Wie sich Firmen vor Produktpiraterie schützen können
Mehr als 30 Unternehmer informierten sich auf dem Steinfurter Campus der Fachhochschule Münster

Münster/Steinfurt (10. September 2010). Wie lassen sich Produkte vor Nachahmung schützen? Was ist zu tun, wenn gewerbliche Schutzrechte verletzt werden? Mehr als 30 Unternehmer informierten sich über den Umgang mit Produktimitaten bei einer Infoveranstaltung im GRIPS (Gründer- und Innovationspark Steinfurt) auf dem Steinfurter Campus der Fachhochschule Münster. Hierzu hatten Train - Transfer in Steinfurt, die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (WESt) und die IHK Nord Westfalen eingeladen.
„70.000 Arbeitsplätze fallen jedes Jahr in Deutschland aufgrund von Produktpiraterie weg oder wandern ins Ausland", so Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt von der Fachhochschule Münster. Der Hochschullehrer vom Fachbereich Chemieingenieurwesen entwickelte ein Verfahren zum Produktschutz. Durch „unsichtbares Labeln" mit chemischen Elementen entstehen Codes, die von einem entsprechenden Lesegerät identifizierbar sind. Die Hochschule hat bereits ein Patent für dieses Verfahren angemeldet, das kurz vor der Marktreife steht. Einen anderen Weg hin zum Schutz vor Nachahmung beschreitet Kreyenschmidts Kollege Prof. Dr. Thomas Jüstel mit der Firma Tailorlux. Der Hochschullehrer macht sich die Eigenschaften von Leuchtstoffen zu nutze. „Da jedes Spektrum so einzigartig wie ein Fingerabdruck ist, lassen sich Produkte durch Leuchtstoffe fälschungssicher schützen, sogar Medikamente", erklärte Jüstel.
Die Innovationsberaterin Alexandra Schulz von ICON-X beschrieb, wie sich Risiken für Produktimitationen erkennen und vermeiden lassen. Wichtig sei vor allem, dass es gelinge, die „Gewinnmarge für die Imitatoren zu verringern und damit die Lust am Kopieren zu verderben." Danach zeigte der Patentanwalt Dr. Carsten ten Brink, welche rechtlichen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wenn Wettbewerber die Schutzrechte missachten. Wie die Firma EMSA mit Produktschutz und Plagiaten umgeht, berichtete Harald Dekkers von der EMSA GmbH.
„Gerade innovative Unternehmen müssen zum Überleben ihre Ideen und Erfindungen rechtzeitig vor Nachahmung und unrechtmäßigem Zugriff schützen", betonte Carsten Schröder. Der Präsidiumsbeauftragte Transfer und Partnerschaften der Fachhochschule Münster und Christian Seega von der IHK Nord Westfalen freuten sich über die gute Resonanz der Veranstaltung.