und nur 20 Prozent der Unternehmensgründungen wurden von Frauen initiiert,“ führt Dr. Iulia Stroila weiter aus. WE.Lead will dieses Thema nun mehr in den Fokus rücken und Frauen zu unternehmerischem Denken und Handeln inspirieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, tritt das Forschungsteam in den Dialog mit weiblichen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Gründerinnen, um zu erforschen, was Einflussfaktoren auf Leadership und Unterstützungsmechanismen für Gründerinnen im Start-up-Ökosystem sein könnten. „Wir arbeiten dazu mit den Unternehmen Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, LECO-Werke Lechtreck GmbH & Co. KG, noventum consulting GmbH, WEICON GmbH & Co.KG und Medicos Kosmetik GmbH & Co. KG (Dermasence) zusammen“, so Dr. Sue Rossano-Rivero, Leiterin des S2BMRC. „Bei WEICON arbeiten bereits viele weibliche Führungskräfte. Von deren Erfahrungen kann unser Forschungsvorhaben sehr profitieren.“
„Das Potenzial, das Frauen mitbringen, wenn die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen vorhanden sind oder geschaffen werden, tut Unternehmen enorm gut“, sagt Karin Münstermann, Corporate-Social-Responsibility-Managerin bei der Firma Münstermann aus Telgte. „Allerdings müssen die Bedingungen stimmen und umsetzbar sein. Durch die Mitarbeit im Projekt und den Austausch untereinander erhoffe ich mir weitere Ideen und Impulse für den Arbeitsalltag – und dass Frauen in Führungspositionen zukünftig keine Ausnahme oder Besonderheit mehr sind, sondern eine Selbstverständlichkeit.“
Das WE.Lead-Projekt wird aus Mitteln der Fördermaßnahme „Forschung an Fachhochschulen in Kooperation mit Unternehmen“ (FH-Kooperativ) unterstützt und ist im Februar gestartet.